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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Flughafen Frankfurt August-Bilanz: Erneut weniger Verspätungslandungen

Al-Wazir: „Der Trend stimmt, aber wir sind noch nicht zufrieden“

von Ilse Romahn

(05.09.2018) Die Zahl verspäteter Starts und Landungen zwischen 23.00 und 24.00 Uhr am Frankfurter Flughafen ist im August weiter gesunken: Wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir mitteilte, wurden 124 Landungen und 53 Starts zwischen 23.00 und 24.00 Uhr registriert – deutlich weniger als im Juli (161 Landungen, 83 Starts) und Juni (203 Landungen, 138 Starts). „Der Trend stimmt, es geht erkennbar in die richtige Richtung, aber wir sind noch nicht zufrieden“, sagte Al-Wazir. „Wir werden nicht lockerlassen, bis ein akzeptables Niveau erreicht ist.“

Am Flughafen Frankfurt gilt zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr ein sechsstündiges Verbot geplanter Flugbewegungen. Verspätete Maschinen dürfen jedoch noch bis 24.00 Uhr landen, sofern die Verspätung sich nicht aus der Flugplangestaltung ergibt. Starts sind bis 24.00 Uhr zulässig, wenn der Grund der Verspätung außerhalb des Einflussbereichs der Airline liegt; anders als Landungen bedürfen sie jeweils einer Einzelgenehmigung.    

Wegen einer deutlichen Zunahme der Verspätungslandungen hat das Hessische Wirtschaftsministerium in den vergangenen Monaten verschiedene Maßnahmen eingeleitet: „Wir bauen einen hohen Kontrolldruck auf, befragen Piloten bestimmter Flugverbindungen direkt nach der Landung und prüfen die vorgebrachten Gründe genau nach“, erläuterte Al-Wazir. „Schöpfen wir Verdacht, dass sich die Verspätung aus der Flugplangestaltung ergibt, führen mit der jeweiligen Fluggesellschaft Gespräche. So haben wir inzwischen erreicht, dass mehrere häufig verspätete Flüge vorverlegt wurden. Verringert sich die Verspätungsquote der jeweiligen Verbindung nicht erkennbar, wird vom zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.“  

Seit März wurden über 130 Verspätungslandungen an das Regierungspräsidium gemeldet, daraus sind bislang 65 Ordnungswidrigkeitsverfahren entstanden.  

Spitzenreiter bei den Verspätungslandungen nach 23.00 Uhr war im August erneut Ryanair (37), gefolgt von Condor (24) und Lufthansa (20). Besonders anfällig war der Laudamotion-Flug OE319 aus Palma de Mallorca, bei dem 15 der 30 geplanten Landungen verspätet erfolgten. Fünfmal kam die Maschine so spät, dass sie zum Flughafen Hahn umgeleitet wurde, einmal wurde sie ganz gestrichen. Auch mit dieser Verbindung befasst sich inzwischen das Regierungspräsidium Darmstadt. 

„Häufungen bei einzelnen Flügen erregen natürlich Verdacht“, sagte Al-Wazir. „Aber nicht jede Verspätungslandung nach 23.00 Uhr ist ein Verstoß gegen das Nachtflugverbot. Zum Teil hat es auch mit der Überlastung des europäischen Luftraums zu tun. Deshalb müssen wir an mehreren Stellen ansetzen, um die Verspätungslandungen im Interesse der Flughafenanwohner weiter einzudämmen.“ Al-Wazir erneuerte seine Aufforderung an den Flughafenbetreiber Fraport, die nächtlichen Lärmentgelte noch stärker zu erhöhen: „Unpünktlichkeit darf sich nicht lohnen, erst recht nicht, wenn sie die Nachtruhe stört.“