Archiv-Nachrichten

Zehntausend Gründe – Suizid verhindern Kampagne zum Welttag der Suizidprävention 2018

Stefan Majer: Betroffene sollen wissen: Ich bin nicht alleine und es gibt Hilfe

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10.000 Menschen durch Suizid. Die Ursachen dafür sind vielfältig und liegen in der Mehrzahl der Fälle in einer Beeinträchtigung durch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Psychosen. Die Zahl der Suizidversuche liegt dabei noch um ein Vielfaches höher.

Da das Thema dennoch nur wenig Aufmerksamkeit erhält, wird jährlich am 10. September der Welttag der Suizidprävention veranstaltet, welcher erstmals im Jahr 2003 von der International Association for Suicide Prevention (IASP) und der WHO ausgerufen wurde.

„Es ist uns wichtig, das Thema Suizid aus der Tabuzone zu holen. Wir möchten, dass öffentlich darüber gesprochen wird, damit Betroffene wissen: Ich bin nicht alleine und es gibt Hilfe“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer.

In Frankfurt nimmt sich dieser Thematik das Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS) an, welches im Jahr 2014 auf Initiative des Gesundheitsamtes gegründet wurde. Dieses Jahr bereits zum vierten Mal organisiert das Netzwerk gemeinsam mit der Selbsthilfe im Rahmen der Kampagne „Zehntausend Gründe – Suizid verhindern“ diverse Aktivitäten und Veranstaltungen rund um den 10. September:

Sonntag, 9. September – 11 Uhr
Mainufer (Nordseite) zwischen Ignatz-Bubis- und Flößerbrücke – Gedenkzeremonie am Main: Am Sonntag können Teilnehmer Menschen gedenken, die sich das Leben genommen haben. Die Teilnehmer gestalten gemeinsam ein Abschiedsritual mit Musik, Ansprachen und Blumen.

Montag, 10. September – 15 bis 18 Uhr
Merianplatz, U-Bahn-Ausgang Kantstraße – FRANS-Infostand am Merianplatz: Anlässlich des Welttags der Suizidprävention finden Besucher an einem bunten Infostand vielfältige Informationen zum Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS), zu Selbsthilfegruppen und Hilfsangeboten.

Montag, 10. September – 19.30 Uhr
Kulturhaus Frankfurt, Pfingstweidstraße 2 – Film-Doku und Diskussion: In der Kurz-Doku „Über dem Abgrund: Suizid aus vier Perspektiven“ (NZZ Format, 2016) wird die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Ebenso in der anschließenden Podiumsdiskussion. Teilnehmer der Diskussion sind Michael Grube, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie – Psychosomatik am Klinikum Frankfurt Höchst, Christina Best, stellvertretende Leitung in der Notfallseelsorge Frankfurt, Vera Pfeil vom Verein AGUS und Petra Wallner-Rübeling, Gleichstellungsbeauftragte des Jobcenter Frankfurt am Main.

Freitag, 14. September – 19.30 Uhr
Saalbau Südbahnhof, Hedderichstraße 51 – Soirée „Lebensmüde – Sterbenswach“: Matthias Keller widmet sich dem Thema Suizid von der künstlerischen Seite. In einer Klangcollage aus Texten, Gedichten und Songs, unter anderem von Herman Hesse, Kurt Cobain, Sigmund Freud, Hildegard Knef und Massive Attack, nimmt er sein Publikum mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Kampagne „10.000 Gründe - Suizid verhindern“ wird von der AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen, gefördert.

Weitere Informationen sowie Hilfsangebote finden sich unter http://www.frans-hilft.de im Internet