Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Die Frankfurter sind so zufrieden mit ihrer Stadt wie noch nie

Bürgerbefragung: „frankfurt statistik aktuell“ dokumentiert die Ergebnisse in fünf Ausgaben

von Ilse Romahn

(31.08.2015)  Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Reformprojekte, Bürgerservice und IT, hat am 31. August die Ergebnisse der jährlichen Bürgerumfrage präsentiert. Zentrales positives Ergebnis: „Die Zufriedenheit mit ihrer Stadt hat bei den Bürgern einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als zwei Drittel der Befragten sind mit Frankfurt 'zufrieden' oder 'sehr zufrieden' und vier von fünf Frankfurtern leben gerne in der Stadt“ (84 Prozent/+2 Prozent-Punkte).

Für die Frankfurter bleibt die Situation am Wohnungsmarkt weiterhin das wichtigste Problemfeld in der Stadt. Bei der Zunahme der Problemnennungen im Zusammenhang mit dem Wohnungsmarkt stehen nun nicht mehr wie im Vorjahr die hohen Mieten im Vordergrund, sondern das als nicht ausreichend empfundene Wohnungsangebot mit einem Anstieg von fünf Prozentpunkten der Nennungen bei den deutschen und drei Prozentpunkten bei den ausländischen Befragten.

Auf einem neuen Allzeithoch bei den deutschen Befragten und auf Platz zwei der Problemskala liegt zum dritten Mal das Thema Verkehr; auch hier stiegen die Nennungen um fünf Prozentpunkte, während sie bei den ausländischen Befragten um vier Prozentpunkte abnahmen.

Mit weitem Abstand rangiert der Bereich „Kriminalität/öffentliche Sicherheit“ auf Platz drei. Damit liegt das ehemalige Top-Thema seit mittlerweile mehr als zehn Jahren auf niedrigem Niveau. Allerdings hat die persönliche Kriminalitätsfurcht wieder um drei Prozentpunkte zugenommen. Besonders ausgeprägt ist dies bei den 18- bis 34-jährigen Frauen mit sieben bis acht Prozentpunkten Zunahme. In der eigenen Wohngegend fühlen sich die Frankfurter sicher, für den Zeitraum „abends“ ist sogar ein neuer Höchstwert (70%/+1%-Punkt) zu verzeichnen. Der gesamte Innenstadtbereich gilt den Frankfurter Bürgern als sicher, bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und den S-/U-Bahnstationen gingen die Nennungen von niedrigem Niveau um weitere drei und zwei Prozentpunkte zurück. Lediglich Hauptbahnhof und Bahnhofsgegend sind für die Befragten weiterhin unsichere Orte.

Deutlich rückläufig sind zum zweiten Mal die mit dem Flughafen verbundenen Problemnennungen. Bei den deutschen Frankfurtern ist mit sechs Prozent und einem Minus von zwei Prozentpunkten fast wieder das Niveau vor Inbetriebnahme der neuen Landebahn erreicht; bei den ausländischen Befragten liegen die Werte (2%/-2%-Punkte) noch niedriger.

Beim Image der Stadt stehen aus Sicht ihrer Bürger die harten Fakten im Vordergrund. Internationalität, Wirtschaftskraft und Modernität nehmen die Spitzenplätze in der Bewertung ein, wenn auch mit leicht zurückgehenden Werten. Die Weltoffenheit rangiert mit Zunahme um einen Prozentpunkt auf Platz vier. Kritisch beurteilt wird die Sauberkeit der Stadt: Knapp ein Drittel der Befragten empfindet Frankfurt als „schmutzig“ (32%/+7%-Punkte), der Anteil derjenigen, die Frankfurt als „nicht schmutzig“ einschätzen, sank um acht Prozentpunkte auf 25 Prozent und damit unter die Bewertungstiefs von 1994-2002. Auch die „Gastlichkeit“ Frankfurts wird mit 43 Prozent noch einmal drei Prozentpunkte schlechter eingeschätzt als im Vorjahr. Wichtige Imagekomponenten rangieren 2014 so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Für die Außendarstellung der Stadt erfahren die kulturellen Aspekte eine deutlich geringere Zustimmung als in früheren Jahren. Nur noch knapp zwei Drittel (63%/-8%-Punkte) sehen Frankfurt als „Stadt der Museen“ und nur noch etwas mehr als die Hälfte (55%/-10%-Punkte) stimmen für die Bezeichnung Frankfurts als „Goethestadt“. Für „Stadt der Bürger (Geschichte, Stiftungen Paulskirche)“ wurde mit 43 Prozent und einem Minus von acht Prozentpunkten ein neues Allzeittief erreicht, und zwar nicht nur bei den Neubürgern, sondern auch bei den Alteingesessenen.

Das Ansehen der Stadtverwaltung ist weiterhin auf hohem Niveau stabil. Das persönliche Ansehen bleibt mit 58 Prozent unverändert auf dem Höchststand des Vorjahres. Die „Zuverlässigkeit“ der Stadtverwaltung erreicht mit einer Zustimmung von 54 Prozent (+1%-Punkt) ein neues Allzeithoch, mit 43 Prozent Zustimmung (+1%-Punkt) zur Eigenschaft „bürgerorientiert“ honorieren die Befragten die Verwaltung für ihre Profilierung als Dienstleister für die Bürgerschaft. Die Frankfurter sehen ihre Stadtverwaltung überwiegend als „modern“, „flexibel“ und „sparsam“, alle abgefragten negativen Eigenschaften weisen sie überwiegend zurück.

Der für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernent, Stadtrat Jan Schneider, sieht in der seit 1993 jährlich durchgeführten Bürgerbefragung ein Instrument zur detaillierten Beobachtung der Einschätzung des städtischen Lebens aus der Sicht der Bürger. Stadtrat Schneider: „Damit können Entwicklungen kontinuierlich beobachtet und die Entstehung von Problemen frühzeitig erkannt werden – eine wichtige Unterstützung der Stadtpolitiker in ihrer Arbeit für die Stadt und ihre Bevölkerung.“

Die Ausgaben „frankfurt statistik aktuell“ 09/2015 – 13/2015 stehen unter http://www.frankfurt.de/statistik_aktuell als kostenlose PDF-Downloads zur Verfügung.