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Wohnungsbau in Frankfurt nachhaltig gestalten

Die Junge Union Frankfurt-West (JU West) begrüßt die Übereinkunft, welche die Stadt Frankfurt mit den Betreibern des Industriepark Höchsts getroffen hat.

Die Einigung ermöglicht es, weitere Bebauungen im Rahmen der Seveso-Richtlinien voranzubringen. Dennoch sieht die JU West es kritisch, wenn überstürzt Naherholungsgebiete und Landwirtschaftliche Nutzflächen der Bebauung von neuem Wohnraum weichen müssen, wie dies zum Teil in Sindlingen und zwischen Zeilsheim und Unterliederbach angedacht ist. Die JU West weist darauf hin, dass zum Stadtbild nicht nur Banken und Industrie gehören, sondern auch landwirtschaftliche Betriebe und deren Anbaugebiete. Zudem sei es in einer Stadt wie Frankfurt, in der so viele Menschen leben, wichtig, dass man Naherholungsgebiete in unmittelbarer Umgebung vorfindet. Eine Gefahr sieht die JU West darin, dass die Frischluftschneise aus dem Taunus nach Frankfurt unterbrochen werde. Dies würde zu erheblichen Nachteilen der Bürger unserer Stadt in Hinblick auf die Luftqualität führen. Die JU West möchten sichergestellt wissen, dass sich die Qualität durch die Bebauung nicht verschlechtert. Stattdessen plädiert die JU West dafür, bestehenden Wohnraum zu erweitern und bürokratische Hürden abzubauen. Bereits erschlossene Baugebiete sollten nach Möglichkeit ausgereizt werden. Ebenso wäre es denkbar beispielsweise ungenutzte Büroflächen für den Wohnungsbau, beispielsweise von Studentenwohnungen, zur Verfügung zu stellen. Die JU West würde ein Umdenken im Römer begrüßen.

Die JU West steht hinter der Forderung des CDU Landtagsabgeordneten Uwe Serke, dass eine weitere Bebauung des Silo-Gebiets auch mit einer entsprechenden Infrastruktur einhergehen müsse. Mit den geplanten Wohneinheiten steige auch der Bedarf nach Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und auch die Verkehrsbelastung. Die schon lange geforderte Westumgehung in Unterliederbach wäre eine Möglichkeit, eine andere Möglichkeit wäre laut Kevin Bornath, Vorsitzenden der JU West jedoch auch das gesamte ÖPNV-Konzept der Stadt zu überdenken: „Die ÖPNV-Verbindung in den Westen ist anfällig für Störungen, da der gesamte Verkehr auf das Nadelöhr des S-Bahntunnels angewiesen ist. Ein zweiter müsste her. Wenn Frankfurt weiterwachsen soll, ist es an der Zeit auch über alternative Verkehrskonzepte zu diskutieren. Was spricht gegen eine Ringbahn wie es andere Großstädte haben oder gegen massive Investitionen in den Ausbau des U-Bahnnetzes, um die Hauptstraßen wie die Eschersheimer Landstraße um weitere Spuren zu erweitern? Dies sind Denkanstöße, welche die JU West berücksichtigt wissen möchte, wenn Frankfurt als Metropole die Millionenmarke erreichen möchte.“ Die Verkehrssituation in der Stadt stoße bereits jetzt an ihre Grenzen.