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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Eine Architektin und ein Fotokünstler stellen aus

Hildegard Fischer-Lind und Wolfgang Lemke bei Blei+Guba

von Norbert Dörholt

(09.03.2017) „Farbuniversum – Malerei trifft Fotokunst“ lautet der Titel der Doppelausstellung der Künstler Hildegard Fischer-Lind und Wolfgang Lemke, die am Freitag, dem 17. März, um 18.30 Uhr bei Deutsche Rondo Blei+Guba GmbH in Kelkheim, Max-Planck-Straße 18, eröffnet wird.


Auch auf den Kopf gestellt sieht dieses Bild von Wolfgang Lemke genauso aus.
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Gemeinsam ist beiden bei ihrer künstlerischen Arbeit das Experimentieren und Abstrahieren mit dem Medium der Farbe auf großen Formaten, aber dies in unterschiedlichster Vorgehensweise und Darstellungstechnik. Hildegard Fischer-Lind, geboren 1951 in Trier, lebt und arbeitet seit rund 40 Jahren in Frankfurt. Als Jugendliche wurde ihr künstlerisches Talent vom Gründer der Europäischen Kunstakademie Trier (EKA )entdeckt und gefördert.

Während ihres Studiums der Kunstpädagogik und Innenarchitektur faszinierte sie die Farbenlehre und Farbpsychologie und sie beschäftigte sich dementsprechend intensiv mit Farbgestaltung. Durch den freien und spontanen Umgang mit Acrylfarben und Pigmenten entwickelte sie seit 1997 im Laufe der Jahre ihren unverwechselbaren experimentellen und farbexpressiven Malstil. Intuitive innere Bilder werden über das Medium Farbe transportiert. Die Bildkomposition erfolgt als unmittelbarer Entstehungsprozess direkt auf der Leinwand, durch experimentelles Schaffen von Farbstrukturen, mal reliefartig gespachtelt, pastös oder lasierend.

Die klaren Farben sind strahlend und intensiv, Bildaufbau und Formen wirken gestisch spontan und energiegeladen. Assoziationen und Phantasie werden beim Betrachter geweckt und es entsteht so ein Dialog. Auf den ersten Blick erscheinen die Arbeiten aus mehreren übereinander gespachtelten und lasierenden Farbschichten abstrakt, bei intensiver Betrachtung jedoch entdeckt man Figuren, Natur- und Stadtlandschaften aus der Fläche heraustretend. Das macht ihre Komplexität und Magie aus. Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren als Dozentin von Farb- und Malworkshops im In- und Ausland tätig.


Farben sind ihr Leben: Auch diese Bild von Hildegard Fischer-Lind mit dem Titel „Lufthansa“ ist eine leuchtende Erscheinung.
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Der 1946 in Bad Homburg geborene Künstler Wolfgang Lemke lebt seit 1982 in Friedrichsdorf. Seine fotografische Entwicklung wurde stark durch Lehrgänge und Workshops bei Leitz/Leica in Wetzlar und MasterClass Workshops von Robert Mertens geprägt. Die Devise lautet damals wie heute „Mit Licht zeichnen“. Fotografien sind für Wolfgang Lemke Angel- und Ausgangspunkt seiner großformatigen abstrakten Werke. Durch Bildbearbeitung, wie z.B. kaleidoskopische Verfremdung, Spiegelung und Zerrung, durch Farb- und Formmodulationen, Bildmontagen (Composing) nähert er sich seinem erklärten Ziel einer Wandlung in der Bildaussage.

Neue Impulse, neue kreative Richtungen entstehen aus dem Zulassen des Anderen, aus dem Übernehmen fremder Ideen und Gedanken, Weglassen von Bestehenden – um dann wieder in einem kreativen Prozess dies alles zu etwas Neuem zu verbinden. Alles das wird so in einem neuen Kontext gesetzt, wird transformiert. Charakteristisch für alle hier ausgestellten Arbeiten sind die leuchtenden kräftigen Farben, die, nebeneinander gesetzt, starke Kontraste ergeben.

Das für Wolfgang Lemke wichtige aktuelle Thema „Entschleunigung“ ist in einen neu konzipierten Bilderzyklus eingeflossen, der erstmals öffentlich ausgestellt wird. Das Ergebnis dieser sehenswerten Ausstellung sind eine gelungene und spannende Symbiose und Kontrast zwischen Malerei und Fotokunst, getreu dem Motto „Malerei trifft Fotokunst“ (www.artcollegium.de Hildegard Fischer-Lind, www.artquid.com Wolfgang Lemke). Die Ausstellung ist bis 23. Mai 2017 montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr geöffnet. Sie kann auch nach Vereinbarung unter Tel. 06195/9810100 besichtigt werden. (nd)