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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Drei Unternehmen mit Hessischem Exportpreis 2015 ausgezeichnet

von Ilse Romahn

(06.07.2015)  Am Abend des 6. Juli 2015 wurde das Geheimnis gelüftet: die Gewinner des Hessischen Exportpreises 2015 sind die Darmstädter VIDI GmbH als bestes Unternehmen in der Kategorie „Service und Beratung International", die Desoi GmbH aus Kalbach in der Rhön als Preisträger in der Kategorie „Innovative Exportstrategien" sowie Kunath Instrumentenbau aus Fulda in der Kategorie „Handwerk: Grenzenlos Erfolgreich". Die drei mittelständischen Betriebe nahmen ihre Auszeichnungen am Vorabend des Hessischen Außenwirtschaftstages in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main entgegen. Der Hessische Exportpreis wird alle zwei Jahre von der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern, der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung ausgelobt.

„Hessens Wirtschaft kann sich sehen lassen, sie ist international gut aufgestellt. Stellvertretend dafür stehen die drei mittelständischen Unternehmen, die wir heute auszeichnen. Sie alle sind international ausgesprochen erfolgreich", sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der IHK Frankfurt. „An diesen Betrieben kann man sehen, dass wirtschaftlicher Erfolg im Ausland keine Frage der Unternehmensgröße ist. Mit dem Hessischen Exportpreis möchten wir genau darauf hinweisen und anderen Unternehmen Mut machen, es ihnen gleichzutun.“

„In der Welt globalisierter Märkte sind die exportierenden Unternehmen in den Bereichen Industrie, Handwerk und Dienstleistungen wichtige Impulsgeber für die konjunkturelle Entwicklung unseres Bundeslandes. Erfreulicherweise betätigen sich auch immer mehr kleine und mittlere Unternehmen mit Erfolg im Auslandsgeschäft. Die exportierenden Unternehmen stehen für innovative Produkte und Dienstleistungen, die nicht nur im heimischen Markt gewinnen, sondern in den Märkten überall in der Welt ihre Kunden und Auftraggeber überzeugen und für den Erfolg von ´Made in Germany´ und ´Made in Hessen´ stehen. Mit der Verleihung des Exportpreises richten wir die Aufmerksamkeit auf diesen wichtigen Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung Hessens“, betonte Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung in seiner Ansprache.

In seiner Keynote zur Preisverleihung wies Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus Holding aus Hanau darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin in hohem Maße exportorientiert sein. Der anhaltende Aufwärtstrend sei gerade in der Industrie auf mehr Auslandsaufträge zurückzuführen gewesen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen hätten zu diesem Aufschwung beigetragen.

Alle Preisträger vereint dieses Mal, dass sie in einem Nischenmarkt tätig sind. Die VIDI GmbH aus Darmstadt konzeptioniert und realisiert TV-Übertragungstechnik für weltweite Großevents wie die Olympischen Spiele oder die Fußball-WM. Das Team der VIDI-Ingenieure ist spezialisiert und gehört international zu den Wenigen, die Live-TV-Bilder von Großevents sicher und in HD-Qualität rund um die Welt transportieren können. Die aus Darmstadt stammende Firma wurde 2008 auf Kundenwunsch erstmals international tätig. Alle Auslandskunden aus derzeit 15 Ländern werden vom Heimatstandort Darmstadt aus betreut. Dafür werden Kompetenzteams zusammengestellt und intensiv geschult. Zu den Zielmärkten gehören Brasilien, Polen, Frankreich, Dänemark und Russland. Der Exportanteil stieg von 20 Prozent im Jahr 2011 auf derzeit rund 60 Prozent.

Auch der zweite Preisträger, die Desoi GmbH aus Kalbach in der Rhön, ist in einem Nischensegment tätig. Die 1979 gegründete Firma produziert und vertreibt Produkte zur Sanierung, Erhaltung und Abdichtung von Bauwerken. Von Brücken- oder Tunnelsanierung bis zur Sanierung von Baudenkmälern und maroden Wohngebäuden reicht das Portfolio. Das Unternehmen bietet Planungsunterlagen für Sanierungsprojekte an und kooperiert eng mit den ausführenden Unternehmen im In-und Ausland. Erstmals im Ausland aktiv wurde Desoi im Jahr 1983 – damals in Saudi Arabien. Die Zusammenarbeit in über 70 Ländern erfolgt mit selbstständigen Kooperationspartnern und Handelsvertretern sowie einem Netzwerk aus verschiedenen Partnern wie Ingenieuren, Planern etc. Die 87 Mitarbeiter erwirtschaften mehr als die Hälfte des Umsatzes im Ausland.

Kunath Instrumentenbau aus Fulda ist der dritte Preisträger. Das Familienunternehmen befasst sich mit der Herstellung sowie Reparatur von Holzblasinstrumenten. Der Spezialist für ergonomische Holzblasinstrumente ist Weltmarktführer bei Bassblockflöten und hat sich mit den größten Blockflöten der Welt einen Namen gemacht. Das 2006 gegründete Unternehmen hat 13 Mitarbeiter und wurde 2011 erstmals im Ausland aktiv. Mittlerweile ist Kunath in zehn Ländern aktiv und arbeitet dort mit einem Netz aus Fachhändlern und Endorsern (professionelle Spieler, Professoren, Lehrer), die bei der regionalisierten Weiterentwicklung der Instrumente beraten. Zu den Zielmärkten gehören Taiwan, die VR China und die USA. Der Auslandsumsatz stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an: von 44 Prozent in 2013 auf derzeit über 70 Prozent.

Am Wettbewerb für den Hessischen Exportpreis 2015 hatten sich insgesamt 54 Unternehmen beteiligt. Besonders groß war die Konkurrenz wieder bei den Industrieunternehmen, die sich in der Kategorie „Innovative Exportstrategien" beworben hatten. Eine acht-köpfige Jury, bestehend aus Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien, hatte die drei Gewinner ausgewählt.