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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Kampf der Lebensmittelverschwendung

EU-Abgeordneter Häusling macht dazu eine Reihe von Vorschlägen

von Norbert Dörholt

(17.05.2017)  Für ein besseres Verständnis zur Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie eine finanzielle Förderung von Lebensmittelspenden haben sich am Dienstag, den 16. Mai 2017, die Abgeordneten im Europäischen Parlament bei der Abstimmung mit einem Initiativbericht über die Verschwendung von Lebensmitteln ausgesprochen. Der Wiesbadener EU-Parlamentarier Martin Häusling, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, hat das kritisch kommentiert.

„Wenn jährlich geschätzte 88 Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln im Wert von 143 Milliarden Euro im Abfall landen, ist das ein ökologisches, ökonomisches und auch menschliches Desaster“, sagte er. „Unser oberstes Ziel muss deshalb die Vermeidung und Verringerung von Lebensmittelabfällen sein. So lange unsere Lebensmittel so billig sind, dass sie nicht wertgeschätzt werden können, so lange werden sie auch weiterhin im Übermaß weggeworfen.“ Vielen Verbrauchern werde suggeriert, dass Essen kaum etwas wert sei und eben auch weggeworfen werden könne.

„Um dem zu begegnen“, so Häusling, „brauchen wir eine Veränderung in der gesamten Nahrungsmittelkette vom Landwirt zum Verbraucher!“ Auch der Einzelhandel müsse stärker in die Pflicht genommen werden und auf die Wertigkeit der Lebensmittel auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum hinweisen. Es müsse ein Bewusstseinswandel im Umgang mit Nahrungsmitteln stattfinden, „was wir auch in unserem Bericht fordern“. Sensible und aufgeklärte Verbraucher seien der Schlüssel zur Problemlösung.

„Mit unserem Bericht fordern wir auch Steuerbefreiungen für Lebensmittelspenden. Das soll Supermärkte und Restaurants dazu animieren, ihre nicht verkäufliche Ware kostenlos abzugeben“, betonte der Abgeordnete.