Grundstein für bezahlbares Leben in Frankfurt

Großes Wohnprojekt „BeTrift Niederrad“ stellt sich vor

von Ilse Romahn

Das fünfstöckige Bauprojekt an der Triftstraße 34 geht in die zweite Runde: Nach dem Spatenstich im Sommer hat die Gruppe „BeTrift Niederrad“ mit der Grundsteinlegung am 10. November den nächsten Schritt des Bauvorhabens gefeiert. „Wir freuen uns, dass die Baustellenarbeiten seit dem Spatenstich soweit vorangeschritten sind, dass wir nun die symbolische Grundsteinlegung feiern können. Jetzt wächst unser Projekt BeTrift in die Höhe“, erklärt Vorstandsmitglied Anne Lamberjohann.

Miteinander statt nebeneinander als Grundprinzip
Bei der Veranstaltung hat sich die Gruppe mit ihren mehr als 100 Bewohnerinnen und Bewohner vorgestellt. In den über 50 Wohnungen wird eine Mischung aus Familien mit kleinen und großen Kindern, älteren Menschen, Singles und Paaren mittleren Alters sowie jungen Menschen mit Handicap einziehen. Die Altersspanne reicht vom Neugeborenen bis zum über 80-jährigen Mitglied. Über 20 Kinder werden in das Haus einziehen.

„Es ist unser Wunsch, eine vielfältige Mischung in unserer Gruppe zu haben – aus verschiedenen Altersgruppen und Backgrounds. Menschen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen können sich gegenseitig unterstützen und bereichern“, erklärt Christoph Lunkenheimer, Mitglied der Wohngeno. Die Architektur des Gebäudes schafft dafür Orte der Begegnung. Im Erdgeschoss wird es nicht nur einen Gemeinschaftsraum für die Gruppe, sondern auch Car-Sharing, einen Café- und Bistrobetrieb sowie verschiedene Werkstätten für den Stadtteil geben.

Frankfurts größtes Projekt dieser Art schafft bezahlbaren Wohnraum
Mit seinen mehr als 100 Mitgliedern ist „BeTrift Niederrad“ das derzeit größte Projekt dieser Art in Frankfurt. Die noch junge Genossenschaft realisiert mit „BeTrift Niederrad“ ihr zweites Projekt in zentrumsnaher Lage. Die Kaltmiete wird deutlich unter den in Frankfurt üblichen Neubaumieten liegen und sich damit positiv auf den zukünftigen Mietspiegel auswirken. Etwa ein Viertel der Wohnungen wird öffentlich gefördert sein.

Intensive Vorarbeiten: von der Gründung der Gruppe bis zum Baubeginn
Der Bau wird seit mehreren Jahren intensiv vorbereitet. Die Projektgruppe BeTrift wurde kontinuierlich aufgebaut, neue Mitglieder wurden gewonnen und in die Gruppe integriert. Gemeinsam hat die Gruppe Finanzierungskonzepte entwickelt und die Baupläne mit dem beauftragten Architekturbüro bb22 diskutiert. Das Bauvorhaben wird von der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung Frankfurt begleitet und vom Generalübernehmer mCM Construction Management realisiert. Im Jahr 2020 wird der Bau von der Wohngrupp bezogen.

Unterstützung sehr willkommen
Zum aktuellen Zeitpunkt sind alle Wohnungen in der Triftstraße vergeben. Dennoch ist Unterstützung immer willkommen: „Wer solidarische Lebensformen unterstützen will oder selbst daran Interesse hat, in ein zukünftiges Projekt der Wohngeno zu ziehen, darf sich sehr gerne bei uns melden“, erklärt Cara Röhner, Vorstandsmitglied. Es gibt die Möglichkeit, der Wohngeno beizutreten und Geschäftsanteile zu erwerben.

wohngeno.de