Wettbewerb zum ‚Neuen Wohnen in Eschersheim‘ entschieden
Nach einem intensiven Beteiligungsprozess, in den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil ihre Empfehlungen für den Entwurfsprozess einbringen konnten, hatte das Preisgericht unter Vorsitz von Christl Drey am 14. November getagt. Die Bürogemeinschaft tobe.Stadt aus Frankfurt mit wgf aus Nürnberg wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet, zwei zweite Plätze gingen an die Arbeitsgemeinschaft bbzl böhm benzfer zahiri landschaften städtebau, Berlin, sowie an schneider + schumacher Städtebau, Frankfurt, mit Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien.
„Wir möchten auf dem Areal ein sozial gemischtes Quartier mit vielfältigem Geschosswohnungsbau und gemeinschaftlichen Wohnformen entwickeln, das sich durch eine hohe Lebensqualität auszeichnet; mit 30 Prozent gefördertem und 15 Prozent gemeinschaftlichem Wohnraum. Der Siegerentwurf wird der mikroklimatischen Situation gerecht und hält Flächen vor der Bebauung für Grünflächen frei“, sagte Planungsdezernent Mike Josef. „Um die unterschiedlichen Interessen schon frühzeitig bei der Ideenfindung für das neue Baugebiet einzubinden haben wir den Wettbewerb mit einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozessverknüpft. Die Bürger konnten bei zwei Veranstaltungen direkt mit den Planern sprechen, ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge loswerden und ein direktes Feedback von den Büros zum Umgang mit den Bürgeranregungen erhalten. Das war sehr aufwändig, aber es hat sich gelohnt.“
Insgesamt hatten sich 15 Bürogemeinschaften aus Stadtplanungs- und Landschaftsarchitekturbüros beteiligt. Die erste Phase verlief anonym. Nach der Auswahl von fünf Entwürfen durch die Jury wurden die Bürgerschaft zu Beginn der zweiten Phase dazu aufgerufen, in einen direkten Dialog mit den planenden Büros zu treten. Dabei fand bei dieser Auftaktveranstaltung die gesetzlich vorgeschriebene frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im Bebauungsplanverfahren statt. Die hervorgebrachten Anregungen wurden anschließend von den Planungsbüros genutzt, um ihre Entwürfe in der zweiten Phase weiter zu detaillieren. Zum Abschluss wurden die finalen Entwürfe bei einem offenen Bürgerdialog ein zweites Mal vorgestellt. Dabei hatten alle Interessierten noch vor der Prämierung der Arbeiten durch das Preisgericht Gelegenheit, sich über die Ideen der Planungsbüros auszutauschen und ihre Meinung in die Diskussion um die besten Lösungen mit einzubringen.
Das neue Baugebiet „Nordöstlich der Anne-Frank-Siedlung“ liegt am Ortsrand von Eschersheim. Es hat eine Größe von rund 21 Hektar. Hiervon fallen circa 11 Hektar auf den Geltungsbereich des Aufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans B 902. Heute befinden sich noch Gärtnerei- und Ackerflächen, Freizeitgärten und ein „Wäldchen“ auf dem Areal. Da durch die Überplanung und dem folgenden Zuzug die verbleibenden Nacherholungsflächen stärker beansprucht werden, sollen gleichzeitig mit Bauflächen auch neue Grünflächen ausgewiesen und bestehende weiterentwickelt werden. Deshalb wurde das Wettbewerbsgebiet – über die Fläche des zukünftigen Baugebiets hinaus – nach Norden erweitert. Das im Wettbewerb gefundene städtebauliche Konzept soll nun als Grundlage für das weitere Bebauungsplanverfahren dienen.
Die Wettbewerbsarbeiten sind vom 20. November bis zum 7. Dezember im Atrium des Planungsdezernats an der Kurt-Schumacher-Straße 10 für die Öffentlichkeit zu sehen, jeweils von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr. (ffm)