Ausstellerrekord bei Automechanika

Digitalisierung und „saubere“ Fahrzeuge im Mittelpunkt

von Karl-Heinz Stier

„Diese Ausstellung  hat sich zur erfolgreichsten  Messemarke der Welt entwickelt“, betonte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH. „Die Dynamik ist ungebrochen, das zeigt sich an der diesjährigen Rekordbeteiligung“.

In diesem Jahr erwartet die Messe  Gäste aus 170 Ländern, denen es um technologischen Fortschritt, Wissenschaftstransfer und neue Allianzen geht, wenn die Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt würden. Dazu zählen auf der industriellen Versorgungsstufe Autoteile, Zubehör und Kfz-Bereifungen, dazu in Ergänzung die Instandhaltung bzw. Reparatur von Kraftfahrzeugen. Sie erwirtschafteten im letzten Jahr 1,610 Milliarden Euro (plus 5,2 % mehr als im Vorjahr). Laut einer Studie wird das größte Wachstum in Asien (plus 8,6 %) stattfinden, das damit mit den USA und Europa gleichziehen wird. Das Wachstum wird nicht mehr länger in den klassischen Segmenten erfolgen, sondern in neuen Entwicklungsbereichen, wie bei Software-, Content,- Daten oder Nachrüstungen, die über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeuges hinweg angeboten werden.

Voraussetzung für die neuen Serviceleistungen ist,  dass die Möglichkeit besteht, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren, die im Fahrzeug generierten Daten zu verarbeiten und auf den im Fahrzeug vorhandenen Mittel zuzugreifen, sagte Frank Schlehuber, Senior- Berater  von Aftermarket CLEPA. „Wir gehen davon aus, dass im Aftermarket in den nächsten fünf Jahren mehr Veränderungen sich zeigen werden, als dies in den letzten 20 Jahren der Fall war. Der reine Wartungs- und Reparaturmarkt wird sich in einen mobilitätsorientierten Servicesektor entwickeln.“

Das sind einige der Neuheiten, die die Automechanika präsentiert: Die Porsche AG zeigt eigenständige Lade-Roboter zum Laden von Elektrofahrzeugen sowie moderne Lösungen für die Werkstatt der Zukunft,  ein Weltrekord - Elektrokart, das in Sekunden von null auf hundert beschleunigt (Hochschule Osnabrück),eine Software, mit der sich Buchung und Steuerung von Terminen, Mitarbeiter- und Schichtmanagement oder die Koordination von  Leih– und Mietfahrzeugen zentral regeln lassen oder auch neue Klangerlebnisse beim Auto-Radio.

Da sich klassische Oldtimer immer größerer Beliebtheit erfreuen, stellt die Automechanika  als einzige Fachmesse  Zusatzgeschäfte mit der Betreuung von Oldies in der Halle 12.1 vor. Sie stehen für ein Marktvolumen von 16 Milliarden Euro. „Die Reparatur von Classic Cars kann sich für viele deutschen Werkstätten richtig lohnen, man muss nur wissen wie es angeht. Wir bringen Insider und Newcomer aus der ganzen Welt zusammen und zeigen geschäftliche Vorteile“, so Olaf Mußhoff, Direktor von Automechanika Frankfurt.

Um die Innovationen der ausstellenden Unternehmen noch besser herauszustellen, veröffentlicht die Messe Frankfurt in diesem Jahr alle 58 Nominierten, 36 Finalisten und zehn Gewinner bei den Automechanika Innovation-Preisen.  40 % der Bewerbungen entfallen auf Werkzeuge, Messgeräte und Hilfsmittel, der Digitalisierung bei der Fahrzeugtechnik und eine neue Injektionstechnik für direkteinspritzende Ottomotoren und Produkte zur Elektromobilität.

Die Automechanika feierte 1971 nach sechsmonatiger Planungsphase  als Ersatz für die damals abgesagte Internationale Automobil-Ausstellung Premiere. Die Veranstaltung hat sich schnell zur führenden Plattform für Industrie, Werkstatt und Handel entwickelt und findet heute an 17 Stationen in 16 Ländern statt. Die jüngste Erweiterung  ist Astana in Kasachstan im März 2019.