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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Musikfest Eroica – Musik als Bekenntnis

Nuno Ramos: Über die menschliche Natur

von Ilse Romahn

(04.09.2019) Wie kann durch Musik – bzw. durch Kunst im Allgemeinen – eine Haltung zum Ausdruck gebracht, ein Bekenntnis abgelegt werden?

Bildergalerie
Nuna Ramus
Foto: Eduardo Ortega
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Julia Mihaly
Foto: Elc Mergels
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Damit beschäftigt sich das diesjährige Musikfest der Alten Oper Frankfurt, ausgehend von Ludwig van Beethovens „Eroica“-Sinfonie.

Die Alte Oper setzt dabei ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt fort, um auch in der neuen Ausgabe des Musikfests das Grundthema des Festivals von verschiedenen Perspektiven aus beleuchten und dem Publikum Querbezüge zu anderen Künsten aufzeigen zu können. So wird das Künstlerhaus Mousonturm am Sonntag, 15. September, und am Montag, 16. September 2019, im Rahmen des Musikfests eine neue Produktion vorstellen, die sich auf künstlerische Weise mit der Mündigkeit des Menschen und seinen Möglichkeiten der Gestaltung von Gesellschaft und Politik befasst. 

Die Performance „Über die menschliche Natur“ des brasilianischen Malers, Zeichners, Bildhauers, Schriftstellers, Filmemachers, Bühnenbildners und Musiktexteschreibers Nuno Ramos, zu sehen jeweils ab 20.00 Uhr im Künstlerhaus Mousonturm, entzündet sich an einem epochalen TV-Duell: 1971 trafen die Philosophen Michel Foucault und Noam Chomsky im niederländischen Fernsehen aufeinander, um mit Humor und Selbstironie die Frage zu verhandeln, inwieweit sich die herrschenden Verhältnisse beeinflussen lassen. Gerahmt von aufklärerischem Vermittlungseifer verhandelten die Kontrahenten ihre Leitgedanken zum Wesen der „menschlichen Natur“: Welchen Einfluss kann der Mensch auf seine eigene Geschichte nehmen, und wie kann individuelles Handeln zu politischen Änderungen führen? Ramos bringt gemeinsam mit einem international renommierten Musik- und PerformanceEnsemble die legendäre Debatte erneut auf die Bühne und spitzt ihre moderate Grundsituation zu. Dazu lässt er Kassandra sich einmischen, jene mythologische Seherin, die der griechische Komponist Iannis Xenakis in seiner gleichnamigen Komposition für Bariton, Psalterium und Schlagzeug zu Wort kommen ließ. Vokal- und Perkussionskaskaden aus Xenakis’ Werk überlagern, zersetzen und öffnen das Rededuell zwischen Chomsky und Foucault. Eine szenische Klanglandschaft entsteht, voll lustvollem Spott, existenzieller Klage und leidenschaftlicher Empathie. 

Eine Produktion des Künstlerhaus Mousonturm in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt  

Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und vom Musikfonds e. V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien 

€ 19,- (Endpreis) Tickethotline: (069)1340400 ▪  www.alteoper.de