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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Neue Sozialarbeiterin im Krifteler Rathaus

von Adolf Albus

(10.08.2018) Sie ist seit Jahren in Kriftel aktiv, war acht Jahre im Ausländerbeirat der Gemeinde tätig, zuletzt zweite Vorsitzende, zwei Jahre hat sie den Arbeitskreis Flüchtlinge „Willkommen in Kriftel“ unterstützt:

Bürgermeister Christian Seitz begrüßt die neue Sozialarbeiterin im Rathaus: Semiha Eroglu-Buch.
Foto: Gemeinde Kriftel
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Semiha Eroglu-Buch (48) hat nun am 1. August ein Büro im Rat- und Bürgerhaus bezogen und ist für die Gemeinde 25 Stunden die Woche als Sozialarbeiterin tätig. „Das ist eine Aufgabe, auf die ich mit riesig freue. Denn Vieles, was nun in meinen Aufgabenbereich fällt, habe ich vorher ehrenamtlich gemacht. Jetzt habe ich aber noch mehr Möglichkeiten, etwas zu bewegen.“

Semiha Eroglu-Buch ist Türkin, lebt seit 14 Jahren mit ihrem deutschen Mann in Kriftel und ist Mutter von vier Kindern. „Jetzt sind sie groß genug und ich kann arbeiten“, sagt die studierte Sozialarbeiterin schmunzelnd. „Ich werde mich nun als Sozialarbeiterin der Gemeinde intensiv um die Betreuung und Beratung der in Kriftel untergekommenen Flüchtlinge kümmern“, sagt sie. Zurzeit kommen diese hauptsächlich aus Afghanistan und Somalia. Vor allem aber auch die bereits anerkannten Migranten, die in Kriftel eine Wohnung gefunden haben, soll sie unterstützen. „Ich möchte dazu beitragen, dass sie sich möglichst schnell integrieren und ihnen vor allem klar machen, wie wichtig es ist, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen.“

Die neu eingerichtete Stelle wird über Landesmittel finanziert. Eroglu-Buch ist im Sozialamt der Gemeinde nun Teil eines Teams von Beratenden, zu dem zum Beispiel auch die aufsuchende Seniorenberaterin Gabriele Kortenbusch gehört.

 

Ins Gespräch kommen

Wichtig sei es, überhaupt erstmal mit den Migranten ins Gespräch zu kommen und heraus zu finden, wo Probleme liegen, wo es Defizite und welche Bedürfnisse es gibt. Zurzeit führt Semiha Eroglu-Buch daher viele Gespräche in der Unterkunft an der Hofheimer Straße. Sie hat festgestellt: „Ich werde respektiert.“ Von Nutzen ist, dass sie sich auch in Arabisch und Persisch verständigen kann.

Eroglu-Buch leitet schon seit einiger Zeit einen Kurs für ausländische Frauen unterschiedlicher Nationalität, die ein kleines Baby haben. Er findet jeden Freitag im Josef-Wittwer-Haus statt. Der Titel: „Mama lernt Deutsch“. Hier geht es um mehr als das Erlernen der Sprache. „Ich vermittele ihnen, dass sie viel erreichen können, wenn sie nur wollen“, sagt Semiha Eroglu-Buch. „Denn viele ausländische Frauen erhalten wenig Anerkennung.“

Die Sozialarbeiterin hat viele weitere Ideen für Projekte und Angebote, die Integration beschleunigen könnten. Sie weiß: „Wenn man sich zuhause fühlt, integriert man sich schneller. Man lernt schneller deutsch und hält sich an die Regeln.“ Sie selbst fühlt sich in Kriftel so, als ob sie schon ewig hier leben würde. „Wir sind früher oft umgezogen, aber hier möchte ich nicht weg. Alle Menschen hier in Kriftel sind freundlich, engagiert und hilfsbereit. Man trifft immer jemanden, den man kennt.“