Letzte Aktualisierung: 09.12.2023
Wissenschaftler besuchen Koordinierungsbüro: Fachlicher und kollegialer Austausch zur Situation im Bahnhofsviertel
von Ilse Romahn
(02.10.2023) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal haben sich über die Arbeit der Stadt Frankfurt im Bahnhofsviertel informiert. Neben dem fachlichen Austausch mit dem städtischen Koordinierungsbüro stand eine Begehung des Bahnhofsviertels auf dem Programm.
„Viele Kommunen in Deutschland bemühen sich, das zentrumsnahe Umfeld der Bahnhöfe nachhaltig aufzuwerten. Im kollegialen Austausch dazu geht es auch darum, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu beraten“, sagte Dirk Herwig vom Koordinierungsbüro.
„Die Problemlagen, die wir heute hier gesehen haben, sind massiv. Aber sie sind vergleichbar mit der Situation, die wir in anderen großen Städten vorfinden“, sagte Diplom-Soziologe Tim Lukas nach dem Treffen. „Denn es geht dabei ganz wenig um Fragen der Kriminalität, sondern vielmehr um Fragen des subjektiven Sicherheitsempfindens in diesen besonderen Stadträumen, das getriggert wird durch das Phänomen von Unordnung im öffentlichen Raum.“
„Ich glaube, die sichtbaren Problemlagen, über die wir hier sprechen, sind daher nicht nur ein ordnungspolitisches Thema – sondern sie sind auch ein Thema, dass weit in den Bereich Gesundheit und Soziales hineingreift. Ich halte das für einen guten und richtigen Weg, den Sie hier in Frankfurt einschlagen. Ich glaube, da braucht es andere Antworten als die, die man in der Vergangenheit üblicherweise gegeben hat“, sagte Lukas.
Die gut 20 Forscher der Bergischen Universität beschäftigen sich in ihrer Arbeit unter anderem mit „Räumlichen Kontexten von Risiko und Sicherheit“. In den Städten Düsseldorf, Leipzig und München hat eine Projektgruppe bereits zwischen 2017 und 2020 die Sicherheit in den jeweiligen Bahnhofsvierteln untersucht. Das Treffen kam auf Initiative von Herwig zustande, der Lukas bei einem Seminar des Deutsch-Europäischen Forums für Urbane Sicherheit zum Thema „Sicherheit im Bahnhofsviertel“ in Mönchengladbach kennengelernt hat. (ffm)