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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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`Die offene Gesellschaft` im Schauspiel Frankfurt am 6. Dezember

Eine bundesweite Debatte

von Ilse Romahn

(28.11.2015)  Unter dem Titel »Die offene Gesellschaft« lädt das Schauspiel Frankfurt am Sonntag, 6. Dezember, um 11 Uhr zu einer Publikumsdebatte ins Schauspielhaus ein. Zwei epochale Geschehnisse kommen im Herbst 2015 zusammen: Die Terroranschläge in Frankreich und die globalen Flüchtlings-bewegungen. Die Ereignisse rütteln am Selbstverständnis Europas und zielen auf die Identität der einzelnen Staaten. In der Diskussion geht es um die Frage: Was für eine Gesellschaft wollen wir sein? Harald Welzer, Professor für Transformationsdesign und Direktor der Stiftung FUTURZWEI, moderiert als Gastgeber die Matinee. Die Juniorprofessorin für Globalisierte Kulturen Manuela Bojadžijev, der Philosoph und Publizist Richard David Precht und die Autorin und Regisseurin Tina Soliman sind eingeladen, als Impulsgeber Statements zu formulieren, die vom Publikum aufgegriffen, weiterentwickelt und befragt werden können. Angelehnt an das Vorbild amerikanischer Townhall Debates, wird die Diskussion auf Initiative von FUTURZWEI und adelphi bundesweit in Theatern, Rathäusern und Stadthallen geführt. Der Eintritt ist frei.

Was für eine Gesellschaft wollen wir sein?
Welche Haltung erweist sich als geeignet, um mit den Herausforderungen der aktuellen Ereignisse erfolgreich umzugehen? Trotz aller Probleme bei der Organisation und schnellen Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zeigt sich in Deutschland eine ungebrochene Hilfsbereitschaft und Solidarität. Sehr viele Menschen engagieren sich persönlich und freuen sich, dass sie Hilfe leisten und ihr Land als offen, humanitär und verantwortungsbewusst vorstellen können. Und auch nach den anti-zivilisatorischen Anschlägen von Paris ist die Haltung mehrheitlich: Freiheit ist der Kern unserer Lebens- und Gesellschaftsform. Gerade darum ist es aber notwendig, diese Debatte offensiv zu führen: Wollen wir eine offene Gesellschaft sein, geleitet von Freiheits- und Menschenrechtsidealen oder eine exklusive Gesellschaft, die ihre Identität vor gefühlten äußeren Bedrohungen sichert? In welchem Land wollen wir also leben und was sind wir bereit, dafür zu tun? Zum ersten Mal debattiert eine Gesellschaft über sich selbst und über diese Frage, analog, vor Ort, in allen größeren Städten des Landes, in den Wochen vor und nach Weihnachten.

Initiatoren und Veranstalter
adelphi und FUTURZWEI haben die Debatte in Deutschland ins Leben gerufen. adelphi ist eine führende Beratungseinrichtung für Klima, Umwelt und Entwicklung, die Regierungen, internationalen Organisationen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren maßgeschneiderte Lösungen für nachhaltige Entwicklung anbietet. Die Stiftung FUTURZWEI macht es sich unter der Federführung von Harald Welzer zur Aufgabe, Visionen von besseren, gerechteren und glücklicheren Lebensstilen sichtbar zu machen und diese zu dokumentieren. Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main-Region und eine überregional profilierte Bühne. Es ist Koordinator und Veranstalter der Debatte im Schauspielhaus und für deren inhaltliche und dramaturgische Ausgestaltung verantwortlich.