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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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,Ciné – Littérature‘ zum Buchmessenschwerpunkt Frankreich im Filmforum Höchst

von Ilse Romahn

(05.10.2017) Mit dem Programm „Ciné – Littérature” widmet sich das Filmforum Höchst dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse mit verschiedenen filmischen Annäherungen an die französische Literatur.

Das Programm startet mit der Vorpremiere des Films „Une vie – Ein Leben“ von Stephane Brizé (Madame Chambon, La loi du marché), der Verfilmung der 1883 entstandenen Novelle „Une vie von Guy de Maupassant“.

Nach der Erstaufführung im April im Filmforum Höchst wird noch einmal Manuel Sanchez´ burlesk–poetische Verfilmung des Romans „Les bottes rouges – Die roten Stiefel“ von Franz La dorMeuse Duval präsentiert, der im Titel auch eine Anspielung auf ein berühmtes Gedicht von Arthur Rimbaud enthält. Xavier Dolans Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks „Juste la fin du monde – Einfach das Ende der Welt“ des berühmten, früh verstorbenen französischen Theaterautors Jean–Luc Lagarce gewann dieses Jahr den den Großen Preis der Jury in Cannes.

„Un sac de billes – Ein Sack voll Murmeln“ basiert auf Joseph Joffos 1973 erschienenem gleichnamigen autobiografischen Roman über seine Kindheit als verfolgter Jude im besetzten Frankreich des Zweiten Weltkriegs. Natürlich darf bei einer solchen Reihe einer der großen Klassiker der Filmgeschichte nicht fehlen, „Belle de Jour – Schöne des Tages“ von Luis Buñuel nach Joseph Kessels ebenfalls gleichnamigem Roman.

Neben der direkten Verfilmung von Literatur werden drei Filme gezeigt, die sich mit der Wirkung von Literatur auf das Leben der Protagonisten beschäftigen: Ein Paradebeispiel ist Abdellatif Kechiches Film „L´esquive“ der 2005 mit vier Césars ausgezeichnet wurde. Kechiche erzählt vom Leben und den Liebesverwirrungen einer Gruppe von Jugendlichen in der Banlieue, die gemeinsam das Theaterstück „Le Jeu de l'amour et du hasard - Das Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Carlet de Marivaux einüben.

Auch in „Alcesta à bicyclette – Molière auf dem Fahrrad“, einer Hommage an Molière von Philippe Le Guay, verbindet sich die filmische Realität der Protagonisten mit dem literarischen Text. Fabrice Luchini und Lambert Wilson liefern sich hier beim Einüben des Stücks „Le Misanthrope – Der Menschenfeind“ pointierte Wortgefechte und verbinden sprachlich Theater und Kino. Schließlich erzählt Jean Becker in der Verfilmung des Romans von Marie–Sabine Roger in „La Tête en friche – „Das Labyrinth der Wörter“ von einer „Education littéraire“ in deren Mittelpunkt Germain (Gérard Depardieu) und der Roman „Die Pest“ von Albert Camus stehen.