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Wie Digitalisierung die Sicherheit im Lager erhöhen kann

Die Digitalisierung macht vor kaum einem Berufszweig halt. In immer mehr Bereichen spielt sie eine größer werdende Rolle – und kann dabei auch durchaus sinnvoll sein. Beispielsweise, wenn der Blick in Richtung Lagersicherheit gerichtet wird. Dann nämlich führt die zunehmende Digitalisierung dazu, dass diese deutlich gesteigert werden kann. Wie das zusammenhängt, wird im Folgenden erklärt.
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Symbolfoto
Foto: Pixabay / Michael Kauer

Arbeitstempo nimmt zu, Risiken steigen
Moderne Lagersysteme, intelligente Technologien, die Auskunft über die vorhandene Lagerkapazität geben können oder auch die Digitalisierung mit der Hilfe von Staplerfahrzeugen – dies sind Aspekte, die heute in der Lagerwirtschaft eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. Digitale Lager sind absolut im Trend und die Abläufe nehmen dabei in ihrer Komplexität immer weiter zu. Ein Grund dafür sind sicherlich auch die Erwartungen vieler Kunden: Lieferungen müssen nach einer Bestellung möglichst schnell verarbeitet und verschickt werden, eine Zustellung wird oft schon am folgenden Werktag vorausgesetzt. Damit das gelingen kann, braucht es zwingend eine Digitalisierung im Lager.

Doch nicht nur dieser Umstand macht eine Digitalisierung im Lager unabdingbar. Auch das zunehmende Arbeitstempo macht dies erforderlich. Denn dadurch steigen die Risiken hinsichtlich der Arbeitssicherheit an und es braucht passende Lösungen, um hier vorbeugen zu können. Für mehr Effizienz kommen in vielen Fällen digitale Zwillinge zum Einsatz oder spezielle Software für die Lagerverwaltung (LVS). Viele Lager sind daher technisch heute schon hochmodern ausgestattet und voll vernetzt. Wie auch beispielsweise im Home-Office kommt es auch dabei darauf an, dass die Systeme optimal zusammenarbeiten und die Effizienz steigern können.

Intelligente Systeme sorgen dafür, dass alle Abläufe bestmöglich aufeinander abgestimmt sind und somit keine gesteigerte Gefahr dafür besteht, dass es zu Zusammenstößen oder Unfällen kommt. Weiterhin sind auch Big Data sowie IIoT (Industrielles Internet der Dinge) Faktoren, die für die Arbeit im Lager zu einem wesentlichen Bestandteil geworden sind. Vielfach werden sie bereits in die einzelnen Prozesse einbezogen und liefern auf dieser Basis Informationen in Echtzeit aus oder helfen dabei, die Erwartungen der Kunden nachvollziehbar zu machen.

Diese Vorteile kann ein digitales Lager bieten
Es gibt direkt verschiedene Aspekte, die von Bedeutung sind, wenn man die Digitalisierung im Lager zum Thema macht. So bietet ein digitales Lager eine ganze Reihe an Vorteilen und kann in vielfacher Hinsicht dabei helfen, die Arbeitsabläufe zu optimieren. Zu den allgemeinen Vorteilen zählen diese Faktoren:

  • Prozessabläufe können verbessert werden
    Die stete Verbesserung spielt in einem digitalisierten Lager eine relevante Rolle und ist immer im Fokus. Neue Abläufe können so zumeist einfacher eingeführt werden und es gibt flexible Grundlagen dafür.

  • Kosteneinsparungen werden ermöglicht
    Die Organisation von Waren sowie auch alle Bewegungen im Lager können durch die Digitalisierung effektiv analysiert und geprüft werden. Das führt vielfach zu geringeren Strecken, die zurückgelegt werden müssen und auch dazu, dass Kosten eingespart werden können.

  • E-Commerce wird aktiv gefördert
    Die Digitalisierung bringt zudem auch den E-Commerce voran, was nicht nur für den Einzelhandel ein Vorteil sein kann. Auch im Lager muss man auf die sich veränderten Bedingungen einstellen und diese auch bewältigen können. Zweifelsfrei muss die Digitalisierung somit auch ihren Weg in die Lager finden, damit hier etwas passieren kann. Professionelle Software kann hier mit dem Online-Shop verknüpft werden und dabei helfen, die Prozesse anzugleichen.

  • Bestände lassen sich in Echtzeit prüfen
    Ein weiterer Vorteil liegt in der besseren Planbarkeit. Durch digitale Prozesse ist es beispielsweise möglich, die Bestände an Waren jederzeit in Echtzeit abrufen zu können. So können Nachbestellungen präziser erfolgen und die Warenwirtschaft lässt sich optimieren, auch in Bezug auf die optimale Lagermenge. Zudem kann optimal auf Auftragsspitzen reagiert werden, beispielsweise bei saisonalen Produkten oder im Rahmen besonderer Ereignisse.

Somit ergeben sich mehrere Vorteile, die für das Lager und die Arbeit von Bedeutung sein können, wenn verstärkt auf Digitalisierung gesetzt wird. Doch auch in Bezug auf die Lagersicherheit kann sich moderne Technologie bezahlt machen. Immerhin gab es alleine im Jahr 2020 mehr als 230 tödliche Arbeitsunfälle in Betrieben in Deutschland.

Welche Rolle spielt die Lagersicherheit?
Wer sich für einen Beruf entscheidet, möchte natürlich auch einen Beruf ergreifen, der eine entsprechende Sicherheit bietet. Durch digitale Technologien kann die Sicherheit im Lager gesteigert werden. Dafür gibt es verschiedene Beispiele. Professionelle Tools können so zum Beispiel erkennen, welche Materialien oder auch Produkte im Lager zusammen gelagert werden können oder eben nicht. Es lassen sich unter anderem Richtlinien für Gefahrstoffe festlegen, bei deren Annäherung die Software eine Warnung ausgibt. Gefährliche Situationen können somit vermieden werden.

Ebenso kann eine Lagerverwaltungssoftware Auskunft darüber geben, welche Produkte eventuell ein Ablaufdatum erreichen und in der Folge zu Problemen führen könnten. Zusätzlich kann auch die Regalbelastung im Blick behalten werden. Schwerlastregale sind zwar vielfach enorm belastbar, erreichen aber irgendwann auch ihre Grenzen. Spezielle Tools können dazu beitragen, diese Belastung jederzeit prüfen zu können und somit eine gefährliche Überbelastung vermeiden.

Ebenso spielen Fluchtwege vielfach eine große Rolle. Es kommt in Lagern immer wieder vor, dass diese – zum Beispiel durch Maschinen oder Gegenstände – blockiert werden oder zumindest schwer zu passieren sind. Auch in diesem Bereich kann sich der Einsatz von moderner Technologie auszahlen, wenn beispielsweise blockierte Fluchtwege oder Sicherheitsbereiche frühzeitig erkannt werden oder auch Roboter und fahrbare Maschinen durch ihre intelligente Programmierung gar nicht erst dort zum Stehen kommen.

Auch das Personal mit einbeziehen
Bei aller Digitalisierung und dem Einsatz moderner Technologien kommt es letztlich aber immer noch auf das Personal an. Hier bedarf es regelmäßiger Schulungen in Bezug auf die Sicherheit. Dabei müssen alle sicherheitsrelevanten Aspekte behandelt werden, gleichermaßen auch die Erste Hilfe, falls es dennoch einmal zu einem Vorfall kommen sollte.

Die technische Entwicklung ist auf der einen Seite zwar eine sinnvolle Unterstützung und kann dabei helfen, das Sicherheitslevel zu steigern, kann aber längst nicht alleine stehen.

Nur durch regelmäßige Schulungen und Auffrischungen kann auch das Personal dazu in der Lage sein, Unfälle zu vermeiden und im Falle eines Falles entsprechend damit umzugehen. Dies muss auch eine Rolle spielen, falls es durch technische Ausfälle einmal nicht möglich sein sollte, sich auf die Technologien im Lager vollständig verlassen zu können. Denn trotz aller Digitalisierung sind Blackouts und Co. zumindest in der Theorie möglich.