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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Fraport-Konzern auf Höhenflug

Verkehrswachstum bringt Rekorde bei Umsatz und operativem Ergebnis

von Ralph Delhees

(20.03.2024) „Wir blicken auf ein gutes Ergebnisjahr 2023 zurück, haben den Betrieb stabilisiert und Corona weit hinter uns gelassen“, so Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, gestern bei der Bekanntgabe des Jahresergebnisses für 2023, das mit einem neuen Höchstwert bei Umsatz und operativem Ergebnis für den Flughafenbetreiber Fraport abschloss.

„Wir blicken auf ein gutes Ergebnisjahr 2023 zurück, haben den Betrieb stabilisiert und Corona weit hinter uns gelassen“, so Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, gestern bei der Bekanntgabe des Jahresergebnisses für 2023, das mit einem neuen Höchstwert bei Umsatz und operativem Ergebnis für den Flughafenbetreiber Fraport abschloss. Treiber war die anhaltende Erholung der Passagierzahlen – insbesondere an den internationalen Flughafenstandorten. Getragen von dieser Entwicklung stieg das Konzern-Ergebnis auf 430,5 Millionen Euro. Trotz des guten Ergebnisses wird es für 2023 keine Dividendenzahlung geben, die letzte war 2008 und betrug zwei Euro. Dr. Schulte schloss eine Auszahlung auch für 2024 aus. Für das weitere Wachstum bis 2030 setzt der Vorstandsvorsitzende auf drei Schwerpunkte: Nachhaltigkeit, Effizienz und Innovation sowie Top-Arbeitgeber.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Flughafenbetreiber in Frankfurt ein Passagieraufkommen von etwa 61 bis 65 Millionen Passagiere. Das Konzern-EBITDA wird zwischen etwa 1.260 und rund 1.360 Millionen Euro prognostiziert. Beim Konzern-Ergebnis liegt die erwartete Spanne bei etwa 435 bis rund 530 Millionen Euro. Mit Blick auf die weiterhin hohe Verschuldung und den negativ prognostizierten Free Cashflow wird die weiter ausfallende Dividendenzahlung für 2024 vom Vorstand begründet.

Luftverkehrssteuer und Luftsicherheitsgebühr verschlechtern die Rahmenbedingungen
„Die dynamische Verkehrsentwicklung prägte auch 2023 das Marktumfeld. Davon profitierte Fraport insbesondere durch unsere breite internationale Aufstellung“, so Dr. Stefan Schulte, Auf dem griechischen und türkischen Markt erzielten die Airports neue Passagierrekorde. Unter den größten deutschen Flughäfen erholte sich Frankfurt weiter am stärksten. Mit einem Aufkommen von 84 Prozent zum Vorkrisenniveau liegt Frankfurt weit hinter anderen europäischen Wettbewerbern. Gründe dafür nennt Schulte liegen in den hohen Standortkosten. Der Anteil an regulativ bedingten Abgaben und Gebühren hat sich seit 2019 verdoppelt. Mit den geplanten Erhöhungen von Luftverkehrssteuer und Luftsicherheitsgebühr verschlechtern sich die Rahmenbedingungen in Deutschland, ohne dass Flughafenbetreiber Einfluss darauf haben. „Die Branche braucht eine politische Kehrtwende, um wichtige Projekte, wie die Umstellung auf einen CO2-freien Betrieb, stemmen zu können.“

Der Fraport-Konzern hat seine Geschäftsstrategie daher geschärft und richtet seine unternehmerischen Tätigkeiten konsequent auf die nächsten sechs Jahre aus. Mit den, bereits erwähnten strategischen Schwerpunkten und der breit diversifizierten internationalen Aufstellung sollen bis 2030 weitere finanzielle Bestmarken erreicht werden. „Dazu zählt ein EBITDA von zwei Milliarden Euro und ein Free Cashflow von 1 Milliarde Euro”, sagt Schulte.

Bestwerte bei Umsatz und EBITDA
Das wachsende Fluggastaufkommen steigerte den Gesamtjahresumsatz um 25,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 4,00 Milliarden Euro (2022: 3,19 Milliarden Euro). Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften stehen (IFRIC 12), wuchs der Umsatz um 21,7 Prozent auf 3,49 Milliarden Euro. Das Konzern-EBITDA kletterte ebenfalls auf einen neuen Rekordwert mit 1,20 Milliarden Euro, was einem Plus von 16,9 Prozent entspricht (2022: 1,03 Milliarden Euro). Das Konzern-Ergebnis vervielfachte sich auf 430,5 Millionen Euro (2022: 166,6 Millionen Euro).

Die Steigerung des operativen Ergebnisses verbesserte das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu EBITDA auf 6,4 (2022: 6,9). Aufgrund der weiter hohen Verschuldung des Konzerns und der anhaltenden Investitionen in Kapazitätserweiterungen ist keine Dividendenzahlung für das abgelaufene Geschäftsjahr geplant.

Aufwärtstrend beim Passagieraufkommen fortgesetzt
Die Fluggastzahlen nahmen mehrheitlich 2023 konzernweit zu. Zusätzlich zum weiter sehr hohen Aufkommen an Privatreisenden stieg auch das Interesse an Geschäftsreisen auf Jahressicht in Frankfurt sukzessive an. Am Heimatdrehkreuz begrüßte Fraport insgesamt 59,4 Millionen Fluggäste. Das entsprach einem Plus von 21,3 Prozent zu 2022 (gegenüber 2019 – Minus 15,9 Prozent). Die internationalen Beteiligungsflughäfen entwickelten sich vielfach noch besser. Die griechischen Airports mit einem plus von 11,8 Prozent und m türkischen Antalya mit neuem Bestwert von 35,7 Millionen Passagiere.

Das Cargo-Aufkommen sank im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,9 Prozent auf rund 1,9 Millionen Tonnen. Hintergrund waren allgemeine Marktfaktoren wie die Einschränkungen im europäischen Luftraum und eine schwache wirtschaftliche Entwicklung infolge der weltweiten geopolitischen Lage. Trotzallem konnte sich Frankfurt Airport 2023 gegenüber anderen Wettbewerbern erneut als größter und damit auch attraktivster europäischer Frachtflughafen behaupten.

Zukunftspläne: Weltweit der Flughafenbetreiber mit dem besten Know-how u werden
Das Geschäftsjahr 2024 ist für Fraport auch ein Jubiläumsjahr: Vor genau 100 Jahren wurde in Frankfurt ein Vorläuferunternehmen des heutigen führenden internationalen Luftverkehrskonzerns gegründet. In seinem Jubiläumsjahr nimmt der Flughafenbetreiber fest die Zukunft für die kommenden sechs Jahre in den Blick, mit den drei strategischen Prioritäten auf die nächsten sechs Jahre aus. Fraport wird weiterwachsen und plant, 2030 weltweit der Flughafenbetreiber mit dem besten Know-how im Betrieb klimafreundlicher Flughäfen zu sein. Fraport soll am Arbeitsmarkt noch attraktiver werden, um sich auch zukünftig erfolgreich im erschwerten Wettbewerb um Arbeitskräfte durchzusetzen. Die damit eingeleiteten Maßnahmen sind die Basis, um bis 2030 auch substanzielle finanzielle Ziele zu erreichen: 2 Milliarden Euro EBITDA und einen Free Cashflow von einer Milliarde Euro im Jahr 2030.