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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Anna Maria Kaufmanns größte Hits ihrer Karriere

Benefiz-Gala zugunsten des Papageno Musiktheaters

von Karl-Heinz Stier und Ingeborg Fischer

(03.04.2018) Für das Papageno Musiktheater war die Veranstaltung zu einer besonderen Zeit am abendlich-nächtlichen Firmament terminiert. „Blue Moon“ nennt man das Ereignis im Zusammenspiel der Himmelskörper, das es nur ganz selten gibt: nämlich immer dann, wenn in einem Monat zweimal Vollmond registriert ist.

Bildergalerie
Das Papageno-Theater von der Seite gesehen.
Foto: Theateraufnahme
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Anne Maria Kaufmann mit Theater-Direktor Hans-Dieter Maienschein.
Foto: Holger Menzel
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Entwurfsperspektive des neuen Einganges
Foto: Papageno-Theater
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Das ist so selten, dass Himmelskundler von 43 mal in einem Jahrhundert ausgehen. Und noch etwas ist bemerkenswert, wie der Moderator verkündete: es ist die Zeit im Sternbild der Venus – passend zum Konzert von der kanadischen Star-Sopranistin, die unter dem Titel „The Music oft the Night“ zusammen mit zwei ihrer „Special Guests“  dem ausverkauften Haus ihre schönsten Melodien aus der Welt des Films und der  Musicals zusammengestellt hat. Die Künstlerin findet selten ihren Weg nach Frankfurt und wenn,  dann meist in das Papageno Musiktheater.

Die zeitgleichen himmlischen  Begleiterscheinungen sollten ein gutes Omen für ihre Auftritte sein – und das waren sie auch.

Vom „Phantom der Oper“ über die „West Side Story“ bis zu „Jesus Christ Superstar“ und „Evita“ spannte sich der Bogen der Melodien aus den Musicals. Aber auch  Lieder und Musik aus bekannten Filmen und ein Medley von Queen mit „We are the Champions“ erfreuten Anna Maria Kaufmann mit ihrem Gast, dem bekannten mexikanischen Tenor Jorge Jiménez das begeisterungsfähige Publikum.  Sie eröffnete die Konzert-Gala im zauberhaften weißen Kleid vor den treuen Gästen des Papageno-Theaters bekannten sternenfunkelnden Hintergrund der Bühne mit „Think Of Me“ aus  Phantom der Oper.  Das „Tonight“ aus West Side Story als Duett mit Jiménez  und dessen  „Maria“ waren Höhepunkte der Gala. Atemberaubend auch Anna Maria Kaufmanns Auftritt in goldener Robe als Evita und „Dont`t  cry for me Argentina“. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Künstlerin Ehrenmitglied im Förderverein des Papageno-Theaters ist und das Haus als Botschafterin repräsentiert. Begleitet wurden die Sänger vom Kammermusikorchesters des Theaters unter der Leitung von Seung-Jo cha bei ihren vielfältigen Gesangsstücken während des Abends.

René Giessen,  der als Überraschungsgast zu Beginn schon  begrüßt hatte, bekannt als Arrangeur und Komponist und als absoluter Künstler mit der chromatischen Mundharmonika, zauberte auf diesem kleinen Instrument den Regenbogen aus „The Wizard of Oz“ in das Theater. Auch die Winnetou-Melodie  und natürlich „Spiel mir das Lied vom Tod“ – Ennio Morricones Gänsehaut-Musik – entlockte er mit Perfektion der Mundharmonika. Das Publikum jubelte.

Dass der mexikanische Tenor mit dem unvermeidlichen „Granada“ brillieren konnte, überraschte dann nicht. Aber dass René Giessen das italienische Tenor-Parade-Lied mit seiner kleinen Mundorgel auflockerte, war sehr vergnüglich.

Dieser Oster-Samstagabend im Papageno-Theater mit der unvergleichlichen Sopran-Stimme  von Anna-Maria Kaufmann, dem Ausnahme-Tenor Jiménez und dem fröhlichen Musik-Akrobaten René Giessen war ein Genuss. Das Publikum spendete donnernden Applaus, erhob sich von den Sitzen und wurde mit Zugaben und mit „Time To Say Goodbye“ belohnt.

Ein Künstler hat das Papageno-Theater scherzhaft mit dem „Raumschiff Explorer“ verglichen, dessen Inneneinrichtung nach zwanzigjähriger Existenz einer Erneuerung bedarf. Auch Schirmherrin Nicola Beer erläuterte in diesem Zusammenhang den Sinn des Benefiz-Konzertes. Sie bezifferte die aufzubringende Summe auf 600 000 Euro, die vor allem den Komfort der Gäste dienen sollen. So ist  ein neues designtes  vergrößertes Foyer vorgesehen, das in den Pausen und vor und nach den Vorstellungen den Theaterbesuchern wesentliche mehr Platz zur Kommunikation bietet. Außerdem wird die Theaterbestuhlung  erneuert und durch eine bequemere Sitzmöglichkeit ersetzt. Ziel ist es nach Aussagen der Schirmherrin, die Renovierungen noch in dieser Spielzeit vorzunehmen. Zugleich rief sie Banken, Firmen und andere Institutionen auf, die Pläne mit Spenden oder Sponsoring zu unterstützen. 

Das Papageno-Musiktheater, eine private Einrichtung, die unter Hans-Dieter Maienschein als Theaterdirektor geleitet wird und bald die magische Zahl von einer Million Zuschauer erreichen wird,  bietet ganzjährig für alle Generationen ein vielfältiges Programm. Von musikalischen Märchen und Abenteuern für die Kleinen bis hin zu Opern, Operetten, Opernschauspielen, Musicals und Konzerten für die Großen – „hier wird klassische Musik auf ganz eigene Art und Weise für jeden zugänglich gemacht“, so die Programmvorstellung.