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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Jüdische Streitkultur bei der vierten Jerusalem Biennale für zeitgenössischen Kunst

Mehr als 200 Künstler präsentieren sieben Wochen lang ihre Werke

von Ilse Romahn

(24.09.2019) 200 Künstler, 30 Ausstellungen, 14 Eventlocations: „Um Gottes willen!“ Mit diesem prägenden Zitat lädt die Hauptstadt Israels vom 10. Oktober bis zum 28. November 2019 zur vierten Jerusalem Biennale für zeitgenössische Kunst ein.

Israel Dahan, Hanukkah Lamp
Foto: Amir Menahem
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Sieben Wochen lang verwandelt sich das gesamte Stadtgebiet in eine Oase voller Inspiration und Kreativität. Internationale Künstler aus Europa, den USA, Marokko und Argentinien nehmen an der Biennale ebenso teil wie einheimische Akteure – sowohl jüdische und als nicht-jüdische. Ihre Werke werden auf Ausstellungen unterschiedlicher Couleur präsentiert. Podiumsdiskussionen, Galerie-Gespräche sowie Musik- und Tanzvorstellungen verleihen zudem dem Event das gewisse Etwas. 

Der ungewöhnliche Titel „Um Gottes willen“ stammt aus der Mischna, einer Niederschrift der mündlichen Tora, und betont die Wichtigkeit der jüdischen Streitkultur. Dies bestätigt auch Rami Ozeri, Gründer und Kreativdirektor der Jerusalem Biennale. „Diskurs und Zwietracht sind das Herzstück der Kreativität. Die Biennale 2019 untersucht diesen vielfältigen Dialog durch die vielschichtige Sprache der bildenden Künste, fordert das Publikum heraus und sorgt für Diskussionen. Gleichzeitig bietet sie eine einzigartige Plattform für eine Vielzahl jüdischer und nichtjüdischer Künstler. In diesem Jahre freuen wir uns, besonders hochkarätige Künstler in Jerusalem begrüßen zu dürfen.“

Ihre Vielfalt spiegelt sich schließlich auch die Werke der Künstler wider. So erkundet eine Ausstellung beispielsweise die hebräischen Grundlagen, die offiziell als Kern der marokkanischen Kultur anerkannt wurden, durch die Präsentation zeitgenössischer Kunst und Mode. Weiter sind Videoprojektionen mit mehr als 100 Bildern, Gespräche über Klimawandel und Beständigkeit, 100 kleine Aquarelle zu bekannten Bibelgeschichten oder auch ein großes Wandbild von 18 argentinischen Künstlern nur einige der Installationen, die auf der Biennale gezeigt werden. 

Neben dem individuellen Besuch der Ausstellung werden auch Gruppenführungen in englischer und hebräischer Sprache angeboten. Diese können unter tours@jerusalembiennale.org angefragt werden. Eintrittskarten gibt es bereits ab rund 12 Euro. Sie ermöglichen den Eintritt an jedem Veranstaltungsort während der sieben Wochen der Biennale.

Weitere Informationen gibt es unter http://jerusalembiennale.org/.