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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Moderne Gestaltung respektiert Historie

Neue Stadtbücherei Hofheim

von Adolf Albus

(17.10.2019) Die in den Bürgerforen, städtischen Gremien und im Aufsichtsrat der Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) gezeigte Fassadengestaltung der Neuen Stadtbücherei ist während der Ausführungsplanung verfeinert worden.

Josef Mayr, Norman Diehl, Christian Vogt und Joachim Gottstein
Foto: Hofheimer Wohnungsbau GmbH
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Die Materialen für die wesentlichen Bauteile stehen nun weitegehend fest. „Ich denke, die Gestaltung des Gebäude-Ensembles trifft nicht nur den Zeitgeist, sondern hat die Chance zeitlos zu sein“, sagte Bürgermeister und HWB-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogt. Zudem würden hochwertige Materialien verbaut, die über den ohnehin hohen Standard der HWB hinausgingen.

„Wir haben es geschafft, eine lebendige Fassade zu gestalten“, erklärte Architekt Joachim Gottstein. Vor- und Rücksprünge würden Schattenwurf ermöglichen, was Abwechslung in die Außenansicht des Gebäude-Ensembles bringe. „Verschiedene Materialien wie Klinker, Putz und Glas werden durch horizontale Gestaltungselemente strukturiert, was besonders entlang der Elisabethenstraße zum länglichen Erscheinungsbild des Gebäudes passt.“

Dabei respektiere die Gestaltung die bestehende Architektur im Umfeld und setze gleichzeitig auf moderne Materialien. So nehme sich das Gebäude der Stadtbücherei gegenüber dem Kellereigebäude zurück und definiere sich durch die flächendeckende Klinkerfassade als Kulturbau. Die Sparkasse schaffe mit ihren drei Geschossen einen Übergang zum Chinon Center und setze durch den Wechsel von Putz und Klinker eigene Akzente bezüglich der Nutzung des Gebäudes. „Ein Highlight ist sicher die Metallverkleidung im Erdgeschoss an der Ecke zum Kellereiplatz und Elisabethenstraße.“ Dort verdeckt ein Kupferblech, das gleichzeitig ein stilvoller Kontrast zur sonst sehr hellen Gestaltung der Gebäude ist, die Sicht auf den Bereich, in dem die Geldautomaten untergebracht sein werden. „Als Sonnenschutz für die Fenster haben wir uns für lichtdurchlässiges Gewebe entschieden“, sagt Gottstein. Die Anregung sei vom Denkmalschutz gekommen, der auch die gesamte Gestaltung begleitet habe.

„Für diese Gestaltung gibt es eine breite Mehrheit. Denn was nun vorliegt ist im Grunde eine Verfeinerung der Vorschläge für die sich sowohl eine deutliche Mehrheit im Auswahlgremium als auch auf den Bürgerforen ausgesprochen hat“, hielt HWB-Geschäftsführer Norman Diehl fest. HWB-Geschäftsführer Josef Mayr ergänzte: „Gleichzeitig liegen wir was die Kosten angeht gut im Plan.“

Weitere interessante Details in der Gestaltung des Gebäude-Ensembles aus Stadtbücherei, Sparkasse und „Kleinem Haus“, das Wohnungen, Büros des Stadtarchivs und noch nicht definierte Gastronomie bzw. Gewerbe beherbergen wird, sind das Wärmedämmverbundsystem, der Kunstharzputz, die Fensterrahmen, das Bay-Window sowie die Details im Außenbereich.

„Der Kunstharzputz mit Drei-Millimeter-Körnung ist weniger empfindlich und Unebenheiten fallen weniger auf“, erklärt Gottstein. Auf Straßenniveau werde Klinker verbaut, da dieser weniger anfällig für Beschädigungen sei. Der Putz komme in den oberen Stockwerken zum Einsatz. Die Fensterrahmen werden einen metallic-braunen Farbton haben und im Gebäude der Stadtbücherei aus einer Holz-Aluminium-Kombination bestehen. Im Gebäude der Sparkasse wird es eine Kunststoff-Aluminium-Kombination sein. Das große bodentiefe Bay-Window wird einen einzigartigen Ausblick aus der Stadtbücherei über den Kellereiplatz ermöglichen.

Im Außenbereich wird es versickerungsfähiges Pflaster geben. „Dort wollen wir auch optisch einen Anschluss an den Kellereiplatz schaffen, der gleichzeitig Raum für neue gestalterische Elemente lässt“, erklärte Gottstein. In diesem Bereich werde ein Landschaftsarchitekt in der Detailplanung tätig. Materialien werden Betonstein und in Teilbereichen Hervorhebungen mit farbig abgesetzten Steinen, teilweise auch als Plattenbelag, sein. Bäume nach Vorgabe des Bebauungsplans und Sitzflächen aus Metall und Holz werden die Gestaltung abrunden. Förderlich für das Kleinklima wird die Dachbegrünung auf allen Gebäudeteilen sein. „Regenwasser wird nicht gleich abfließen, sondern für einen Moment gespeichert.“ Auf dem Dach wird es zudem eine Fotovoltaik-Anlage geben, die nach derzeitigem Stand mindestens die Haustechnik betreiben kann.

Interessierte können den Baufortschritt des Projekts auf der Website der HWB unter www.hwb-hofheim.de in kurzen Zeitrafferfilmen verfolgen. Auch gibt es die kostenfreie Service-Nummer (0800)3304471 und die Service-E-Mail-Adresse stadtbuecherei@hwb-hofheim.de für Fragen zu dem Projekt.