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Letzte Aktualisierung: 04.10.2024

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Wiedereröffnung des Ehrenmals in der Karlsaue

von Ilse Romahn

(10.09.2021) Das Ehrenmal in der Karlsaue ist ein im frühen 18. Jahrhundert nach italienischem Vorbild angelegter Terrassengarten, der in den 1920er Jahren zu einer Gedenkstätte für die Toten des Ersten, später auch des Zweiten Weltkrieges umgestaltet wurde. Auch der vom NS-Regime verfolgten Deserteure wird hier gedacht.

Die Sanierung des Denkmals war ein zentraler Bauabschnitt bei der Instandsetzung des Auehangs im Nordwesten der Karlsaue. Im August 2020 wurden die Bauarbeiten nach fast zweijähriger Instandsetzung erfolgreich abgeschlossen. Das Ehrenmal wurde kurz danach beschädigt, musste gereinigt und kann jetzt wiedereröffnet werden.    

„Das Ehrenmal in der Karlsaue wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach umgebaut, umgedeutet, beschädigt. Eine Auseinandersetzung mit diesem Denkmal ist wichtig, um die Debatte in der Gesellschaft zu führen über den Umgang mit der Erinnerung an die Gefallenen der Weltkriege«, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. »Zur Erinnerungskultur gehört der Diskurs, gehören gleichermaßen Gedenken und Trauer sowie das Bewusstsein für die Verbrechen in diesen Kriegen. Unter den Gefallenen, die das Ehrenmal ehrt, sind aller Wahrscheinlichkeit nach Menschen, die solche Verbrechen begangen haben. Seit 1985 erinnert aber auch eine Tafel an verfolgte Deserteure, derer an solchen Orten sonst sehr selten ausdrücklich gedacht wird. Denn Geschichte besteht nicht nur aus Licht und Dunkelheit. Und nur, wenn wir aus ihr lernen, können wir eine bessere, eine friedliche Zukunft gestalten. Es freut mich deshalb sehr, dass Besucherinnen und Besuchern jetzt wieder die Möglichkeit haben, die Stufen zu diesem Bauwerk zu erklimmen und sich damit auseinanderzusetzen.“

Bei der Instandsetzung des Ehrenmals wurden die aus den beiden Weltkriegen stammenden Gedenktafeln nur gereinigt und die von den Nationalsozialisten zugeschüttete Skulptur »Der Gefallene« wieder freigestellt. Für die differenzierte Vermittlung der Geschichte des Denkmals konnte die MHK den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. als kompetenten Partner gewinnen.