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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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2014 – ein Rekordjahr für die Zoos

von Ilse Romahn

(13.04.2015)  Im Gegensatz zu 2013, als der Wettergott den Zoos einen Strich durch die Rechnung machte, war 2014 ein sehr gutes Zoo-Jahr. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Mitgliedzoos des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) eine Zunahme der Besuche um gut 11 Prozent verzeichnen. Sogar das bisherige Rekordjahr 2011 wurde leicht übertroffen.

Der Verband der Zoologischen Gärten vereinigt 65 wissenschaftlich geleitete Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Estland und auf Teneriffa, wozu auch der Zoo Frankfurt gehört. Diese meldeten für das Jahr 2014 zusammen 42825.694 Besuche. Gegenüber dem Vorjahr, als 38.590.247 Besuche verzeichnet wurden, entspricht dies einer Zunahme um 11.06 Prozent. Zwar wurden in einzelnen Jahren zuvor noch etwas höhere Zahlen gemeldet. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die Delfinarien von Nürnberg und Duisburg mittlerweile voll in die Zoos integriert sind und ihre Besucherzahlen - zusammen etwa eine Million - nicht mehr gesondert ausgewiesen werden, andererseits aber auch damit, dass die meisten Zoos bei den Besuchen durch Jahreskarteninhaber auf Hochrechnungen angewiesen waren, die zumeist höher ausfielen, als der tatsächliche Besuch. Mittlerweile hat ein zunehmender Anteil der Zoos die Möglichkeit, die effektiven Besuchsfrequenzen mittels elektronischer Eingangskontrolle oder Drehkreuzen zu ermitteln.

Von 52 der 53 deutschen Mitgliedzoos (der Aquazoo Düsseldorf ist wegen Umbaus derzeit geschlossen) verzeichneten, einschließlich der ihnen angeschlossenen gesondert gebührenpflichtigen Betriebsteile (Zoo-Aquarium Berlin, Wildgatter Chemnitz, Aquarium Erfurt und Tropen-Aquarium Hamburg), rund 33.4 Millionen Eintritte. Zum Vergleich: die erste Fußball-Bundesliga brachte es in der Saison 2013/14 auf knapp 13 Millionen Zuschauer. Die fünf Mitglieder in Österreich empfingen 3.7 Millionen Besucher, und die fünf in der Schweiz über 4.3 Millionen, wovon allerdings 800.000 auf den frei zugänglichen Teil des Tierparks Bern entfielen. Die beiden Mitgliedzoos außerhalb des deutschen Sprachraums, der Zoo in Tallinn und der Loro Parque auf Teneriffa, teilten sich in den Rest von 1.4 Millionen.

Von 1999 bis 2003 hatten die Besucherzahlen der Mitgliedzoos in Deutschland zwischen 26 und 27 Millionen gelegen. 2004 stieg die Zahl auf über 28 Millionen, wozu die Wiedereröffnung des umgebauten Zoos am Meer in Bremerhaven wesentlich beitrug. Danach stiegen die Gesamtzahlen kontinuierlich, namentlich als Folge der Gesamterneuerung der Zoos in Gelsenkirchen, Hannover und Leipzig, die massive Zuwächse verzeichnen konnten, der Eröffnung des Tropenaquariums Hagenbeck im Jahr 2007, des Darwineums in Rostock im Jahr 2012 und der wachsenden Popularität der grenznahen Zoos von Aachen und Nordhorn im Nachbarland Holland. Auch die meisten Zoos in Mecklenburg-Vorpommern konnten von der wachsenden Beliebtheit des Bundeslandes als Feriendestination profitieren und bei anderen, wie zum Beispiel Dresden, Heidelberg, Neuwied und Osnabrück zahlten sich Investitionen in neue Anlagen aus.

Entgegen den Prophezeiungen von Tierrechtlern und selbsternannten Zooexperten, die periodisch behaupten, die Ära der Zoos sei abgelaufen, wenn mal wetterbedingt ein paar Besucher weniger kommen, beweist der langfristige Trend, dass die Beliebtheit der Zoos bei der Bevölkerung ungebrochen ist, die Zoos nach wie vor zu den wichtigsten Kultur- und Freizeiteinrichtungen im deutschsprachigen Raum zählen und sie ihre Aufgaben, etwa im Bereich der Umweltbildung, stärker wahrnehmen können, als je zuvor.