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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Extremkletterer verhüllt das Museum

Senckenberg-Botschafter Stefan Glowacz erklimmt die Museumsfassade

von Ilse Romahn

(30.08.2016)  Stefan Glowacz liebt Herausforderungen. Seine jüngste: die künstlerische Umhüllung des Senckenberg Naturmuseums mit buntgestreiftem Bauband. Damit macht der Extremkletterer auf den Start der neuen Plakatierungswelle zur Fundraising-Kampagne unter dem Motto „Die Welt baut ihr Museum“ aufmerksam – und ruft Senckenberg-Fans zu einer Mitmach-Aktion auf, bei der sie selbst zu Verpackungskünstlern werden können.


Stefan Glowacz erklimmt die Senckenberg-Museumsfassade
Foto: Senckenberg, Sven Tränker
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Er hat die Eisfelder Patagoniens auf Skiern durchquert, hat sich auf dem Weg zum Roraima Tepui im Kanu durch den Dschungel geschlagen und ist im Oman die steilen Wände der Majlis al Jinn-Höhle hinaufgeklettert: Stefan Glowacz zählt zu den größten Abenteurern der Gegenwart – und ist ein ebenso großer Naturliebhaber. Deshalb versucht er stets Expeditionen unter seinem Credo „by fair means“ zu gestalten. Das heißt, wann immer möglich, gelangt er aus eigener Kraft (und nicht mit dem Auto oder Flugzeug) zum Ausgangspunkt seiner Kletteraktionen.

Weil ihm die Themen Umwelt und Natur so am Herzen liegen, ist Stefan Glowacz seit vergangenem Jahr Botschafter der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. In dieser Funktion stellte er sich am 30. August einer ganz besonderen Herausforderung: Er erklimmt die Fassade des Frankfurter Naturmuseums und umhüllt sie mit buntem Senckenberg-Bauband. Am Ende soll das Gebäude genauso aussehen wie auf der Fotomontage, die der Eyecatcher der Fundraising-Kampagne für den großen Um- und Neubau des Museums ist. Sieben Tage lang, vom 30. bis zum 5. September, bleibt das Museum verpackt. Die einzigartige Verhüllungsaktion bildet den Auftakt zu der neuen Plakatierungswelle, welche die Fundraising-Kampagne bewirbt.

„Das Senckenberg Naturmuseum ist eines der größten naturhistorischen Museen Europas. Seit Jahrzehnten begeistert es kleine und große Forscher. Nach fast 200 Jahren und Millionen von Besuchern ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen und ein Museum zu schaffen, das auch den Anforderungen der nächsten Generationen gerecht wird“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Beim „Projekt 2020 – Neues Museum“ wird nicht nur die Ausstellungsfläche fast verdoppelt, es entsteht auch ein ganz neues Museumskonzept. Dafür wird Geld benötigt: 56 Millionen Euro sollen bis 2020 unter dem Motto „Die Welt baut ihr Museum“ gesammelt werden. Seit dem Beginn der Fundraising-Kampagne im Frühjahr 2016 sind bereits über 10 Millionen Euro zusammengekommen.

Damit die Aktion so erfolgreich weiterläuft wie bisher, wird ab 30. August 2016 im gesamten Frankfurter Stadtgebiet auf Großplakaten und vier Stadtbussen mit augenzwinkernden Botschaften geworben: „Wir bauen für Sie: 10.000 Quadratmeter Museum und ein begehbares Gehirn“ oder „Wir bauen für Sie: eine neue Heizung und eine zweite Erde“, ist da zum Beispiel neben dem Spendenaufruf zu lesen.

Fast zeitgleich mit der Plakatierungswelle startet eine Mitmach-Aktion, die von Stefan Glowacz’ Kletteraktion inspiriert ist: Wer, wie der Senckenberg-Botschafter, zum Verpackungskünstler werden will, darf sich am 3. und 4. September 10 Meter vorgeschnittenes Senckenberg-Bauband an einem Infostand im Foyer des Museums gratis abholen. Mit dem Band können die Teilnehmer ihr Auto, den Gartenzaun, ihren Schulranzen oder einen anderen Gegenstand umwickeln. Der Fantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, von dem umhüllten Objekt wird anschließend ein Foto geschossen unter dem Hashtag #IchBaueMit bis zum 11. September auf Facebook, Twitter oder Instagram veröffentlicht. Unter allen Teilnehmern, die ihre Bauband-Fotos teilen, wählt eine unabhängige Jury die fünf kreativsten Bilder heraus. Die Gewinner werden mit jeweils einer Senckenberg-Familieneintrittskarte inklusive Eintritt zur Sonderausstellung „Spinnen“ belohnt. Alle Infos zur Mitmach-Aktion gibt es auch auf www.die-welt-baut-ihr-museum.de.