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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Europäische Impfwoche vom 23. bis 29. April 2018

von Ilse Romahn

(23.04.2018) Für die Gesundheit der Kinder und gegen gefährliche Krankheiten wie Masern & Co.: Die Landesapothekerkammer Hessen und das Gesundheitsamt Frankfurt am Main machen sich im Rahmen der Europäischen Impfwoche, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits zum 13. Mal initiiert wird, gemeinsam für die Impfung von Kindern stark.

Dass beispielsweise Masern in Europa immer noch nicht ausgerottet sind, liegt an den erheblichen Impflücken in Deutschland. „Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main möchten wir Eltern dafür sensibilisieren, ihre Kinder durch Impfungen zu schützen. Gehen Sie kein Risiko ein und lassen Sie Ihren Nachwuchs impfen“, ruft Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen auf. „Denn Masern sind nicht harmlos“. Masernimpfungen können schlimme Krankheitsverläufe vermeiden und Behinderungen oder sogar Todesfälle verhüten.

Bedenklicher Trend in Deutschland
Im vergangenen Jahr verzeichnete die WHO 927 Masernfälle in Deutschland. Damit zählt die Bundesrepublik nach Rumänien, Italien, der Ukraine und Griechenland zu den fünf am stärksten betroffenen Ländern der Europäischen Region. Allein in Hessen wurden 2017 76 Fälle verzeichnet – das sind im Verhältnis zur Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Masernerkrankungen. 2016 waren es lediglich zehn Fälle.

Impfpass-Check in der Apotheke
Trotz dieser gefährlichen Entwicklung überwiegt bei manchen Eltern die Skepsis, sie lassen ihre Kinder nicht impfen. Wer unsicher ist, kann auch das niedrigschwellige Beratungsangebot der Apotheke vor Ort nutzen. „ Im direkten Gespräch können Vorbehalte dann oft entkräftet werden. Mit dem Impfpass-Check klären wir den Patienten außerdem zu notwendigen Auffrischungen oder neuen Schutzimpfungen auf“, erklärt Ursula Funke. Damit die hessischen Apotheker ihre Beratungskompetenz gezielt schärfen, bietet die Landesapothekerkammer Hessen im Rahmen der Europäischen Impfwoche außerdem Fortbildungsveranstaltungen für die Apothekerschaft an.

Impfsprechstunde im Gesundheitsamt
Vorbehalte entkräften und die Impfrate erhöhen, das ist auch das Ziel des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main. Professorin Dr. Ursel Heudorf, stellvertretende Leiterin, erklärt dazu: „Der kindliche Organismus entwickelt bei durchgemachten Kinderkrankheiten zwar Abwehrkräfte, es werden aber auch vermeidbare Komplikationen oder Spätschäden in Kauf genommen“. Das Gesundheitsamt ruft zur Impfung auf und bietet eine Impfsprechstunde an. Denn: Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen – und trägt damit zur Ausrottung der Masern bei.

Masern durch hohe Impfrate eliminieren
Damit eine Ausrottung gelingt, ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent notwendig. Bundesweit liegt die Rate jedoch bei nur 90 Prozent. Die hochansteckenden Masernviren können zu schweren Krankheitsverläufen mit Lungen- oder Gehirnentzündungen führen. 20 Prozent der Masernerkrankten sind von Komplikationen betroffen, 20 bis 30 Prozent der Betroffenen erleiden bleibende Schäden. Noch sechs bis 15 Jahre nach der Krankheit kann eine Infektion des Zentralen Nervensystems auftreten, die immer tödlich endet.  www.apothekerkammer.de