Letzte Aktualisierung: 11.01.2025
Winteraktion für Arme und Obdachlose an der Hauptwache
Ehrenamtliche, Stiftungen und Unternehmen unterstützen Angebot von Sankt Katharinen
von Ilse Romahn
(03.01.2025) „Essen-Wärme-Gemeinschaft“ – vom 13. bis zum 31. Januar 2025 lädt die Evangelische Sankt Katharinengemeinde dazu wieder täglich von 11.30 bis etwa 16 Uhr in ihre Kirche an der Frankfurter Hauptwache ein. An Obdachlose, aber auch an Menschen mit wenig Geld in der Tasche, die Zusammenkunft und Stärkendes suchen, wendet sich dieses Angebot, das es seit den achtziger Jahren im Herzen Frankfurts gibt.
Im Winter 1986/87 organisierten die damalige Vorsitzende des Kirchenvorstandes und die Gemeindesekretärin erstmals eine Winteraktion in der Innenstadtkirche. Von Beginn an halfen Ehrenamtliche mit, inzwischen ist der Kreis von Freiwilligen auf mehr als 30 angewachsen, viele sind alljährlich dabei. Darüber hinaus unterstützen Mitarbeiter der Deutschen Bank, von Visa, Eintracht Frankfurt Ultras und andere Gruppen die Ausgabe des Mittagessens und die Betreuung der Menschen, die die Aktion wahrnehmen. Finanziert wird die Winteraktion von Sankt Katharinen allein durch Spenden Einzelner sowie von Stiftungen, die Heinz- und Gisela-Friederichs-Stiftung ist dabei, die Ernst Max von Grunelius Stiftung ebenfalls.
Zwischen 200 und 250 Mahlzeiten werden mit Hilfe dieser Gelder ermöglicht. Hinzu kommt ein behaglicher Rahmen: Manche kommen nicht so sehr wegen des Essens vorbei, sondern um auf einer der Pritschen zu ruhen, etwas Heißes zu trinken, um mit anderen ins Gespräch zu kommen – mit Menschen am Tisch, aber auch mit Leuten, die Rat geben, etwa mit Blick auf Sucht- oder Schuldnerberatung, auf medizinische Hilfen, beim Ausfüllen von Anträgen.
Vermehrt suchen Osteuropäer die Winteraktion auf, hat die Gemeinde festgestellt. Vereinzelt kommen Geflüchtete, einen erheblichen Teil machen ältere Menschen aus, die zwar eine Bleibe, aber wenig Geld für ihren Alltag haben.
Olaf Lewerenz, Stadtkirchenpfarrer an Sankt Katharinen, nennt einen Vers aus dem Jakobusbrief als Motto der Arbeit mit Armen und Obdachlosen: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein“. Ihm ist es wichtig, Menschen konkret zu unterstützen, aber auch ein Zeichen für sie zu setzen, inmitten der Stadt Frankfurt. Sankt Katharinen soll eine offene Kirche sein, für Kirchenmusikbegeisterte, Gottesdienstgänger, für Menschen, die Schutz suchen.