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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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‚Grey is the new pink‘ und ‚Gesammelt. Gekauft. Geraubt?‘: Führungen und Workshops im Weltkulturen Museum

von Ilse Romahn

(08.11.2018) Am Sonntag, 11. November, hat das Weltkulturen Museum Angebote für alle: Speziell zur neuen Ausstellung „Grey is the new pink. Momentaufnahmen des Alterns“ bietet das Museum um 14 Uhr eine Führung in englischer Sprache am Schaumainkai 29 an. Der Ausstellungseintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Ausstellung 'Grey is the new pink' im Weltkulturen Museum: Installation 'Call for Content'
Foto: Stadt Frankfurt / Wolfgang Günzel
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Von 15 bis 17 Uhr können Familien und Kinder ab sechs Jahren im Workshop „Zwischen den Jahren - Symbole des Übergangs” kreativ werden und die neue Ausstellung „Grey is the new pink. Momentaufnahmen des Alterns“ kennenlernen. Vom Kind zum Jugendlichen, vom Jugendlichen zum Erwachsenen – jeder durchlebt die Abfolge von Kindheit, Erwachsenenalter und Alter. Aber was bedeutet es, in neue Lebensphasen einzutreten und wie zelebrieren wir die Übergänge? Gibt es besondere Gegenstände oder Begleiter, die uns beim Übergang in eine neue Lebensphase zur Seite stehen und uns helfen den Alltag zu meistern? Ausgehend von ausgewählten Beispielen aus Samoa und Papua-Neuguinea, die die Teilnehmenden in der Ausstellung „Grey is the new pink“ entdecken können, finden sie ihre persönlichen Symbole des Übergangs und drucken sie auf T-Shirts oder Taschen. Die Teilnahme am Workshop mit Ausstellungsbesuch ist ohne Anmeldung möglich und kostet inklusive Ausstellungseintritt und Materialkosten 9 Euro.

Um 15 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, sich in der öffentlichen Führung in „Grey is the new pink“ mit Fragen auseinanderzusetzen wie „Wer ist wo wann alt? Kann man der ‚Herausforderung Alter‘ optimistisch begegnen? Und welche Potenziale schlummern im Älterwerden?“. Die Besucher lernen die unterschiedlichen Ideen und Entwürfe zum Thema Alter(n) aus kulturwissenschaftlichen, künstlerischen sowie persönlichen und individuellen Perspektiven kennen und können eintauchen in die spannende Vielfalt der Fotografien, die unter anderem von Bürgern nach einem „Call for Content“ eingereicht wurden, aber auch von Kunstschaffenden und aus der Sammlung Visuelle Anthropologie des Museums stammen.

Wer 65 Jahre und älter ist, erhält bei allen Besuchen der Ausstellung „Grey is the new pink“ den ermäßigten Eintritt.

Und zu guter Letzt: Um 16 Uhr führt die Kuratorin Julia Friedel in der Ausstellung „Gesammelt. Gekauft. Geraubt? Fallbeispiele aus kolonialem und nationalsozialistischem Kontext”. Friedel gibt Einblick in den Entstehungsprozess der Ausstellung im Weltkulturen Labor am Schaumainkai 37. Wie kamen Anfang des 20. Jahrhunderts Ahnenfiguren aus Nias auf den europäischen Kunstmarkt? Weshalb konnte das Museum Anfang der 1940er Jahre in Paris und Amsterdam ‚günstige‘ Ankäufe machen? Handelt es sich bei einem Waffengurt aus Südafrika um Kriegsbeute?

Das sind nur einige Fragen, die bei der Auseinandersetzung mit der hauseigenen Sammlung aufkommen. Bei vielen Objekten ist der Weg ins Museum unklar und der Erwerbskontext kaum dokumentiert. In der Ausstellung „Gesammelt. Gekauft. Geraubt?“ werden diese Fragen anhand von ausgewählten Fallbeispielen aus kolonialem und nationalsozialistischen Kontext beleuchtet. Die in der Ausstellung gezeigten Objektgeschichten machen deutlich, wie wichtig eine langfristige Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung ist. Gleichzeitig wird klar, dass man bei der Aufarbeitung der Erwerbsgeschichten beziehungsweise ihrer Provenienzen oft an Grenzen stößt und diese vielfach zu weiteren offenen Fragen führt. Der Eintritt beträgt hier 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Die Führung ist kostenlos. (ffm)