Letzte Aktualisierung: 11.12.2024
Zukunftssicher Wohnen im Frankfurter Ostend
von Ilse Romahn
(15.04.2024) Trotz angespannter Lage auf dem Immobilienmarkt konnte der Beamten-Wohnungs-Verein (BWV) zuletzt erfolgreich ein Mehrfamilienhaus im Ostend erwerben. Damit sind die Mietverhältnisse dauerhaft abgesichert und die Bewohnerinnen und Bewohner vor Verdrängung und unverhältnismäßigen Mieterhöhungen geschützt.
Das durch den BWV übernommene Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen wurde von einer Erbengemeinschaft aus drei Personen verkauft, von denen eine im Haus wohnt und auch weiterhin dort wohnen möchte. Trotz eines anfänglich angesetzten Kaufpreises von 1,6 Millionen Euro, angelehnt an die hohen Bodenpreise in Frankfurt, einigten sich die Parteien schlussendlich auf einen niedrigeren Kaufpreis.
Grund dafür ist das Engagement der Genossenschaft für dauerhaft sozialverträgliche Mieten. „Obwohl die aktuelle Situation für den Kauf von Bestandsgebäuden wirklich schwierig ist, konnten und wollten wir in diesem Fall das Haus erwerben. Der BWV ist zwar in erster Linie seinen Mitgliedern verpflichtet, möchte aber auch einen Beitrag für die Wohnraumversorgung in Frankfurt leisten“, äußert Matthias Henties, Vorstandsmitglied des BWV. „Außerdem hat das Gebäude von der Lage einfach super zu uns gepasst.“
Der Beamten-Wohnungs-Verein bietet seit über hundert Jahren Genossenschaftswohnungen in Frankfurt an. Mit dem Ziel, seinen Mitgliedern bezahlbare, sichere und dauerhafte Wohnlösungen zu bieten, verwaltet der BWV einen umfangreichen Bestand an Wohnimmobilien in der Stadt.
Ein Gewinn für das Ostend und ganz Frankfurt
Die Stadt und insbesondere das Ostend profitieren von günstigen Hausverkäufen. Gleichzeitig stärken Genossenschaften den sozialen Zusammenhalt und tragen zu einer Kultur des Miteinanders und der Gemeinschaft in den Quartieren bei. „Projekte wie diese zeigen, dass es möglich ist, den Herausforderungen des Wohnungsmarktes mit innovativen und sozialverantwortlichen Lösungen zu begegnen. Das geringe Mietniveau bei Genossenschaften wirkt sich langfristig positiv auf die Mieten im Stadtgebiet aus“, kommentiert Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen.
Der Verkauf an eine Genossenschaft als Alternative
Immer wieder kommt es vor, dass Privateigentümerinnen und Privateigentümer den Verkauf ihrer Immobilie zu einem fairen Preis an eine Wohnungsgenossenschaft bevorzugen, anstatt sie zum Höchstpreis zu veräußern. Das sagt auch Robin Mohr von der Genossenschaftlichen Immobilienagentur Frankfurt (GIMA). Er betreut solche Fälle, in denen Eigentümerinnen und Eigentümer an Genossenschaften oder andere gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen verkaufen wollen, um das Haus in verantwortungsvolle Hände zu geben. „Die Nachricht macht die Runde, dass die Weitergabe einer Immobilie auch sozialverträglich gestaltet werden kann“, sagt Mohr. „Zugleich müssten sich die Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen verbessern, damit mehr solcher Fälle möglich werden.“
Eigentümerinnen, Eigentümer und Genossenschaften haben das gleiche Ziel
Gwechenberger, der auch im Aufsichtsrat der GIMA sitzt, sieht in dem erfolgreichen Kauf ein vorbildhaftes Modell für andere: „Wir gratulieren dem BWV zu diesem wichtigen Schritt und hoffen, dass dieses Beispiel andere Genossenschaften und Eigentümerinnen und Eigentümer motiviert, ähnliche Wege zu gehen und gemeinsam bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt zu erhalten.“
Die GIMA Frankfurt ist eine Kooperation aus Wohnungsgenossenschaften, Stiftungen, Vereinen und der Stadt, die sich dem sozialverträglichen Ankauf von Immobilien widmet. Sie berät verkaufswillige Eigentümerinnen und Eigentümer und gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen im Prozess des sozialverträglichen Hausverkaufs. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum und lebendige Quartiere in Frankfurt zu erhalten. (ffm)