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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Hofheims Stadtrat Wolfgang Winckler seit 40 Jahren im öffentlichen Dienst

von Adolf Albus

(13.04.2017) Stadtrat Wolfgang Winckler kann am 12. April 2017 auf eine 40jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst zurückblicken.

Dieses runde Jubiläum war Anlass für Bürgermeisterin Gisela Stang, am Mittwoch zu einem kleinen Empfang ins Hofheimer Rathaus einzuladen. Stang überreichte dem Jubilar die Ehrenurkunde im Kreise von Kollegen aus der Fachbereichsleitung, Mitarbeitern aus dem Dezernat 3, für das Winckler zuständig ist, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Vater sowie Vertretern der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und ehemaligen Kollegen, die gekommen waren, um Winckler zu gratulieren.

Im Alter von sechs Jahren zog Wolfgang Winckler mit seinen Eltern von Marburg in das damals noch selbstständige Langenhain, wo er von 1959 bis 1963 die Volksschule besuchte.
Nach dem Abitur 1971 entschied er sich für das Studium der Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt.

Sein Referendariat absolvierte Winckler von 1977 bis 1979 in der Verwaltungsstation bei der Stadt Hattersheim und dem Hessischen Städtetag. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung wurde er zum Richter auf Probe ernannt und übernahm seine erste Tätigkeit am Landgericht Wiesbaden in Zivil- und Strafsachen.
1981 wechselte er an das Amtsgericht Frankfurt/Main, an welchem er – nur unterbrochen durch eine Abordnung an das Oberlandesgericht - bis zu seinem Wechsel ins Hofheimer Rathaus 1993 als Richter tätig war.

Neben seiner juristischen Laufbahn engagierte sich Wolfgang Winckler bereits während seines Referendariats ehrenamtlich in der Kommunalpolitik und wurde im Mai 1979 Stadtverordneter der Stadt Hofheim am Taunus für die SPD. 1991 wurde er zum Vorsitzenden der SPD-Stadtverordnetenfraktion gewählt.

Dass aus diesem ehrenamtlichen kommunalpolitischen Engagement einmal eine rund 24-jährige Amtszeit als hauptamtlicher Stadtrat im Hofheimer Rathaus würde – „das kann man nicht planen“, meint Winckler, dessen Amtszeit im November 2017 zu Ende gehen wird.

Bereut hat Winckler den Wechsel von der Justiz in die Politik auch nach drei Wiederwahlen in den Jahren 1999, 2005 und 2011 nicht – im Gegenteil sagt er, es war ein Schritt, „der sich gelohnt hat“.

Als Stadtrat war er bis zur Verwaltungsreform 1998 für das Bau-, Rechts-, Sozial- und das Umweltamt zuständig. Seit der Auflösung der Ämter und der Neubildung der Fachbereiche mit neuer Zuordnung der Produkte und abgeflachter Hierarchie ist er Dezernent für den Fachbereich Bauen und Umwelt sowie den Zentralen Dienst.
Zum „FB3“ gehören die Teams Verkehrsanlagen, Gebäudemanagement, Städtebauliche Planung, Umwelt und Natur, Liegenschaften. Zum Zentralen Dienst das Büro städtische Gremien, die Teams Steuern und Abgaben, Stadtkasse, der Personalservice, die hausinterne IT und der Zentrale Service mit Hausdruckerei, Materialbeschaffung und Postdienst.

Als „spannend von Anfang an“ bezeichnet er seine inhaltliche Arbeit und nennt als ein Beispiel die großen Veränderungen in der Innenstadt. Gleich als Winckler ins Rathaus kam, mussten Lösungen gefunden werden für das marode Hallenbad, das viel zu kleine, alte Feuerwehrhaus am Chinonplatz und für eine Neugestaltung dieses Platzes und seine Anbindung an die Altstadt. Die Diskussionen zogen sich über Jahre hin, Entscheidungen ebenso – galt es doch, einen Großteil der Innenstadt einmal komplett umzugestalten.

Schließlich wurden in der neuen, 2003 eröffneten Feuerwache die Freiwillige Feuerwehr und Einrichtungen des Main-Taunus-Kreises wie die Leitstelle untergebracht.
Für die Lösung „neues Hallenbad“ fanden sich die Städte Kelkheim und Hofheim und ein privater Investor zusammen.
Die Neubebauung des Chinonplatzes gestaltete sich schon schwieriger, wurde entworfen und verworfen. Rückblickend sagt Winckler: „Das war ein zeitweise sehr mühsamer Prozess mit manchen Rückschlägen und Verzögerungen. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen und hat auch viele frühere Gegner überzeugt.“
Mit der Sanierung des Kellereigebäudes und des Wasserschlosses, der Neugestaltung des Kellereiplatzes und des Chinonplatzes wurde eine Wegeverbindung zwischen Alt und Neu geschaffen, die die Menschen annehmen.

Aktuell stehen neben anderen Projekten der Neubau der Ländcheshalle und die neue Stadtbücherei an. Für ersteren liegt nach der guten Zusammenarbeit mit dem Kreis und dem TV Wallau bereits die Baugenehmigung vor. Und auch den Grundsatzbeschluss für die neue Stadtbücherei gegenüber des Chinon Centers gibt es schon. „An der baulichen Umsetzung wird noch gefeilt, aber ich bin mir sicher, dass wir auch hier zu einer innen wie außen guten Lösung finden werden“, so Winckler.

Den Blick über den lokalen Tellerrand hat sich Winckler stets erhalten durch verschiedene  Mitgliedschaften wie u.a. im Kreistag und in der Regionalversammlung Südhessen bis 2016 sowie in verschiedenen Fachausschüssen des Hessischen Städtetags.  In seiner Freizeit liest er gerne mal ein gutes Buch, am liebsten in englischer Sprache und genießt die Natur bei ausgiebigen Wanderungen.