Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

Am Tag gegen Lärm eigene Ruheinseln schaffen

Leise Situationen sind im Alltag selten

von Adolf Albus

(20.04.2018) „Laut war gestern“ - unter diesem Motto steht der diesjährige internationale Tag gegen Lärm am Mittwoch, 25. April. Diesem Motto kann sich Fotios Tousis von Geers in Frankfurt nur anschließen.

Er ruft am Tag gegen Lärm dazu auf, sich leise Momente im Alltag einmal besonders bewusst zu machen. Als Hörakustik-Meister ist er bei der Arbeit häufig mit den Folgen von zu viel Lärm konfrontiert. „Uns fällt kaum noch auf, dass wir eigentlich den ganzen Tag von vielen kleinen und größeren Lärmquellen umgeben sind. Gleichzeitig gönnen wir uns kaum noch Erholung durch Ruhezeiten. Aber irgendwann ist es für den Körper einfach zu viel“, so Tousis.

Die meisten Menschen haben sich bereits an einen allgegenwärtigen Lärmteppich gewöhnt. Beim Sport draußen oder im Fitness-Center, in Gaststätten und Restaurants, selbst in vielen Kaufhäusern und Einkaufszentren wird zu den ohnehin existierenden Hintergrundgeräuschen noch Musik eingespielt. Nicht einmal in einer Fußgängerzone ohne Autos und Verkehr ist es ruhig. „Ständige Geräusche machen dem Körper Stress“, erklärt Fotios Tousis. Und sie belasten das Gehör - unabhängig davon, ob und wie sie wahrgenommen werden. Für das Gehör zählt nur der Druck, den Lärm ausübt. Tousis beobachtet einen Trend: Immer mehr Menschen hinterlegen Momente, die früher ruhig waren, mit Musik. Beim Sporttreiben, Essenkochen oder Spazieren sind Kopfhörer keine Seltenheit mehr. „So berauben wir uns selbst unserer Ruhezeiten“, so der Hörakustik-Meister weiter.

Ab einer Lautstärke von 75 Dezibel wird das Herz-Kreislaufsystem vom Lärm gestresst. Diese Lautstärke erreichen zum Beispiel schon Staubsauger oder normal befahrene Straßen. Ab 85 Dezibel ist bei einer Dauerbelastung ein Hörschaden kaum noch zu vermeiden. Darum ist ab diesem Wert im Arbeitsleben Gehörschutz vorgeschrieben. Musikinstrumente wie Trompeten, sehr lautes Schnarchen oder die Stimmung in einem Festzelt liegen schnell über diesem Grenzwert. Je lauter ein Geräusch, desto schneller tritt ein Hörschaden auf. Bei über 100 Dezibel reichen dafür schon wenige Minuten in dieser lärmigen Umgebung aus.

In Ruhe erholt sich das Gehör

Trotz dieser Gefahren hat Fotios Tousis auch eine gute Nachricht: Das Gehör ist ein leistungsfähiges Organ und kann sich nach zu viel Lärm wieder erholen. Doch dafür braucht es Ruhe. Am Tag gegen Lärm wünscht sich Tousis, dass möglichst viele Menschen in Frankfurt nach Ruheinseln in ihrem Lärmalltag suchen, um dem Gehör einen Ausgleich zu bieten.

Wenn sich Lärm nicht vermeiden lässt, hilft Gehörschutz. Er dämpft den Schalldruck. Weil mit entsprechenden Filtern Sprache verständlich bleibt, setzt sich Gehörschutz besonders in der Arbeitswelt immer weiter durch. Auch Musiker schätzen den Klanggenuss mit reduzierter Lautstärke. Die Kombination aus Schutz und Ruhephase ist für Fotios Tousis die beste Kombination für das Gehör.

Der Tag gegen Lärm macht bereits zum 21. Mal weltweit auf die Folgen von Lärm aufmerksam.