Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

Mainova sieht sich auf gutem Kurs

Halbjahresbericht 2015 vorgestellt

von von Karl-Heinz Stier

(30.08.2015)  Den Energieunternehmen in Deutschland geht es landauf, landab nicht gerade hervorragend. Die Energiewende mit alternativen Produktionsmöglichkeiten, bundesstaatliche Einflussnahmen und gelegentlich auch die fallenden Ölpreise bereiten den Energieerzeugern von Strom und Gas gelegentlich Kopfschmerzen. Die Suche nach neuen Absatzkriterien und –märkten lässt vor allem die auf fossile Brennstoffe ausgelegten Unternehmen nach neuen Auswegen suchen, um ihre bisherigen Produktionen und Umsätze zumindest zu behaupten.

Die Mainova AG, Hessens größtes Energieunternehmen in Frankfurt, zeigte sich allerdings mit dem bisherigen Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr zufrieden. „Wir haben das bereinigte Ergebnis vor Ertragssteuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 53, 4 Millionen Euro (plus 8,4 Millionen) steigern können. Das liegt auch an den frühzeitig ergriffenen Effizienzmaßnahmen, die nun nachhaltig Wirkung zeigen und an unserem stagnierendem Personalaufwand“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer. Aber auch die deutlich kühlere Witterung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres habe zur Ertragsbesserung beigetragen, die Gradtageszahl lag mit rund 22 Prozent über dem Vorjahresniveau.


Vorstands-Chef Dr. Alsheimer bei der Pressekonferenz
***

Im Gegensatz zur Gasversorgung (plus 22,6 Prozent) macht der Mainova der fossile Energiemarkt Sorgen. Das Ergebnis der Strom– und Wärmeerzeugung sei weiterhin unbefriedigend. Insbesondere die Vermarktung des eigenerzeugten Stromes sei nach wie vor problematisch. Das liege zum einen an den gesunkenen Strompreisen Anfang des Jahres, an der reduzierten EEG-Umlage und an der Tatsache, dass Großkunden eigene Kraftwerke errichtet haben. „Zeitnah sehen wir hier keine Veränderung. Auch perspektivisch sind keine Verbesserung der Großhandelspreise in Sicht“, erklärt Dr. Alsheimer weiter.

Weiteres Kopfzerbrechen machen Alsheimer die Pläne der Bundesregierung- wie in einem Weißbuch bereits angekündigt -, sich zum Jahresende in Gesetzesvorhaben für die Weiterentwicklung des bestehenden Strommarktes zu entscheiden und gegen die Einführung eines Kapazitätsmarktes. „Diese Gesetze werden einen großen Einfluss auf die Mainova-Geschäfte haben, insbesondere auf den Betrieb der eigenen Kraftwerke“.

Auch die Absenkung des bisherigen Ziels von 25 Prozent Strom aus Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) an der gesamten Nettostromerzeugung sieht Alsheimer kritisch. „Die KWK spielt für den Erfolg der Energiewende eine entscheidende Rolle und bietet die günstigsten CO2-Vermeidungskosten. Gerade die Mainova leiste einen erheblichen Beitrag für die Entwicklung der KWK, in dem sie bis zum Jahre 2016 etwa 130 Millionen Euro in Netze und Erzeugungsanlagen investiert hätten. „Durch den Ausbau werden jährlich 100000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von einer Million Kühlschränken“.

Was die betriebliche Ausbildung angeht, so stellt die Mainova 2016 insgesamt 36 neue Ausbildungsplätze zur Verfügung, sieben mehr als 2015.

Für die Vorhersage des Jahresergebnis 2015 zeigt sich der Vorstands-Vorsitzende zurückhaltend. Das Jahresergebnis werde vermutlich auf Vorjahresniveau liegen, „jedenfalls über 100 Millionen, vielleicht werden wir das Vorjahresresultat auch überschreiten. Jedenfalls bleibt die Ertragslage stabil“.