Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Auf die Städte, fertig, los: Insidertipps für Citytrips nach Hessen

Wetzlar, Offenbach am Main, Marburg, Wiesbaden, Bad Homburg v.d. Höhe

von Ilse Romahn

(01.03.2015)  Die hessischen Städte von einer anderen Seite kennenlernen, hautnah erleben oder unterhaltsam erkunden – neben den bekannten Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen locken Besonderheiten, wie die Nichtsehenswürdigkeiten in Wetzlar, die Ess-Kultouren durch Offenbach oder ein Schiffsfrühstück in Marburg zu Citytrips nach Hessen. Unter www.hessen-tourismus.de stellt die Hessen Agentur Insidertipps für fünf Städte vor.

Nichtsehenswürdigkeit in Wetzlar: Stollenanlage und Dunkelkaufhaus
In dem mittelhessischen Wetzlar gibt es gleich zwei Möglichkeiten, die dunkle Seite der Stadt zu erfahren: Die Führungen in der Stollenanlage zeigen einen der dunkelsten Abschnitte der Wetzlarer Stadtgeschichte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde diese durch Kriegsgefangene und heimische Bergleute in die umliegenden Anhöhen gesprengt. Die kriegswichtige Produktion wurde in den verborgenen Anlagen aufrechterhalten. Aber auch die heimische Bevölkerung fand hier Schutz vor den Bombenangriffen. Die unbeleuchtete Stollenanlage ist im Rahmen von geführten Rundgängen zugänglich, die bei der Tourist-Information Wetzlar gebucht werden können. Jeden zweiten Samstag im Monat wird außerdem eine öffentliche Führung angeboten. Karten gibt es für sechs Euro (ermäßigt drei Euro).
Ein echter Geheimtipp in Wetzlar ist das Dunkelkaufhaus: In dieser Sehenswürdigkeit gibt es für Besucher nichts zu sehen. Denn in den Räumen des ehemaligen Kaufhauses tauchen sie in eine Welt der absoluten Finsternis ein und erleben dabei, wie es sich anfühlt, nichts sehen zu können. Riechen, Tastsinn, Geschicklichkeit: In den drei „Erlebnisräumen“ sammeln Besucher in absoluter Dunkelheit neue Sinneserfahrungen. Anschließend geht es dann in das Dunkelcafé. Hier steht das „Geschmackserlebnis“ im Vordergrund. Den Besuchern werden im Dunkeln Getränke und kleine Snacks angeboten, welche auch im Dunkeln bezahlt werden müssen. Für Familien und Einzelpersonen finden täglich Führungen statt. Die Teilnahme kostet neun Euro pro Person, Kinder zahlen fünf Euro.

Offenbach hautnah und ungeschminkt
Fern ab von Postkartenmotiven und Vorzeigebauten können Besucher die Stadt Offenbach am Main hautnah und ungeschminkt erleben. Hinterhöfe, Clubs und Milieus – die von OFlovesU organisierten Touren sind ein Eintauchen in die Stadt. So führt die „Ess-Kultour“ durch die kulinarische Vielfalt der Stadt, denn wo viele Kulturen gemeinsam leben, ist die Auswahl an Speisen aus aller Welt natürlich groß. Programmpunkte der Tour sind beispielsweise italienische, indische oder türkische Lebensmittelgeschäfte, eine Käserei oder ein Bistro in einer Moschee. Der kulinarische Stadtrundgang findet jeweils samstags an insgesamt 13 Terminen statt – die erste „Ess-Kultour startet am 14. März 2015. Der Treffpunkt ist um 10 Uhr vor dem Offenbacher Infocenter im Salzgäßchen 2. „Design from the Backyard“ heißt die Tour, die am 13. Juni 2015 einen Einblick in Ateliers, Designbüros, Werbeagenturen und Läden im Offenbacher Nordend und Umgebung schenkt. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr am Eingang Rathaus (Berliner Straße 100). Durch den Stadtteil im wilden Osten, der seit Jahren für das raue Image von Offenbach sorgt, führt die Tour „Ghetto oder Kiez?“. Zwischen Main und Berliner Straße versteckt sich hier so einiges: von Künstlerateliers in Hinterhöfen über eine winzige Gospelchurch und Moscheen bis hin zu diversen Studentenbuden und dem Gründercampus. Interessierte treffen sich am 21. Juni 2015 um 10 Uhr im Salzgässchen 2, vor dem Infocenter (S-Bahn Station Marktplatz). Die Kosten liegen für alle Touren bei elf Euro.

Mit drei Knoten Marburg entdecken
Marburg liegt in Mittelhessen am Ufer der Lahn. Somit lässt sich die Universitätsstadt am besten vom Wasser aus erkunden: Während einer Rundfahrt mit der Elisabeth II zeigt sich Marburg von einer besonders schönen Seite. Das ehemalige alte Fischboot aus Lübeck, wurde in der Marburger Bootswerft von arbeitssuchenden Jugendlichen im Rahmen eines Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojektes wieder flott- und lahntauglich gemacht. Von Anfang April bis Mitte Oktober fährt die Elisabeth II auf der Lahn zwischen dem Weidenhäuser und dem Afföller Wehr – immer samstags, sonntags und an Feiertagen um 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr. Darüber hinaus finden auch Erlebnisfahrten statt: So können Marburg-Besucher beispielsweise das Wochenende mit einer Frühstücksfahrt auf der Lahn beginnen. Das Frühstück ist ab vier Personen und bis maximal zehn Personen buchbar und kostet 17,50 Euro pro Person zusätzlich Bootsmiete (eine Stunden 69 Euro).

Zwölf gute Gründe für Wiesbaden
Das Jahr 2015 verspricht in Wiesbaden wieder aufregend, interessant und abwechslungsreich zu werden – sowohl für Kultur- und Sportfreunde als auch für die Anhänger geselliger Feste. Und da Städtereisen zu besonderen Veranstaltungs-Highlights gefragt sind, hat die Wiesbaden Marketing GmbH mit der Kampagne „12 gute Gründe, Wiesbaden zu besuchen“, die kulturellen und sportlichen Höhepunkte sowie die schönsten Feste in einer Broschüre zusammengefasst. So bilden beispielsweise die Internationalen Maifestspiele jedes Jahr den Kulturhöhepunkt der Stadt Wiesbaden. Theater aus aller Welt sind im Mai 2015 unter neuer künstlerischer Leitung von Uwe Eric Laufenberg zu Gast. Ob Barock oder Moderne, Wien oder Berlin, Moskau oder New York, Gastspiel oder Gala-Abend – das Staatstheater präsentiert die interessantesten Aufführungen und Künstler. Die Maifestspiele 2015 werden am 1. Mai mit Benjamin Brittens Oper „The Turn of the Screw“ in der Inszenierung von Robert Carsen und unter der musikalischen Leitung von Zsolt Hamar feierlich eröffnet. 1886 von Kaiser Wilhelm II. als „Kaiserspiele“ gegründet sind die Maifestspiele nach Bayreuth das älteste Festival Deutschlands.

Kunst und Likör in Bad Homburg
Bei einem Besuch der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe im Hochtaunus sollte das Sinclair-Haus auf dem Programm stehen: Der Anfang der 1980er Jahre restaurierte spätbarocke Bau in unmittelbarer Nähe des Schlosses, der nach Hölderlins Freund Isaac von Sinclair benannt ist, beherbergt das Museum der ALTANA Kulturstiftung. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten sowie ihrer eigenen Sammlung steht die „Natur in der zeitgenössischen Kunst“. Einmal im Jahr wird eine wechselnde Auswahl aus der Sammlung gezeigt, die 600 Arbeiten internationaler zeitgenössischer Künstler, wie Georg Baselitz, Anna Gaskell, Roni Horn, Alex Katz, Anselm Kiefer, Karin Kneffel, Kiki Smith oder Markus Lüpertz umfasst. Weitere Ausstellungen präsentieren namhafte nationale und internationale Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.
Für Freunde edler Tropfen ist die Besichtigung der Manufaktur Kräuterlikör „Reichspost-Bitter“ ein Muss. Der hessische Traditionslikör wird aus 43 Kräutern, Wurzeln, Gewürzen und Blüten gebrannt. Der Likör wurde vom Homburger Schlossapotheker für die „Erste Taunus Cognac-Brennerei Fritz Scheller & Söhne in Homburg“ komponiert und genau so wie damals wird er heute noch hergestellt.
Weitere Informationen zu den hessischen Städten finden Interessierte unter www.hessen-tourismus.de/staedteerlebnis/staedte-in-hessen

Über Tourismus in Hessen
Im Zentrum Deutschlands gelegen bieten die hessischen Regionen und Städte attraktive Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten für Wanderer, Radfahrer, Kultur- und Naturliebhaber, Erholungssuchende und Familien. Fachwerkidylle und Großstadtflair, über 3.300 Kilometer Hessische Radfernwege, unzählige Kulturveranstaltungen, 30 Kur- und Heilbäder, über 2.400 Kilometer qualitätsgeprüfte Wanderwege, eine große Auswahl von UNESCO Welterbestätten, Burgen, Schlösser und Museen in Hülle und Fülle – Hessen ist ein Land der Kontraste. Mehr Informationen unter: www.hessen-tourismus.de.