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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Aussteller- und Besucherplus beflügeln Heimtextil

Internationalität bei den Ausstellern mit 89 Prozent so hoch wie nie

von Ilse Romahn

(09.02.2016)  Die Heimtextil in Frankfurt am Main, internationale Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien, verzeichnete 2016 ein Aussteller- und Besucherplus. Über 69000 Fachbesucher und 2866 Aussteller aus aller Welt reisten vom 12. bis 15. Januar nach Frankfurt, um gemeinsam in ein wirtschaftlich aussichtsreiches Geschäfts- und Messejahr 2016 zu starten. Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, zeigt sich sichtlich zufrieden: „Die gesamte Welt des textilen Interior Designs war in Frankfurt zu Gast, das Plus bei Ausstellern wie auch Besuchern spricht für sich. Dabei zeigte sich, dass die positiven Wirtschaftsindikatoren die Gespräche zwischen den Anbietern und Einkäufern beflügelt haben. Die Heimtextil bestätigte damit eindrucksvoll ihre Position als weltweiter Branchentreffpunkt Nummer Eins.“

Martin Auerbach, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Heimtextilien-Industrie bestätigt: „Die Heimtextil 2016 hat bei uns einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Der selbstbewusste Auftritt unserer Mitglieder ist ein positiver Indikator für das Geschäftsjahr 2016. In vielen Gesprächen zeigten sich sowohl Aussteller als auch Besucher sehr zufrieden.“

Cristobal Montero Álvarez, Einkäufer bei Europas größter Warenhauskette El Corte Inglés, unterstreicht die Bedeutung der Heimtextil aus Sicht des internationalen Handels: „Die Heimtextil ist für uns seit vielen Jahren die wichtigste Messe, wenn es um den Einkauf von Heim- und Haustextilien geht. Keine andere Messe bietet eine so internationale Ausstellervielfalt. Qualität und Preis der Anbieter auf der Heimtextil überzeugen uns. Besonders aufgefallen sind uns in diesem Jahr die neuen technischen Lösungen im Bereich Sonnenschutz.“

Top-Internationalität auf der Heimtextil
Die Heimtextil in Frankfurt ist mit Abstand die internationalste Veranstaltung ihrer Art. „Von Nordeuropa bis Südafrika, von Amerika bis Asien: Die Besucher der Heimtextil kommen aus der ganzen Welt und alle wollen die neuesten Trends auf dem Textilmarkt sehen“, fasst es Paola Ribera vom Deko- und Möbelstoffanbieter Texathenea aus Spanien zusammen. Wie im Vorjahr kamen 68 Prozent der Fachbesucher aus dem Ausland. Insbesondere aus Italien, Spanien, Schweden, Russland sowie Japan und Südkorea waren vermehrt Besucher auf der Heimtextil 2016. „So international aufgestellt ist keine andere vergleichbare Messe. Den Großteil unseres Umsatzes machen wir schließlich im Ausland“, erklärt Erich Hansmann-Lewis von dem Design-Atelier Desmond Lewis, das seit mittlerweile fast 30 Jahren auf der Heimtextil ausstellt. Auch für Arte, Anbieter von Wandbekleidungen und Heimtextilien, ist die Heimtextil unverzichtbar, wenn es um das internationale Geschäft geht: “Wir hatten vier starke Messetage! Wir nutzen die Heimtextil, um unsere internationalen Kunden zu treffen und ihnen eine Plattform auf der Messe zu bieten. Die Heimtextil ist sehr international, die ganze Welt ist hier, vom Mittleren Osten über die USA bis hin zu China und Russland. Es ist die wichtigste Messe für die Tapetenindustrie. Wir werden definitiv auch nächstes Jahr wieder dabei sein”, kündigt Stiijn Vergaelen, Verkaufsleiter International von Arte, an.

Doch nicht nur Besucher, auch die Aussteller bilden den Mikrokosmos einer weltweit agierenden Branche. 89 Prozent der Aussteller stammen aus dem Ausland. Dabei konnte sich die diesjährige Heimtextil über ein Wachstum aus Europa, insbesondere aus Belgien, Italien, den Niederlanden und der Türkei, sowie weltweit unter anderem aus Brasilien und USA freuen.

Deko- und Möbelstoffe – Konzept überzeugt
Produktseitig konnte die Heimtextil ihr Portfolio in verschiedenen Bereichen deutlich ausbauen. Für den stark wachsenden Bereich der Deko- und Möbelstoffe wurde mit der Halle 4.0 sogar extra eine neue, zusätzliche Hallenebene angeboten, die vor allem hochwertige Aussteller aus Italien zeigte. Enzo Degli Anguioni gehört zu den Firmen, die den erweiterten Ausstellungsbereich genutzt haben, um zur Heimtextil zurückzukehren. „Wir stellen seit fast 30 Jahren auf der Heimtextil aus“, so Inhalber Enzo Anguioni. „Nach einer zwischenzeitlichen Pause sind wir dieses Jahr das erste Mal wieder hier, weil uns das Konzept überzeugt. Vom Textildruck bis hin zum fertigen Produkt fürs Zuhause ist auf der Heimtextil jede Branche vertreten. Für uns hat sich die Heimtextil 2016 gelohnt. Wir haben viele Stamm- und Neukunden getroffen.“

„Wir stellen nach mehrjähriger Unterbrechung wieder auf der Heimtextil aus, da sie in Europa die optimale Plattform ist, um die neuesten Trends im Markt zu zeigen“, sagt auch Thomas Luys, Sales Manager bei dem belgischen Unternehmen Libeco. Und bei dem türkischen Rückkehrer Penelope Dokuma zeigt man sich ähnlich zufrieden. „Nach vier Jahren Pause stellen wir dieses Jahr wieder auf der Heimtextil aus. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden und im kommenden Jahr wieder dabei. Wir konnten vor allem Kontakte zu bestehenden Kunden intensivieren und gehen für 2016 insgesamt von einer Stabilisierung des Marktes im Bereich der Heimtextilien aus“, prognostiziert Gözde Yildiz von Penelope Dokuma.

Digitaldruck – Innovation und Trend
Auch der textile Digitaldruck mit allen Marktführern wie Epson, Hewlett Packard, Kornit, Mimaki oder Zimmer konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich erweitert werden. „Wir freuen uns, dass die Messe Frankfurt den digitalen Textildruck als Trend erkannt und zu einem festen Bestandteil ihrer Textilmessen entwickelt hat“, lobt Oliver Lüdtke, Director, Marketing EMEA bei Kornit Digital Europe. „Seit drei Jahren ist die Heimtextil nun ein fester Termin in unserem Messekalender. Hier erschließen wir neue Märkte, treffen auf wichtige Entscheider und pflegen die Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Kunden.“ Bei Hewlett Packard ist man stolz darauf, gemeinsam mit der Heimtextil den Grundstein für einen wachsenden Trendbereich gelegt zu haben. „Hewlett Packard stellt seit fünf Jahren auf der Heimtextil aus. Mit unserem Angebot an Großformatdrucken für den Textilmarkt waren wir damals Pioniere auf der Heimtextil. Heute füllen die Anbieter von Digitaldrucklösungen für den Textilmarkt fast eine gesamte Halle. Aus einem erklärungsbedürftigen Produkt ist ein Trend geworden“, so Ana de Cospedal, Hewlett Packard EMEA Marketing Manager Large Format Printing Process. Stuart Kugler, Director of Marketing bei Zimmer Maschinenbau lobt: „Die Heimtextil ist wie immer sehr gut organisiert. Das Konzept stimmt und die Kontakte sind sehr hochwertig. Als ein Anbieter von Digitaldrucklösungen für den Textilmarkt ergänzen wir das Branchenspektrum auf der Heimtextil um den technischen Aspekt. Im Austausch mit anderen Ausstellern, von denen viele unsere Kunden sind, entstehen so neue Ideen.“

Matratzen: Zielgruppen erreicht
Die Produktgruppe „bed“, mit Bettwäsche, Bettwaren, Decken, Dekokissen und Matratzen, konnte ebenfalls zulegen. Insbesondere der Zuwachs bei den Matratzenherstellern, wie Rössle & Wanner oder f.a.n. Frankenstolz, die beide nach einigen Jahren der Abwesenheit wieder auf der Heimtextil ausstellten, stieß bei den Fachbesuchern auf positive Resonanz. Manfred Greiner, geschäftsführender Gesellschafter von Rössle & Wanner bestätigt: „Wir hatten eine gute Messe und sind zufrieden mit den Rückmeldungen unserer Besucher auf der Heimtextil. Das Format einer Sonderausstellung kam bei unseren Besuchern hervorragend an. Auch die Come-Together-Party mit Live-Musik hat ideal in das Messekonzept gepasst und für starke Frequenz gesorgt. Am Mittwoch und Donnerstag war die Frequenz besonders hoch. Insbesondere aus dem Bettenfachhandel konnten wir Besucher in unserer Ausstellung begrüßen. Damit haben wir unsere Zielgruppe, die wir erreichen wollten, auch angetroffen.“

Premiumanbieter überzeugen mit hochwertigen Konzepten
Auch im Premiumsektor für Bett, Bad und Tisch in Halle 11 äußerten sich viele Aussteller positiv zur neuen Tagesfolge und stellten zugleich wachsende Qualität beim Angebot aus diesem Segment fest. „Die neue Tagesfolge begrüßen wir sehr“, freut sich Cornelia Loos, CCO bei Ezzenza, und ihr fällt auf: „Das Umfeld in den gesamten Hallen ist im Vergleich zum Vorjahr besonders hochwertig. Alle geben sich deutlich mehr Mühe so dass es keine Standard-Standkonzepte mehr in der Halle 11.0 gibt. Wir möchten unsere Kunden mit Gesamtkonzepten inspirieren und das wird von den Kunden wahrgenommen und geschätzt. Wir sind insgesamt zufrieden und fanden die Stimmung sehr gut.“ Thomas Overesch, Geschäftsführer und Design, Thomas Overesch Berlin, ist seit 2015 Aussteller für das Luxussegment auf der Heimtextil. „Wir konnten unsere neue Leinen-Alpaka-Kollektion präsentieren und eine neue Kissenlinie. Mit den bisherigen Geschäften sind wir zufrieden. Grundsätzlich sprechen wir ein sehr spezielles Publikum aus dem Luxusbereich an, das wir hier in der Halle 11 antreffen. Rund 70 Prozent der Anfragen und Bestellungen kommen aus dem internationalen Bereich. Vor allem China wird immer interessanter.“

Jessica Schwarz, Nena, Guido Maria Kretschmer, Barbara Becker
Und auch der Glamourfaktor kam 2016 wieder nicht zu kurz. Schauspielerin und Hotelinhaberin Jessica Schwarz war dienstags als Ehrengast zur Eröffnungspressekonferenz eingeladen und verriet dabei, dass sie ihr Hotel im odenwäldischen Michelstadt erweitern wird. Dafür nutzte sie dann den Donnerstag, um auf Einkaufstour durch die Hallen zu streifen. „Auf der Heimtextil kann man Stoffe und Designs aus verschiedenen Ländern finden, sie vor Ort sehen, anfassen und sich inspirieren lassen. Hierher zu kommen ist für alle Interior-Fans und Innenarchitekten ein absolutes Muss“, betont Jessica Schwarz.

Ebenfalls anwesend war Musikerin und Künstlerin Nena, die ihre neue Tapetenkollektion am Stand von Marburger Tapetenfabrik vorstellte und abends vor geladenen Gästen das Forum der Messe rockte. Ullrich Eitel, Geschäftsführer der Marburger Tapetenfabrik, war begeistert: „Die Kollektion von Nena war unser Messeschwerpunkt. Und natürlich war Nena das absolute Highlight. Die Heimtextil hat dafür die perfekte Plattform geboten. Wir konnten Nena erleben, weil die Affinität zur Tapete gegeben war. Wir haben die Handschrift von Nena auf die Tapete übertragen. Die Nena-Kollektion kam ausgesprochen gut bei unseren Kunden an. Wir hatten hier einen perfekten Start in das Jahr 2016. Die Rahmenveranstaltung mit Nena, also die Präsentation bei uns am Stand, das Interview und nicht zuletzt das Konzert am Abend, hat unseren Auftritt gut abgerundet. Nena hat volle Sympathie und Begeisterung bei unseren Gästen geweckt.“

Am Mittwoch dann gab sich Stardesigner Guido Maria Kretschmer die Ehre in den Frankfurter Messehallen. Auf dem Stand von P+S International hat er seine Tapetenkollektion „Fashion for Walls“ vorgestellt und freute sich über seinen Auftritt: „Für mich ist die Heimtextil eine super Messe, weil es um Interior und um Stoff geht. Es ist toll zu sehen, wie die Welt hier zusammen kommt und den Leuten neue Looks beibringt und wie alles auf den Weg kommt.“

Abgerundet wurde der Auftritt der prominenten Gäste am Donnerstag von Messe-Stammgast Barbara Becker bei Kleine Wolke.

Die prominenten Gäste gehörten sicher zu den Hinkuckern der Messe. Ein weiteres Highlight, bei dem die Fachbesucher mutige Designs und angesagte Trends fanden, bildete erneut der „Theme Park“. Das spekatukuläre Trendareal der Heimtextil, das erstmals in einer eigenen Halle in Szene gesetzt wurde, war Anziehungspunkt für alle, die Inspiration und einen Überblick über weltweite Trendströmungen suchten. Im Theme Park werden diese Tendenzen von einem Trendtable aus sechs international renommierten Designbüros sondiert und anschaulich dargestellt. 2016 stand der „Theme Park“ unter dem Motto „Well-Being 4.0“. Die US-amerikanische Agentur WGSN zeichnete für die Umsetzung der Trends auf der Messe sowie die Erstellung des Trendbooks verantwortlich.

Die nächste Heimtextil, internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, findet vom 10. bis 13. Januar 2017 in Frankfurt am Main statt.