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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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18. März 1944 – Zerstörung eines Museums: Präsentation des Archäologischen Museums in der Kaiserpfalz franconofurd

von Ilse Romahn

(20.03.2024) Bei dem Luftangriff der britischen Royal Air Force auf Frankfurt am 18. März 1944 wurde das Dominikanerkloster, in dem seit 1937 das „Museum für heimische Vor- und Frühgeschichte“ untergebracht war, fast vollständig zerstört. In der Präsentation wird die Geschichte des Museums, die Auswirkungen der Zerstörung, das Schicksal der Karmeliterkirche – heutiger Standort des Museums – und in Kooperation mit der hessenARCHÄOLOGIE die Archäologie des Luftkrieges vorgestellt.

Blick vom Domturm nach Nordosten auf das ehemalige Dominikanerkloster, den Dominikaner-(Börne-)Platz und den alten Jüdischen Friedhof
Foto: Institut für Stadtgeschichte
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Am 22. Juni 1937 wurde das „Museum für heimische Vor- und Frühgeschichte“ im ehemaligen Dominikanerkloster in der Battonnstraße 57 eröffnet. In sechs aufeinander folgenden Räumen und weiteren Ausstellungsflächen waren in chronologischer Abfolge über 3000 Exponate ausgestellt. Es handelte sich dabei allein um Bodenfunde aus dem Frankfurter Stadtgebiet. Das Museum war damals auch für die Ausgrabungen im Stadtgebiet zuständig.
 
Am 22. Juni 1942, nur fünf Jahre nach der Eröffnung, schloss das Museum endgültig. Ausstellungsobjekte, Bücher und Pläne wurden in der Folge verpackt und im Keller des Klosters deponiert, um sie vor den alliierten Luftangriffen zu schützen. Die römischen Jupitersäulen wurden demontiert und zusammen mit den wichtigsten lateinischen Inschriften unter Sand in einem geschützten Ausstellungsraum gelagert. Als problematisch erwies sich der Schutz der Steindenkmäler aus dem Mithräum III von Nida. Für sie wurde eine Brandschutzkammer im Ausstellungsraum angelegt, in der auch die Eisenfunde aus der Römerzeit und dem Frühmittelalter lagerten. Die übrigen Steindenkmäler verblieben im Kreuzgang. Dort wurden sie zum Teil umbaut oder mit Sandsäcken geschützt. Die wertvollsten Exponate konnten in Kisten verpackt ausgelagert werden. Akten, Fotos, Pläne und Modelle verwahrte man in einer weiteren Brandkammer.

Die seit dem Herbst 1943 zunehmenden Luftangriffe der Alliierten auf Frankfurt trafen auch mehrfach das Dominikanerkloster. Bei dem Angriff am 18. März 1944 wurde das Klosterareal fast vollständig zerstört. (ffm)