Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Beten für den Frieden

von Ilse Romahn

(22.03.2017) Am Mittwoch, 22. März, jährt sich die Zerstörung der Frankfurter Altstadt zum 73. Mal. Im März 1944 ist ein Großteil der Altstadt im Bombenhagel untergegangen.

Blick vom Domturm auf den Römer und die westliche Altstadt, 1944
Foto: K. Röhrig, IGS Frankfurt am Main
***

Zum Gedenken an die Opfer der verheerenden Bombennacht und zum Beten für den Frieden laden die evangelische und katholische Kirche zu einer Ökumenischen Friedensandacht im Kaiserdom St. Bartholomäus ein. Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker betont die Bedeutung des Erinnerns: „Die Vergangenheit prägt unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Der 22. März steht nicht singulär, sondern im Kontext von unfassbarem Leid, das in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges über viele Millionen Menschen in Frankfurt, Deutschland, Europa und der Welt gebracht worden ist. Der Gedenktag ist auch eine Mahnung, dass sich Derartiges nie mehr ereignen darf. Wir treten dafür ein, dass Frankfurt offen und tolerant bleibt. Wir werden Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung weiterhin aktiv entgegenwirken und alles daran setzen, unsere Gesellschaft zusammenhalten.“

Über tausend Frankfurter haben in der Nacht des 22. März 1944 ihr Leben verloren, Tausende wurden verletzt. In das Gedenken sind auch die Opfer der Bombennächte davor und danach eingeschlossen, ebenso all jene Menschen, die in den Jahren zuvor und den Monaten danach unermessliches Leid und Tod ertragen mussten.p>

„Nicht zuletzt gilt es, sich auf das christliche Wertegerüst unserer Gesellschaft zu besinnen. Unsere Gesellschaft muss zusammenhalten und nicht einzelne Gruppen ausschließen. Christliche Nächstenliebe gegenüber allen Menschen, unabhängig davon, aus welchem Kulturkreis sie stammen, bereichert unsere Gesellschaft. Die Botschaft von Frieden soll und muss die Seele unserer Stadt auch in Zukunft prägen“, fährt Becker fort.

Die Stadt Frankfurt selbst hat der Bombenangriff stark verändert. Rund 7000 Gebäude wurden von den Bomben und den daraus entstehenden Bränden zerstört. Über 12000 Menschen verloren ihr Zuhause. „Ein Teil der Frankfurt Altstadt wächst nun wieder empor und zwischen Römerberg und dem Dom St. Bartholomäus zeigt sich bereits, wie es einmal im Herzen der Stadt ausgesehen hat. Mit der Rekonstruktion der Altstadt geben wir unserer Heimatstadt etwas von ihrer verloren gegangenen Geschichte und auch einen Teil ihres Herzens zurück“, sagt Bürgermeister Uwe Becker.

Die ökumenische Andacht unter Leitung des katholischen Stadtdekans Johannes zu Eltz und Pröpstin Gabriele Scherle findet am Mittwoch, 22. März, um 21 Uhr im Dom St. Bartholomäus, Domplatz 1, statt.