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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Balance halten – Rücken stärken“

Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte Offenbach

von Ilse Romahn

(20.03.2017) Nicht nur körperliche Faktoren wie zu wenig Bewegung, langes Sitzen und falsche Ernährung spielen eine bedeutende Rolle bei Rückenleiden, sondern auch psychische Belastungen. Deshalb steht der diesjährige Tag der Rückengesundheit unter dem Motto „Balance halten – Rücken stärken“. „Seelische Belastungen führen nicht selten zu schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur. Damit keine chronischen Beschwerden entstehen, sollten Betroffene das eigene Stresslevel abbauen und gezielt im Alltag entspannen. Dies funktioniert am besten durch einen aktiven Lebensstil mit viel Bewegung“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.

Stressfolgen mit Bewegung bewältigen
Ob Termindruck im Büro, Stau oder Ärger in der Partnerschaft, es gibt viele Umstände die uns emotional belasten und sich im schlimmsten Fall auch auf den Rücken auswirken. „Durch Stress erhöht sich der Spannungszustand der Muskulatur, dadurch entstehen dauerhaft angespannte Muskeln “, erklärt Dr. Schneiderhan. Als Folge können Verspannungen im gesamten Rückenbereich auftreten. Um diesen Belastungen vorzubeugen raten Experten zu aktivem Training des Rückgrats, beispielsweise in Rückenschulen oder Fitness-Studios. Auch ausgiebige Bewegung im Alltag darf dabei nicht zu kurz kommen. Spaziergänge, Fahrradtouren und Treppensteigen, anstelle von Fahrstuhlfahren, unterstützen die Wirbelsäule zusätzlich. Bereits kleine Übungen helfen, die sich allein oder zu zweit ganz einfach umsetzen lassen.

Fünf „Rückenfreunde“ – Übungen für einen gesunden Rücken
1) Rückenmuskulatur mobilisieren: Im aufrechten Stand beide Arme nach oben strecken und abwechselnd nach oben greifen, wie beim Äpfel pflücken. Dabei tief einatmen. Während des Ausatmens den Oberkörper nach vorne fallen lassen, die Arme schwingen locker mit. Mindestens acht Mal wiederholen.

2) Rücken stabilisieren (Partnerübung): Person A legt sich bäuchlings bis zur Hüfte auf einen Tisch, sodass der Oberkörper frei herunter hängt. Person B umfasst nun die Beine der Ersten, die den Oberkörper langsam, mit mehreren Wiederholungen, von unten nach oben bewegt, allerdings nie mehr als 90 Grad. Anschließend Positionen tauschen. Wer die Stabilisierung alleine durchführen möchte, beachtet die nächste Übung.

3) Kreuz kräftigen: Flach auf den Bauch legen. Das Gesäß anspannen, Beine ausstrecken und Füße aufstellen. Hände zum Kopf führen und den Oberkörper nun leicht anheben, dabei einige Sekunden halten. Bauch und Becken bleiben die ganze Zeit am Boden. Kurz entspannen und mehrere Male wiederholen. Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, streckt die Arme während der Übungsdauer aus.

4) Nacken stärken: Aufrecht hinsetzten, mit der rechten Hand über den Kopf fassen und mit Gegendruck den Kopf gerade zur rechten Schulter neigen und halten. Den Blick stets nach vorne gerichtet. Diese Bewegung im Wechsel mit der linken Hand und Seite 15 Mal wiederholen.

Um den Rücken abschließend zu entlasten, bäuchlings auf einen Gymnastikball legen. Arme und Beine einfach entspannt hängen lassen und tief ein- sowie ausatmen. Wer keinen Ball zur Verfügung hat, begibt sich in den Vierfüßlerstand und wölbt den Rücken nach oben, wie bei einem Katzenbuckel. Als Gegenbewegung nach unten wölben und ein leichtes Hohlkreuz bilden. Dies mehrere Male wiederholen.

„Wenn trotz Vorbeugungsmaßnahmen und regelmäßigem Rückentraining  Schmerzen auftreten, sollten Betroffene unbedingt einen Orthopäden aufsuchen. Um die Ursachen aufzudecken, hilft dann häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen, die auch psychische Faktoren als Schmerzauslöser in die Diagnose und gegebenenfalls in die Behandlung miteinbeziehen“, berichtet Dr. Schneiderhan.

Weitere Informationen unter www.orthopaede.com