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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Beethoven in Wien: Neues Museum ab 25. November

von Ilse Romahn

(15.11.2017) 35 Jahre lang war Wien Lebensmittelpunkt von Ludwig van Beethoven. Die Spuren des Komponisten sind vielfältig: Ein neues, großes Beethoven Museum, Wohn- und Gedenkstätten, Orte seiner Triumphe und Verzweiflung, Denkmäler und Klimts Beethovenfries - bis hin zum Beethoven-Heurigen.

In der Secession hängt Gustav Klimts "Beethovenfries"
Foto: Wien-Tourismus
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Der 1770 in Bonn geborene Beethoven war mit 17 Jahren zum ersten Mal nach Wien gereist, um hier bei Mozart Unterricht zu nehmen. Doch kaum angekommen musste er wieder zurück, ans Sterbebett seiner Mutter. Mit 22 Jahren kam er als Schüler Joseph Haydns – Mozart war inzwischen verstorben – abermals nach Wien. Diesmal blieb er für immer: 35 Jahre bis zu seinem Tod 1827.

Neu: Großes Beethoven Museum - ab 25.11.2017
Die bestehende Beethoven-Wohnung Heiligenstadt in der Probusgasse 6 im 19. Bezirk wurde von einer 40 m² umfassenden Gedenkstätte zu einem 265 m² großen Beethoven Museum erweitert. Eröffnung des neuen Beethoven Museums mit Open-House-Weekend am 25./26.11.2017! Freier Eintritt an beiden Tagen (10 – 18 Uhr).

Programm Sa & So: Führungen (10, 12, 14, 16 Uhr), Konzerte (11, 13, 15, 17 Uhr)
Ein faszinierender, moderner Ausstellungsparcours führt durch 14 Räume. Zu den beleuchteten Themenbereichen zählen die Geschichte des Hauses, Beethovens Übersiedlung von Bonn nach Wien, sein Aufenthalt hier - im damaligen angesagten Kurort Heiligenstadt -, die Natur, das Komponieren, das Geldverdienen, die damalige Aufführungspraxis und sein Vermächtnis.

In diesem Haus verfasste der 32-jährige Beethoven in tiefster Verzweiflung sein "Heiligenstädter Testament". Diesen nie abgesandten Brief an seine Brüder schrieb er, als er erfahren hatte, dass es für seine Taubheit keine Heilung geben sollte. Gleichzeitig arbeitete er in der Probusgasse an großen Werken, darunter die drei Klaviersonaten Opus 31, das Oratorium "Christus am Ölberge" und die "Eroica" Symphonie.
 
Heiligenstadt, damals weit vor den Stadtmauern gelegen, ist heute Teil des schmucken 19. Bezirks (Döbling). Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der Heurige Mayer am Pfarrplatz in einem stimmungsvollen Haus, in dem Beethoven 1817 kurze Zeit wohnte. Hier gibt es exzellenten Wiener Wein. Ein weiterer Tipp: Zehn Gehminuten die Eroicagasse hinauf führt ein Weg einen Bach entlang - der vom Meister oft besuchte Beethovengang.

Wiener Original-Wohnungen
Beethoven-Fans finden in Wien neben der Wohnung im Beethoven Museum zwei weitere original erhaltene Wohnungen - heute Gedenkstätten mit vielen persönlichen Gegenständen und Musik-Hörstationen (Öffnungszeiten beachten!):

In dem nach dem Besitzer benannten Pasqualatihaus im Zentrum Wiens wohnte Beethoven zwischen 1804 und 1815 mehrmals. Der Komponisten arbeitete hier an seiner Oper "Fidelio" und an Klavierstücken wie dem bekannten "Für Elise". Der Blick aus der Wohnung im vierten Stock auf die Ringstraße und die Universität ist grandios.

Im Eroicahaus entstand zwischen Mai und November 1803 ein großer Teil seiner 3. Symphonie, der "Eroica". Ludwig van Beethoven verbrachte den Sommer 1803 hier im Wiener Vorort Oberdöbling, der damals von Feldern, Gärten und Weinbergen umgeben war.

Lust auf mehr?
Triumphale Beethoven-Uraufführungen fanden vielerorts in Wien statt: im Eroica-Saal des Österreichischen Theatermuseums, im Großen Redoutensaal der Spanischen Hofreitschule und im Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Das Theater an der Wien war Bühne für die Premiere der Oper "Fidelio", Beethoven wohnte sogar zeitweise dort.

Im Beethoven-Park gegenüber dem Wiener Konzerthaus stößt man auf ein expressives Denkmal des Komponisten. Wiens Klangmuseum, das Haus der Musik, stellt selbstverständlich auch Beethoven ausführlich vor. In der Etage der Wiener Meister ist ihm ein Raum gewidmet, in dem auch seine 67 Wohnsitzwechsel innerhalb Wiens thematisiert werden.

Die Konzertreihe RESOUND BEETHOVEN von Martin Haselböck und dem Orchester Wiener Akademie ist etwas ganz Besonderes: Die Musiker spielen Beethoven auf den Instrumenten seiner Zeit, mit derselben Zahl von Musikern und in jenen Räumen, in denen der Komponist selbst seine Musik aufgeführt hat.

Auf dem Wiener Zentralfriedhof befindet sich Beethovens Ehrengrab in prominenter Nachbarschaft.