Archiv-Kultur

Wo die Welt auf dem Kopf steht

Dr. Thomas Martini berichtet von Kiwis und Maoris in Neuseeland

Neuseeland, Neuseeland, wo liegt das doch gleich wieder? Ziemlich weit weg jedenfalls, irgendwo auf der unteren Halbkugel, dort wo die Menschen auf dem Kopf stehen, so bei Australien, sogar noch etwas weiter südlich. Oder vielleicht doch mehr mittig, denn schließlich diente dem Filmemacher Peter Jackson die Landschaft dort als Kulisse für Tolkiens mystische Mittelerde in der „Herr der Ringe“-Trilogie. Glücklicherweise gibt es in Kelkheim den Weltenvagabunden Dr. Thomas Martini.
Einfach atemberaubend: Der Wakatipusee mit Coronet-Massiv bei Queenstown.
Einfach atemberaubend: Der Wakatipusee mit Coronet-Massiv bei Queenstown.
Foto: Dr. Thomas Martini
Beim Nasenkuss werden, so glauben dies zumindest die Einheimischen, die Seelen ausgetauscht.
Beim Nasenkuss werden, so glauben dies zumindest die Einheimischen, die Seelen ausgetauscht.
Foto: Dr. Thomas Martini
Die Drohgebärden der Maoris beim Haka-Tanz lassen in der Tat ein mulmiges Gefühl beim Betrachter aufkommen.
Die Drohgebärden der Maoris beim Haka-Tanz lassen in der Tat ein mulmiges Gefühl beim Betrachter aufkommen.
Foto: Dr. Thomas Martini
Der so possierlich aussehende Kea-Papagei, hier bei der Wasseraufnahme, ist ein echter Schlingel: Er zerbeißt liebend gerne Dichtungen von Autortüren.
Der so possierlich aussehende Kea-Papagei, hier bei der Wasseraufnahme, ist ein echter Schlingel: Er zerbeißt liebend gerne Dichtungen von Autortüren.
Foto: Dr. Thomas Martini

Der hat sich zur Klärung dieser Frage dankenswerter Weise auf die lange Reise gemacht und sich vor Ort umgesehen. Am Freitag, 26. Oktober, um 19 Uhr wird er im Haus der Senioren in Kelkheim, Mittelweg 9, einen Bildervortrag über seiner Erlebnisse halten.

„Weiter geht´s nicht“ lautet entsprechend auch der Untertitel seines Vortrags „Neuseeland – bei Kiwis und Maoris“. Den sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn es ist exotisch, abenteuerlich, faszinierend und so ganz anders „dort unten“. Allerdings sitzt man mit Unterbrechung in Singapur 32 Stunden im Flugzeug, bis man erst mal dort ist. Das allein ist Abenteuer genug. Aber, wie gesagt, der Vorzeigereisende von Kelkheim hat auch dieses Opfer nicht gescheut und wird vieles, was es dort an Interessantem zu sehen gibt, seinen gemütlich in den Stühlen hängenden Besuchern realitätsnah vorführen. Denn er kann nicht nur spannend erzählen, sondern auch wunderbar fotografieren und filmen.

Zum Beispiel den Wakatipusee mit Coronet-Massiv bei Queenstown, ein ebenso atemberaubender Anblick wie die sprachliche Beschreibung fremdartig klingt. Auffallend auch der possierliche Kea-Papagei bei der Wasseraufnahme in einem Flussbett – der allerdings, so weiß Thomas Martini auch weniger prosaisch zu erzählen – auch liebend gerne Autotüren-Dichtungen zerbeißt.

Neuseeland liegt im Westpazifik und besteht aus zwei Hauptinseln, die beide durch Erdbeben, Vulkane und Vergletscherung geprägt sind. Mit Schiff, Bahn und Bus querte Martini Küste zu Küste, fuhr durch Fjorde, bestaunte atemberaubende Landschaften und faszinierende Städte wie das besagte Queenstown, Dunedin und Christchurch. Hauptstadt des rund fünf Millionen Einwohner zählenden Landes ist übrigens nicht das bekannte Auckland im Norden, sondern das mittig gelegene Wellington. Der spektakuläre Mount Victoria in Wellington und die Regionen Fjordland und Southern Lakes auf der Südinsel dienten im erwähnten „Herr-der Ringe“-Zyklus als filmische Kulisse.

Thomas Martini, den Kelkheimer Stammgästen seiner Vorträgen aus allen möglichen und unmöglichen Gegenden der Erde bestens als unerschrocken bekannt, passierte auch die Meerenge der Cookstraße, die die beiden Hauptinseln trennt, und fuhr bis an die Strände der Coromandelküste. Die Cookstraße ist benannt nach dem Seefahrer und Entdecker James Cook und zählt zu den stürmischten Meeresstraßen der Welt.

Ebenso abenteuerlich wie manche Landschaftsstriche sehen die Ureinwohner, die Maoris, aus. Zusätzlich beeindrucken sie mit ihren Haka- und Pui-Tänzen. Beim Nasenkuss werden gar die Seelen ausgetauscht, glauben sie. Und der Haka Tanz mit Drohgebärden und lang herausgestreckten Zungen kann einen sehr wohl Angst machen, zumal wenn man die körperlichen Ausmaße der Tänzer (und Tänzerinnen) mit den eigenen vergleicht und sich in der Nähe der Akteure befindet.

Aber, wie gesagt, das hat der Doktor von der Hoechst AG für seine Zuhörer alles tapfer auf sich genommen und wird wie üblich bei freiem Eintritt berichten, wie es in diesem Teil Ozeanien so zugeht. Allerdings würde sich die Tagespflege des DRK über eine Spende freuen.