Ehrenbriefe für ‚Helden des Alltags‘

Elf verdiente Frankfurter erhalten im Römer Ehrenbrief des Landes Hessen

von Ilse Romahn

Der Kaisersaal habe schon die Queen, Udo Lindenberg, die Frankfurter Eintracht und viele andere gesehen. Die Prominenten seien wieder gegangen, der Saal aber gehöre den Frankfurtern. Vor allem jenen, so Oberbürgermeister Feldmann, die „sich um andere kümmern und die selbst selten im Mittelpunkt stehen.“

Der freiwillige Einsatz für die Gemeinschaft sei ein Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein und gelebter Solidarität. „Die heute Geehrten sind aktiv in Vereinen und sozialen Einrichtungen. Durch ihre Arbeit wird Frankfurt reicher und wärmer,“ so Feldmann zu den Ausgezeichneten.

Die Auszeichnung mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen setzt eine mindestens zwölfjährige aktive ehrenamtliche Arbeit voraus. Für eine Stadt wie Frankfurt, in der 179 Nationen mit 200 Sprachen leben, sei es wichtig, dass der Zusammenhalt funktioniere. Dafür seien die vielen Ehrenamtler in den Vereinen ein wichtiger Garant, denn ihr Engagement komme von Herzen.

Eine der Geehrten ist Carmen Perrot. Sie ist seit 2002 Mitglied der Turngemeinde Bornheim 1860. Als ihre Kinder klein war, engagierte sie sich im Turnerrat und war für die Abteilung Jazz Dance aktiv. Heute hilft sie gerne bei Veranstaltungen mit und beteiligt sich an der Organisation von Turnieren. „Es macht mir einfach Spass, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen und ich helfe gerne. Dass ich dafür jetzt auch noch geehrt werde, macht mich besonders stolz“, freute sich die langjährige Bornheimerin.

Der von Ministerpräsident Albert Osswald 1973 ins Leben gerufene Ehrenbrief des Landes Hessen ist eine Auszeichnung des Hessischen Ministerpräsidenten. Gewürdigt wird vor allem besonderes ehrenamtliches Engagement in den Bereichen demokratische, soziale und kulturellen Gestaltung der Gesellschaft.

Folgende elf Bürger wurden ausgezeichnet:
• Nobert Dörholt, langjähriger Vorsitzender des Ehrensenats vom 1. Sindlinger Karnevalverein, einige Jahre Vorsitzender des Musikvereins Unterliederbach, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes Ortsverband Frankfurt, Pressewart im Verein Frankfurter Köche

 • Gabriele Endl, seit über 20 Jahren im Vorstand und 2. Vorsitzende des Rad- und Motorsportvereins Soli Fechenheim 1896

• Gerd Schramm, Sprecher der Rheuma-Liga Hessen, Schriftführer/Leiter von Gruppen und zuständig für die Beratung bei Problemen mit Krankenkassen / Organisation von öffentlichen Veranstaltungen

• Rosemarie Fischer, setzt sich seit Anfang der 1980er Jahre für Menschen mit Drogensucht ein. Hat Gesprächs- und Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen, gab Impulse zum Aufbau des Drogennotrufs. Berät und begleitet betroffene Eltern

 • Brigitte Therese Ott, viele Jahre im Vorstand des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Sprecherin der Fachgruppe Frauen und Mädchen, im Begleitgremium des hessischen Kooperationsbüros für Frauen mit Behinderung

In der Turngemeinde Bornheim 1860 haben sich diese Frankfurter engagiert:
• Carmen Perrot und Petra Kopf, ehemals aktiv im Turnerrat / Abteilung Jazzdance/Hilfe bei Veranstaltungen/Organisation von Turnieren
• Helmut Metzger, Mitglied im Turnerrat, Organisation Herzsport, Verbindungsmann zum hessischen Behinderten-Sport-Verband.
• Claudia Aita, Mitglied im Turnerrat, aktiv in der Gymnastik- und Tennis-Abteilung/ Schriftführerin der TG
• Gertrud Brehm,Mitglied des Turnerrates, aktiv in der Akkordeonabteilung, Pressewartin
• Goran Oswald, Mitglied im Turnerrat, Abteilungsleiter Judo (ffm)