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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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MUSIKFEST Atmosphères / Weltmusik im Mozart Saal / Mbira-Trance-Klänge der Shona

von Ilse Romahn

(17.09.2018)  Brückenschläge in andere Epochen, Genres und Kulturen sind ein wichtiger Bestandteil der Musikfeste, die die Alte Oper Frankfurt zu Beginn der jeweiligen Spielzeit rund um ein Meisterwerk der Musikgeschichte ausrichtet.

Bildergalerie
Stella Chiweshe
Foto: Artist Archive
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Hermann Kretzschmar
Foto: Andreas Etter
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Wenn im September 2018 die Sogwirkung und Überwältigungskraft von Musik, ausgehend von György Ligetis Orchesterwerk „Atmosphères“, den gemeinsamen Nenner zahlreicher Konzerte bildet, richtet sich der Blick für einen Abend auch auf afrikanische Klangprinzipien, denn György Ligeti hatte sich intensiv mit polyphoner Musik aus Uganda, Malawi, Simbabwe und Kamerun auseinandergesetzt und Anleihen daraus bezogen. „Die afrikanische Musik südlich der Sahara hat mir eine ganz neue Denkweise eröffnet“, erläuterte György Ligeti vor 17 Jahren in einem Interview. „Sie mit meinen Klavieretüden zu konfrontieren, ist insofern berechtigt, als ich sehr viele Anregungen von Banda Linda bezogen habe, von afrikanischer Xylophon- und Lamellophonmusik, von Mbira oder Kalimba. Das wollte ich aufs Klavier übertragen, aber eben nicht folkloristisch. Ich halte diese Anregungen für äußerst wichtig, denn sie könnten die gesamte Neue Musik aus einer Sackgasse herausmanövrieren, die Zwölftonmusik genauso wie die Postmoderne.“

Ebenjene Kombination aus so genannter Lamellophonmusik Simbabwes und Klavieretüden Ligetis steht auf dem Programm, wenn am Freitag, 28. September 2018, von 20.00 Uhr an die simbabwische Musikerin Stella Chiweshe und der Pianist Hermann Kretzschmar gemeinsam einen Abend im Mozart Saal der Alten Oper gestalten, der die hypnotische Kraft von Musik zum Thema hat. Stella Chiweshe gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen simbabwischer Kunst, ihr Instrument ist die Mbira, eine Art Daumenklavier mit Eisenlamellen, das in Simbabwe auch in traditionellen Zeremonien zum Einsatz kommt – nicht zuletzt, weil die darauf repetierten Melodie- und Klangmuster den Hörer in eine regelrechte Trance versetzen können. Im Konzertabend trifft ihr Mbira-Spiel auf zwei Klavier-Etüden György Ligetis, die von Hermann Kretzschmar interpretiert werden: Musikalische Bewegungsmuster, von mehreren Stimmen kombiniert, lassen darin melodisch-rhythmische Illusionen entstehen, welche gehört, doch nicht gespielt werden.

Vor dem Konzert, um 19.00 Uhr, im Mozart Saal:Einführungsvortrag von Barbara Wrenger. Im Anschluss an das Konzert, gegen 21.30 Uhr, im Mozart Saal Birgit Ellinghaus im Gespräch mit Stella Chiweshe und Hermann Kretzschmar.

Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Präsentiert von FRIZZ Das Magazin

€ 22,- / 35,- (Endpreise) / Eintritt zum Künstlergespräch frei. Tickethotline: (069)1340400  ▪ www.alteoper.de