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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Internationales Akkordeonfestival 2017 in Dreieich

Grenzenloses Vergnügen

von Adolf Albus

(25.04.2017) Erneut präsentiert der Niederländer Servais Haanen mit einer gemischten Besetzung am Freitag, 28. April 2017, im Bürgerhaus Sprendlingen, Fichtestraße 50, sein Internationales Akkordeonfestival in Dreieich. Mit dem Wind im Blasebalg nehmen die Künstler ihre Zuhörer ab 20 Uhr im Bürgerhaus Sprendlingen mit auf eine Entdeckungsreise, die von den Niederlanden über die Türkei bis nach Griechenland führt.

„Was ist schöner als ein Akkordeon? Fünf Akkordeons – und zwar auf der Akkordeonale!“ Praller musikalischer Reichtum erwartet das Publikum: von traditionell bis zeitgenössisch, folkloristisch, exotisch, klassisch und jazzig. Haanen hat zum neunten Mal ein unterhaltsames Programm mit international tätigen Musikern zusammengestellt: Bayrische Grooves treffen alte russische Volksweisen und melodiösen Rhythmen Madagaskars. Kennzeichnend für die Akkordeonale ist die Begegnungen zwischen den Musikern in einem lebendigen Wechsel aus Solos und Ensemblestücken. Im Zusammenspiel verbinden sich die vielfältigen Klangmöglichkeiten und etwas Neues, bis jetzt noch nicht gehörtes, entsteht.

Das Publikum erlebt, welche verschlungenen Pfade das Akkordeon in den verschiedenen Ländern und Erdteilen beschritten hat. Und es darf sich wie bei den vorangegangenen Gastspielen der „Schweineorgel“ überzeugen lassen vom musikalischen Reichtum, den die Musiker im Gepäck haben – von traditionell bis zeitgenössisch. Politische Differenzen erscheinen unwichtig, Grenzen werden beiseitegeschoben, wenn der frische globale Wind aus fünf Akkordeonbälgen die Kulturen vermischt und die Musiker in der gemeinsamen Sprache der Musik kommunizieren, was sich besonders bei den Ensemble-Stücken erleben lässt. Mit dabei sind in diesem Jahr:

Stefan Straubinger (Deutschland) serviert ganz besondere Grooves auf dem Bandoneon. Er hat die bayrische Volksmusik mit der Muttermilch aufgesogen und beschäftigt sich mit den verschiedensten Stilrichtungen – mit traditioneller Musik aus Bayern, Österreich, vom Balkan und dem Orient und mit Schrammel- und Mittelaltermusik. Straubingers Hauptinstrument ist das Bandoneon, daneben musiziert er mit Tenorhorn, Steirischer Harmonika und Maultrommel.

Alevtina Nikitina (Russland) kommt aus der Stadt Pskov an der Grenze zu Estland. Akkordeon spielt sie seit ihrem achten Lebensjahr. Sie hat ihr Studium in Sankt Petersburg 2014 abgeschlossen und bereits an vielen nationalen und internationalen Akkordeonwettbewerben teilgenommen. Ihr Instrument ist das Bajan, die osteuropäische Variante des chromatischen Knopfakkordeons. Nikitina bedient viele Genres, am meisten liebt sie die Russische Volksmusik und die Klassik.

Laurent Derache (Frankreich) sorgt für Esprit und Temperament im Jazzgewand. Seine Ausbildung führte ihn durch zahlreiche Konservatorien und Akademien. Neben Akkordeon studierte er Jazz, Harmonielehre, Improvisation und Komposition. Derache begleitete zahlreiche Chansoniers, musiziert viel im Theater und in den verschiedensten Ensembles. Seine musikalischen Inspirationen fand er unter anderem bei Keith Jarrett, Chick Corea, Miles Davis, Dire Straits, Supertramp sowie bei Johann Se-bastian Bach und Maurice Ravel.

Rinah Rakotovao (Madagaskar) hat in musikalischer Hinsicht vieles ausprobiert, bis er im Alter von 23 Jahren das Akkordeon entdeckte – ein Instrument, das von den französischen Besatzern mitgebracht wurde und das viele traditionelle madagassischen Instrumenten verdrängte. Mittlerweile ist auch das Akkordeon auf Madagaskar vom Aussterben bedroht. Als Autodidakt spielt Rinah die traditionelle Betsileo (Musik mit Ursprung in Südostasien) und madagassische Volksmusik.

Servais Haanen (Niederlande) ist Drahtzieher und Organisator der Akkordeonale. Er komponiert und arrangiert die Ensemble-Stücke und führt durchs Programm. Schon lange arbeitet Servais daran, die Grenzen der Ziehharmonika zu sprengen und Elemente aus neuer Musik, Minimalstrukturen und anderen ausgefallenen Klängen zu integrieren. Dank einer vielfältigen Bandarbeit und Komponistentätigkeit bringt er unterschiedlichstes Musikmaterial ins Spiel.

Das Duo Twelfth Day (Schottland), die Geigerin Catriona Price und die Harfenistin Esther Swift, sorgen für die Begleitmusik. Beide singen auch und ziehen ihre Inspiration aus traditionellem Folk, klassischen Elementen, Pop und Minimal-Music.


Eintrittskarten zum Preis von 21 Euro gibt es ebenso wie nähere Informationen beim Ticket Service Dreieich, Fichtestraße 50, Telefon (06103) 6000-0, sowie auf der Internetseite www.buergerhaeuser-dreieich.de.