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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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WIR SIND JETZT – drei digitale Veranstaltungen des Jüdischen Museums

von Ilse Romahn

(03.03.2021) Denken ohne Geländer – Gesprächsreihe mit Prof. Michel Friedman und Eva Menasse am Mittwoch, 3. März, um 20 Uhr im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums: Mit der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne Geländer“ lädt das Jüdische Museum Frankfurt zu einer intellektuellen, politischen wie persönlichen Gesprächsreihe ein, die die rapiden Veränderungen unserer gegenwärtigen Welt reflektiert.

Gastgeber der Reihe ist der Philosoph und Publizist Prof. Michel Friedman, der sich mit seinen Gesprächspartnerinnen und –partnern über die verschiedenen Aspekte eines Wortes unterhält, in dem sich diese Veränderungen wie in einem Prisma verdichten. Am 3. März um 20 Uhr geht es um das schillernde Wort „Heimat“ und die mit ihm verbundenen Sehnsüchte, Projektionen und politischen Assoziationen. Gesprächspartnerin ist die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin und Journalistin Eva Menasse. Die Veranstaltung findet in einer eigens geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger im Foyer des neuen Lichtbaus statt und wird live gestreamt.

Мiteinander – Prof. Jannis Panagiotidis, Dimitrij Kapitelman, Darja Klingenberg und Julia Wasenmüller im Gespräch über postsowjetische Migrationserfahrungen am Mittwoch, 9. März, um 19 Uhr im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums.
Die Migrationsgeschichten der sogenannten jüdischen Kontingentflüchtlinge sowie anderer Zuwanderer und Zuwandererinnen aus den postsowjetischen Ländern finden in der öffentlichen Wahrnehmung wenig Gehör – dabei handelt es sich um die Erfahrung von mehr als 2,7 Millionen Menschen. Ihren Geschichten widmet sich die Gesprächs- und Communitybuilding-Reihe „МЫteinander“, die das neue Jüdische Museum Frankfurt mit seiner Wiedereröffnung initiiert hat und in der das russische Wort für „wir“ (МЫ) zugleich Programm ist.

Ausgangspunkt des Gesprächs sind zwei Neuerscheinungen, in denen die Erfahrung jüdischer Migrantinnen und Migranten sowohl dargestellt wie auch untersucht wird: In seinem neuen Roman „Eine Formalie in Kiew“ schildert der Schriftsteller, Journalist und DJ Dimtrij Kapitelman, wie er seine Eltern nach der Immigration nach Deutschland erlebt. Die Studie „Postsowjetische Migration in Deutschland“ von Prof. Jannis Panagiotidis untersucht die postsowjetische Migration unter geschichts- und sozialwissenschaftlichen Aspekten. Die beiden Autoren unterhalten sich über zentrale Passagen ihrer Publikationen mit der Kulturanthropologin Darja Klingenberg. Die Moderation übernimmt die Journalistin Julia Wasenmüller.

Rutu Modan stellt ihre neue Graphic Novel „Tunnel“ am Freitag, 26. März, um 19 Uhr im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums vor
Rutu Modan ist die bekannteste Comiczeichnerin aus Israel. Ihre soeben ins Deutsche übersetzte Graphic Novel „Tunnel“ schildert, wie bei der archäologischen Suche nach der Bundeslade so manches durcheinander gerät: die Sehnsucht nach dem Messias, das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn, der Wunsch nach wissenschaftlicher Berühmtheit und der islamische Fundamentalismus. Im Gespräch mit dem Comic-Spezialisten Jakob Hofmann stellt Rutu Modan ihr neues Buch in der Bibliothek des Lichtbaus vor und gibt im Livestream einen Einblick in dessen Entstehungsgeschichte und –hintergrund. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Carlsen Verlag statt. (ffm)