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Wie (un-)politisch ist die Universität?

Goethe-Universität und Zentralrat der Juden in Deutschland veranstalten Vortragsreihe zu Erinnerungskultur, Antisemitismus und Demokratie

Antisemitismus und Rassismus, Migration und Klimawandel, Geschlechterordnungen und die Legitimationskrise liberaler Demokratie, aber auch die weltweiten kriegerischen Konflikte – über diese Themen wird in der medialen Öffentlichkeit polarisierend und auch moralisierend debattiert. Auch wissenschaftliche Diskurse sind in die Debatten verwickelt.

In welchem Verhältnis steht aber Wissenschaft zu den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart? Wie lässt sich der Balanceakt zwischen wissenschaftlicher Distanz und politischer Positionierung, wie die Spannung zwischen moralischer Abstinenz und Involviertsein gestalten? Wo liegen die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Aufklärung solcher Krisen- und Konfliktlagen und welche Grenzen sind ihr dabei gesetzt? Denn einerseits steht Wissenschaft für eine neutrale und objektive Beobachtung ihrer ‚Forschungsgegenstände‘, andererseits kann sie sich den Normen und ethischen Implikationen, die diesen Gegenständen gesellschaftlich vorgegeben sind, nicht entziehen.

Zu diesen Fragen und entlang der drei Forschungsfelder Erinnerungskultur, Antisemitismus und Demokratie veranstalten die Goethe-Universität, der Fachbereich Erziehungswissenschaften und die Jüdische Akademie des Zentralrats der Juden in Deutschland eine öffentliche Ringvorlesung mit renommierten Experten.

Die Vortragsreihe Diversität und Diskurs / Antisemitismus. Erinnerungskultur. Demokratie. / Wie (un-)politisch ist die Universität? startet am 28. Mai um 18 Uhr, mit dem Vortrag Funktion, Leistung, Übersetzung. Wissenschaft und Politik zwischen gegenseitiger Enttäuschung und Erwartung, von Prof. Dr. Armin Nassehi,, Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München., auf dem Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 5, Hörsaalzentrum HZ6.