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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Wohnungsnot wird steigen

Mieterbund mahnt geringen Wohnungsbestand an

von Karl-Heinz Stier

(08.02.2023) „Wenn sich nicht bald etwas ändert, werden bald nur noch Reiche in den Städ­ten wohnen können“, warnt Gert Reeh, 1. Vorsitzender des Mieterbunds Hessen. „Die Landesregierung - und zwar die aktuelle und die neue – muss sich deutlich stärker um den Wohnungsneubau kümmern als bisher, besonders aber um neu zu schaffende Sozialwohnungen und auch für bezahlbaren Wohnraum“.

Der Hessische Mieterbund mahnt schon lange den viel zu geringen Wohnungs­bestand in Hessen an. Der bereits seit Jahren bestehende Mangel an bezahlbarem Wohnraum werde sich, wenn sich nichts ändert, drastisch verschlimmern. So benötigen derzeit nicht nur viele Familien, Studenten und alte Menschen angemessene Wohnungen, sondern hinzu kommt nun noch die Wohnungsnot der geflüchteten Menschen, die nicht dauerhaft in Gemeinschaftsunterkünften bleiben können sowie der absehbare Bedarf an weiteren Wohnungen, die für die dringend benötigten Fachkräfte, zur Verfügung stehen müssen.

Bundesweit fehlen Hunderttausende von Wohnungen, vor allem in den Ballungsgebieten. Hessenweit dürfte der Bedarf bis 2040 bei mindestens 400.000 Wohnungen liegen, legt man die Zahlen des Instituts für Wohnen und Umwelt aus dem Jahren 2016 und 2020, angepasst an die derzeitige Lage, zugrunde, schätzt man. Davon müssen mindestens 100.000 Sozialwohnungen sein. Aber der Wohnungsbau ist bereits im letzten Jahr deutlich zurückgegangen und geht aufgrund der hohen Kosten spürbar weiter zurück.

„Das muss sofort umgekehrt werden! Die derzeitigen Förderbedingungen reichen bei Weitem nicht mehr aus, um der aktuellen Wohnungsnot abzuhelfen und müssen dringend angepasst werden, so wie im benachbarten Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus sind viele weitere Maßnahmen, wie z.B. Steuererleichterungen für den Bau geförderter Wohnungen nötig“, so Reeh abschließend.