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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Bad Homburg: Ein Familientag rund um Stevenson und seine „Schatzinsel“ im Gustavsgarten

von Ilse Romahn

(07.06.2019) Der historische Gustavsgarten, Teil der Landgräflichen Gartenlandschaft Bad Homburg an der Tannenwaldallee, wird zur „Schatzinsel“. Hier steht der Pfingstmontag, 10. Juni, von 11 bis 19 Uhr ganz im Zeichen des Abenteuer-Klassikers von Robert Louis Stevenson.

Der Höhepunkt: Der international bekannte und gefragte Schauspieler Sebastian Koch liest um 16 Uhr aus „Die Schatzinsel“. Begleitet wird er vom Jugendsinfonieorchester Hochtaunus mit opulenter Filmmusik. Darüber hinaus soll die Veranstaltung zu einem richtigen Familientag werden – mit Präsentationen aus dem Leben des schottischen Autors, mit Vorführungen einer Theatergruppe aus Bristol, mit Schatzsuche, der Kasperl-Kompanie Bad Homburg und Kasperles Abenteuern, Musik und anderen Attraktionen mehr. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Stevenson-Tag ist eine Veranstaltung der Stadt Bad Homburg in Zusammenarbeit mit dem 10. Bad Homburger Poesie- & LiteraturFestival 2019, dessen Schirmherrschaft der Filmstar übernommen hat. Der Stevenson-Tag hat jedoch noch einige Väter und Mütter mehr. Robert Louis Stevensons Todestag jährt sich am 3. Dezember zum 125. Mal. Das besondere Interesse Bad Homburgs an dem Schriftsteller rührt von seinem Aufenthalt in der Kurstadt her: 1862 begleitete er vom 12. Juli bis zum 8. August seine Eltern bei einem Kuraufenthalt. Die Familie logierte im Haus Kisseleffstraße Nr. 3, das auch ein Erinnerungsschild trägt. Obwohl er erst elf Jahre alt war, prägten sich die Erlebnisse dieser Wochen ein und Stevenson hielt sie später in seinen „Erinnerungen“ fest – darunter auch die Begegnung mit der russischen Gräfin Kisseleff in der Spielbank. Sie soll bekanntlich Dostojewski als Vorbild für seine Babuschka in „Der Spieler“ gedient haben. Ein zweites Mal in Bad Homburg wohnte Stevenson im Hotel Russischer Hof.

Der besondere Bezug Bad Homburgs zu dem reiselustigen Schotten, der nur 44 Jahre alt wurde und an Tuberkulose starb, veranlasste die Ro­bert-Lou­is-Ste­ven­son-Ge­sell­schaft „Sur les tra­ces de Ro­bert Lou­is Ste­ven­son“ ihre Jahrestagung am Pfingstwochenende 2019 in der Kurstadt abzuhalten. Bad Homburg ist selbst seit 2017 Mitglied der Gesellschaft, die das literarische, kulturelle und politische Erbe Stevensons bewahren will. Inzwischen hat die EU den Robert Louis Stevenson-Weg mit Orten, in denen der Schriftsteller seine Spuren hinterließ – darunter eben auch Bad Homburg – zum Kulturerbe Europas erklärt.

Neben der „Schatzinsel“ gehört auch der Roman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ zu den bekanntesten Büchern Stevensons. Er schrieb außerdem historische Romane, Novellen, Reiseberichte, Bühnenstücke, Essays und Lyrik.

Weil am 10. Juni rund um den Gustavsgarten Halteverbot gilt, richtet die Stadt einen Shuttle-Bus ein. Dessen Haltestellen Bahnhof und Kurhaus sind von nahe liegenden Parkhäusern gut zu erreichen und auch auf dem Festplatz am Heuchelbach können Autos abgestellt werden.  Der Shuttle verkehrt zwischen 10.30 und 19.30 Uhr.