Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Frankfurt liest ein Buch 2018 – mit Aufbau-Autorin Anna Seghers

von Ilse Romahn

(04.09.2017) Vom 16. bis 29. April 2018 findet Frankfurt liest ein Buch in Stadt und Region zum neunten Mal statt. Im Mittelpunkt steht ein Roman, der für das Rhein-Main-Gebiet treffend ausgewählt wurde: Das siebte Kreuz von Anna Seghers (Aufbau Verlag).

Eine Ausweitung des Lesegebietes über Frankfurt hinaus ist ausdrücklich erwünscht. Seghers (1900–1983), gebürtige Mainzerin, ist eine der großen Töchter dieser Region. 1938/39 im Exil geschrieben, hat sie auch die Handlung des Romans in diesen Teil Deutschlands verlegt, in die Landschaft, mit der sie stärker verbunden war als mit jeder anderen: Die Flucht des KZ-Häftlings Georg Heisler beginnt bei Worms und führt ihn bis nach Mainz und Frankfurt/Main, wobei viele konkrete Orte beschrieben werden.

Sieben Gefangene sind aus dem KZ Westhofen entflohen. Das ist ein Schlag ins Gesicht ihrer Unterdrücker, die sich unerbittlich an ihre Fersen heften und ein Exempel an ihnen statuieren wollen. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte greifen die Flüchtigen nach der Freiheit. Aber nur einer von ihnen kann entkommen.

Anna Seghers hat den Verfolgten der Nazi-Zeit ein Denkmal gesetzt. Das Buch ist eine der  mutigsten Geschichten gegen das Hitler-Regime und bis heute spannender Lese- und gewichtiger Lehrstoff in einem. Im Rahmen eines Informationsabends am Mittwoch, 6. September 2017, 18 Uhr im Historischen Museum (Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main) sind alle Veranstalterinnen und Veranstalter und an der Ausrichtung von Veranstaltungen Interessierte aus Frankfurt, Mainz und der gesamten Rhein-Main-Region eingeladen, mehr über Autorin und Roman zu erfahren und erste Veranstaltungsideen zu entwickeln. Um Anmeldung bei Lothar Ruske bis Montag, 4. September 2017, unter E-Mail: l.ruske@lothar-ruske-pr.de oder Tel. (069)770171 wird gebeten.  www.frankfurt-liest-ein-buch.de

Seit 2010 engagiert sich der Verein Frankfurt liest ein Buch e.V. für das gemeinschaftliche Lesen. Jedes Jahr wird ein neues Buch mit inhaltlichem Bezug zur Region ausgewählt, das die thematische Grundlage für einen Dialog zwischen unterschiedlichen kulturellen Gruppen der Stadtgesellschaft bildet, Denkanstöße für das Zusammenleben in den Städten gibt und großes kreatives Potential freisetzt. Die öffentlichen Kulturinstitutionen, sozial oder bürgerschaftlich engagierte Einrichtungen und viele Schulen nehmen teil. In zwei Veranstaltungswochen finden jährlich rund 90 Veranstaltungen an meist 70 verschiedenen Orten in Stadt und Region statt.

Frankfurts Lesefest entfaltet dabei eine immense Breitenwirkung und findet große Beachtung weit über die Stadtgrenzen hinaus. Frankfurt liest ein Buch ist »Deutschlands wunderbarstes und sinnvollstes Lesefest«, schrieb Alexander Cammann in der überregionalen ZEIT. 2016 wurde Frankfurt liest ein Buch mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung der Bundesregierung für Kultur und Medien durch Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien, ausgezeichnet.