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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Die Äpfel sind reif! Bad Homburger Apfeltag

von Ilse Romahn

(20.09.2019) Streuobstwiesen, Jahrhunderte alte Kulturlandschaften, gelten als einzigartige und artenreiche Biotope, die es nicht nur erhalten, sondern überhaupt erst einmal zu retten gilt.

Rund um Bad Homburg findet man noch vier dieser Anlagen – im Kirdorfer Feld, am Platzenberg, am Pilgerrain und in Ober-Erlenbach der Wingert. Die Stadtverwaltung hat inzwischen drei dieser Gebiete kartieren lassen, nun sind der Pomologe Werner Nussbaum und der Birnen-Fachmann Hermann Schreiweis am Pilgerrain und am Bornberg unterwegs. Sie verschaffen sich einen Überblick über vorkommende Obstarten und versuchen, seltene, regionale und erhaltenswerte alte Obstsorten aufzuspüren. Diese für die Zukunft zu erhalten ist ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Wie wichtig diese Maßnahmen sind, möchte die Stadt Bad Homburg auch der Bevölkerung vermitteln. Und das geht am besten über Informationen vor Ort und von Fachleuten und mit Spaß und Unterhaltung. Genau damit wartet der alljährliche „Bad Homburger Apfeltag“ auf.

Er findet an den verschiedenen Streuobstwiesen abwechselnd statt, in diesem Jahr in Ober-Erlenbach am Sonntag, 22. September, von 11 bis 17 Uhr an der Erlenbachhalle, Josef-Baumann-Straße 5. Bei fachkundigen Führungen durch das Gebiet Wingert kann man sich über den Wert der Streuobstwiesen informieren. Mit Werner Nussbaum ist ein Pomologe, ein Fachmann der Obstkunde, vor Ort, der Obstsorten bestimmen und Auskunft zur Obstbaumpflege geben kann. Imker Manfred Rubel erklärt die Imkerei und ihre herausragende Bedeutung für Natur und Landwirtschaft. Honig und andere Erzeugnisse der Bienen können probiert und gekauft werden. Kinder können aus den selbst gelesenen Äpfeln Saft keltern und natürlich auch trinken. Zur Stärkung gibt es am Apfeltag außerdem wie immer heimische Spezialitäten wie Bratwürstchen, Kuchen, selbst gekelterten Apfelwein, Apfelsecco und Apfelsaft sowie Obstbrände. Außerdem können dieses Mal auch E-Bikes getestet werden. 

Veranstalter des „Apfeltags“ sind neben der Stadt Bad Homburg auch der Verein Landschaftsschutz Platzenberg, die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld, die Hegegemeinschaft Ober-Erlenbach und der NABU. Sie hatten vor 14 Jahren zum ersten Mal zum „Bad Homburger Apfeltag“ eingeladen, nachdem das Zusammenbrechen überalterter Obstbäume, die Verbrachung der Obstwiesen und nicht zuletzt ihr Verschwinden erschreckende Ausmaße angenommen hatten. Ziel der Veranstaltung war und ist nicht zuletzt, ein Netzwerk von Aktiven und Interessierten zu schaffen, die sich der Streuobstnutzung und -pflege annehmen. 

Im Sinne der Umwelt wird gebeten, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus zum „Apfeltag“ zu kommen. Pkw-Stellplätze gibt es an der Erlenbachhalle. 

Der „Bad Homburger Apfeltag“ ist auch wieder Station der regionalen „Keltertour zwischen Main und Taunus“ des Vereins „Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute“. Die Tour findet jedes Jahr im Herbst statt. Sie bündelt verschiedenste Aktivitäten und Feste an mehreren Orten rund um das Thema Streuobst, die an diesem 22. September alle besucht werden können. Details zu den einzelnen Stationen sind unter www.apfelweinroute.de nachzulesen.