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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Land Hessen fördert Sanierung des Wetzlarer Kalsmunts mit 50.000 Euro

von Ilse Romahn

(04.08.2015)  Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt die Sanierung des Wetzlarer Kalsmunts mit 50000 Euro. Damit hilft das Land, die Burgruine wieder für Besucher zu öffnen. Derzeit bröckelt der Turm an vielen Stellen. Seit Frühjahr 2012 darf niemand mehr den Bergfried besichtigen.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Der Kalsmunt ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt Wetzlar – und als solches beliebt bei den Bürgern. Seit vielen Jahren setzt sich ein Förderverein dafür ein, das Kulturdenkmal zu sanieren und damit dauerhaft zu sichern. Dieses bürgerschaftliche Engagement unterstützen wir sehr gern.“

Der Kalsmunt, die hoch über Wetzlar thronende Ruine, hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Um 1070 als Reichsburg gegründet, wurde die Anlage 1222 erstmals urkundlich erwähnt. Friedrich I. Barbarossa ließ die Burg, die eine Kette staufischer Schutzburgen an strategisch wichtigen Punkten nach Norden hin abschloss, zur Sicherung der Wetterau ausbauen. Als die Region jedoch ab dem 16. Jahrhundert an militärischer Bedeutung verlor, setzte auch der Verfall der Burg ein. Die Anlage gehört seit 1803 der Stadt Wetzlar.

Nicht nur für Touristen ist der Kalsmunt interessant: Seit drei Jahren suchen Studierende der Philipps-Universität Marburg nach Spuren der Menschen, die einst auf der Burg lebten. Musketenkugeln, Scherben, Schmuck und landwirtschaftliche Geräte haben sie bei Grabungen schon zutage gefördert. Anhand der Funde wollen die Studierenden erforschen, wie sich die Anlage über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Im September setzen sie ihre Arbeit mit Kommilitonen der Universität Cottbus fort.

„Das Zusammenwirken von Stadt, Landesamt für Denkmalpflege Hessen und Philipps-Universität Marburg bei den Sanierungsarbeiten am Kalsmunt ist ein herausragendes Beispiel gelingender Denkmalpflege. Mit vereinten Kräften arbeiten wir daran, dass die Bürger Wetzlars und ihre Besucher den Kalsmunt bald wieder uneingeschränkt erleben dürfen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.