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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Archäologischer ‚Tatort‘: Der Bernstorf-Krimi als Lehrstück aktueller Wissenschaftsgeschichte

von Ilse Romahn

(26.04.2017) Am Mittwoch, 26. April, erläutert Rüdiger Krause von der Frankfurter Goethe-Universität den aktuellen Ermittlungsstand zum „Bernstorf-Krimi“ mit wissenschaftlichen Belegen im Archäologischen Museum Frankfurt. Beginn des Vortrags im Refektorium des Karmeliterklosters ist um 18 Uhr, der Eintritt frei. Veranstalter ist die Historisch-Archäologische Gesellschaft Frankfurt.

Siegel aus Bernstein mit mykenischer Linear B-Inschrift aus Bernsdorf
Foto: Archäologische Staatssammlung München
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Eine außergewöhnliche Befestigung der mittleren Bronzezeit aus dem 14. Jahrhundert vor Christus befindet sich auf dem Bernstorfer Berg bei Kranzberg in Oberbayern. Sie ist nicht nur die größte Befestigung ihrer Zeit nördlich der Alpen; eine weitere Besonderheit ist die vollständig verbrannte Holz-Erde-Mauer auf 1,6 Kilometern Länge. Schließlich sind es die Aufsehen erregenden Gold- und Bernsteinfunde, die deutliche Bezüge in den mykenischen Kulturkreis und in das östliche Mittelmeer aufweisen und die zuletzt erneut angezweifelt und als moderne Fälschungen bezeichnet worden sind.

Von der DFG geförderte Projekte führten umfangreiche Ausgrabungen und naturwissenschaftliche Untersuchungen durch, um die Geschichte der Befestigungen, die Funde sowie ihre Authentizität einer fundierten wissenschaftlichen Klärung näher zu bringen.