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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Wiederaufnahme Manon Lescaut an der Oper Frankfurt

Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini

von Ilse Romahn

(02.12.2022) Manon Lescaut von Giacomo Puccini (1858-1924) in der Sicht des dem katalanischen Künstlerkollektiv La Fura dels Baus angehörenden Regisseurs Àlex Ollé zählt zu den großen Erfolgen der Frankfurter Opernsaison 2019/20. Ollé hat sich von seinem Bühnenbildner Alfons Flores ein sehr realistisch anmutendes Setting bauen lassen, in dem die Geschichte Manons ebenso realistisch erzählt wird: Busbahnhof, Tabledance-Bar, Flüchtlingslager.

Bildergalerie
Joshua Guerrero und Asmik Grigorian
Foto: Barbara Aumüller
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Asmik Grigorian und Ensemble
Foto: Barbara Aumüller
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Im letzten Akt ist die Bühne leergeräumt, nur die monumentalen Lettern des Wortes LOVE ragen einsam in den Schnürboden. In deren Schatten haucht Manon elendiglich ihr Leben aus. So zeigt Ollé seine Protagonisten auf der verzweifelten Suche nach Liebe und wie sie, obwohl sie diese gefunden zu haben scheinen, dennoch scheitern. „Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem stückkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt“ schrieb Manuel Brug in seinem Blog www.klassiker.welt.de nach der Premiere am 6. Oktober 2019.

Zum Inhalt: Manon, die auf Geheiß ihres Vaters ins Kloster gebracht werden soll, erreicht mit ihrem Bruder Lescaut die Stadt Amiens. Dort verliebt sich der Student Des Grieux augenblicklich in sie. Doch auch der Steuereintreiber Geronte zeigt Interesse an dem Mädchen und plant dessen Entführung. Des Grieux kommt ihm zuvor und ergreift mit Manon die Flucht. Da er aber ihrem Luxusbedürfnis nicht gerecht werden kann, verlässt sie ihn für Geronte. Mit ihm lebt sie in Wohlstand zusammen, bis sie die Sehnsucht nach Des Grieux plagt. Als beide wiedervereint sind, wollen sie abermals fliehen. Manon wird jedoch verhaftet und deportiert. Des Grieux darf sie nach Amerika begleiten. Dort stirbt die junge Frau auf der erneuten Flucht in den Armen des Geliebten.

Die musikalische Leitung liegt bei Modestas Pitrenas, Chefdirigent des Sinfonieorchesters und des Theaters St. Gallen, der damit sein Hausdebüt gibt. Die Vorstellungen im Januar 2023 übernimmt Studienleiter Takeshi Moriuchi. Manon wird erneut von der vielgefragten litauischen Sopranistin Asmik Grigorian verkörpert, die hier kurz nach ihrer Salzburger Salome als Tschaikowskis Iolanta gefeiert wurde und aktuell mit Nastasja (Die Zauberin) eine weitere Titelpartie singt. Jüngst begeisterte sie zudem mit einem Liederabend. Pläne für diese Saison umfassen eine Rückkehr an die Staatsopern in Wien und Berlin als Jenůfa.

Als Chevalier Renato Des Grieux gab der mexikanische Tenor Joshua Guerrero 2019/20 sein Deutschland-Debüt im Haus am Willy-Brandt-Platz und wird in dieser Partie im Februar 2023 an der Bayerischen Staatsoper debütieren. Ebenfalls mit der Produktion vertraut ist der seit 2020/21 dem Frankfurter Sängerstamm angehörende slowenische Bariton Domen Križaj (Lescaut). In der aktuellen Spielzeit debütierte er als Papageno (Die Zauberflöte) und Graf (Capriccio) und tritt in der Titelpartie von Eugen Onegin sowie als Zar (Der Zar lässt sich fotografieren) auf. Angeführt von Ensemblemitglied Alfred Reiter (Geronte de Ravoir) sind fast alle weiteren Partien mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt, die – mit Ausnahme von Andrew Bidlack (Ein Tanzmeister / Laternenanzünder) – bereits in dieser Produktion zu erleben waren.

Wiederaufnahme: Samstag, 10. Dezember 2022, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 16., 23., 25. (18 Uhr), 31. Dezember 2022, 6., 14., 21. Januar 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 16 bis 155 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.