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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Mehr Jugendliche für duale Berufsausbildung begeistern“

Minister Al-Wazir würdigt Zusage der Wirtschaft für zusätzliche Stellen

von Ilse Romahn

(26.03.2015)  Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir will mehr Jugendliche für eine duale Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule begeistern: „In Hessen soll kein ausbildungswilliger Jugendlicher mehr ohne Ausbildungsplatz bleiben“, sagte der Minister im Hessischen Landtag. „Dies ist das gemeinsame Ziel von Landesregierung, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Arbeitsverwaltung und kommunalen Spitzenverbände, die vor drei Wochen das Bündnis Ausbildung Hessen unterzeichnet haben.“

Als Hauptmerkmale der dualen Ausbildung bezeichnete der Minister die enge Verzahnung von Theorie und betrieblicher Praxis sowie die Orientierung am Bedarf der Unternehmen: „Beides führt zu einer vergleichsweise sehr geringen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland, zu einer hohen Produktivität der Fachkräfte und zu einer hohen Beschäftigung. Eine abgeschlossene berufliche Ausbildung ermöglicht soziale Teilhabe und gibt Sicherheit im späteren Erwerbsleben. Und sie trägt dazu bei, den Fachkräftebedarf unserer Wirtschaft zu decken.“

Deshalb gebe das nachlassende Interesse an diesem Ausbildungsweg Anlass zum Handeln, sagte Al-Wazir. „Einerseits bleiben immer mehr Stellen unbesetzt, andererseits gehen immer noch viele Jugendliche leer aus. Wir wollen deshalb die duale Ausbildung attraktiver machen und schon in der Schule die Weichen richtig stellen.“

Al-Wazir würdigte die Zusage der hessischen Wirtschaft, in diesem Jahr 1.500 zusätzliche Ausbildungsstellen, mindestens 1.500 Plätze für die Einstiegsqualifizierung und ausreichend Praktikumsplätze bereitzustellen. Die Landesregierung werde dies mit zahlreichen Maßnahmen flankieren. Unter anderem nannte der Minister:

  • Den flächendeckenden Ausbau der qualifizierten Ausbildungsbegleitung (QuABB = Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb) und der Früherkennung drohender Ausbildungsabbrüche
  • Die Erhöhung der Zahl von Teilzeitausbildungen, um besonders Menschen mit Familienverantwortung oder gesundheitlichen Einschränkungen die Ausbildung zu erleichtern.
  • Die Nachqualifizierungsoffensive „Initiative ProAbschluss“, um mehr Menschen zum Nachholen eines Berufsabschlusses motivieren
  • Die Verbesserung des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung, so dass weniger Jugendliche in sogenannte „Warteschleifen“ übergehen
  • Das neue Programm „Stärkung der Ausbildungsfähigkeit und -qualität von kleinen Unternehmen“, das Kleinstunternehmen mit Zuschüssen zur Ausbildung ermuntern soll
  • Den Ausbau der Berufs- und Studienorientierung in allen allgemeinbildenden Schulformen
  • Spezielle Veranstaltungen, um Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse für naturwissenschaftlich-technische Berufe zu interessieren.

„Wir werden diese und weitere Maßnahmen bis 2019 umsetzen“, sagte Al-Wazir. „Alle Bündnispartner wirken zusammen auf eine flächendeckende Versorgung mit Ausbildungsstellen in Hessen hin. Wir schaffen damit faktisch eine Ausbildungsgarantie. So sichern wir unseren Fachkräftenachwuchs und schaffen berufliche Chancen für alle Jugendlichen.“
www.wirtschaft.hessen.de